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Toedliche Worte

Toedliche Worte

Titel: Toedliche Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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der Teenager aus, der sie gewesen sein musste, bevor die Straße sie um Jahre älter aussehen ließ. »Manche davon kamen wieder und wollten noch mal, ja. Wir waren einfach verdammt gut, weißt du?«
    »Ging’s auch manchmal derb dabei zu?«
    »Das kann man nicht vermeiden«, sagte Honey, und ihr Gesicht verdüsterte sich. »Das ist immer drin.«
    »Irgendjemand Bestimmtes?«
    Honey zuckte mit den Schultern. »Jackie ließ sie nicht wiederkommen, wenn sie zu brutal wurden.«
    »Wir meinen, der Mann, der Jackie umgebracht hat, war vorher schon mal bei ihr.«
    »Meint ihr, das schränkt es wirklich ein?« Honey lachte spöttisch. »Sie war gut, musst du wissen. Die Männer, die mit ihr gegangen sind, sind oft wiedergekommen.«
    »Und einer davon hat sie vielleicht umgebracht. Wir müssen versuchen, sie zu identifizieren. Müssen sehen, ob sie früher schon mal gewalttätig gegen Frauen waren. Würdest du mit mir zur Wache kommen und dir ’n paar Fotos ansehen?«
    »Ich? Zur Polizei mitkommen? Soll das ’n Witz sein? Du willst, dass ich mit dir hier rausgehe und aufs Revier komme. Willst du mein Leben total kaputtmachen? Es ist schon schlimm genug, dass ich überhaupt mit dir rede. Wenn ich mit dir die Straße langgeh, bin ich erledigt.«
    Drogen , dachte Paula. Sie sorgt sich, dass ihr Dealer sie mit einer Polizistin sieht und ihr den Hahn abdreht . Sie überlegte blitzschnell und sagte: »Okay. Du kennst doch das Parkhaus im Campion Centre?«
    Honey nickte misstrauisch.
    »Triff mich dort in einer halben Stunde im obersten Stock. Ich fahre dich zum Revier und bringe dich hinterher wieder zurück. Niemand wird dich ankommen oder weggehen sehen. Wie hört sich das an?«
    Honey überlegte. »Okay«, sagte sie zögernd. »Aber ich hoffe, du hältst dein Wort, Paula.« Sie sprach den Namen wie eine Beleidigung aus.
    Paula lächelte freundlich. »Ich halte immer mein Wort, Honey. Ich bin bekannt dafür.«
    Honey musterte sie mit einem Blick, als würde sie ihr die Kleider ausziehen. »Ich wette, das ist nicht das Einzige, wofür du bekannt bist. Wie gesagt, du erinnerst mich an Jackie.«
    Paula blinzelte. Es war eine versteckte Anspielung zu viel. Sie stand auf und sagte barsch: »Oberstes Stockwerk im Campion Centre Parkhaus. In ’ner halben Stunde.«
    Sie spürte Honeys Blick auf sich ruhen, als sie zur Tür ging, kein sehr angenehmes Gefühl.

    Als Carol zurückkam, war nur Stacey Chen im Einsatzzentrum. Sie blickte von ihren Bildschirmen auf. »Der Chef war vor einer Weile hier und hat Sie gesucht. Er sagte, Sie sollten bei ihm im Büro anrufen, wenn Sie zurückkommen.«
    »Danke. Sagen Sie ihm Bescheid, dass ich da bin«, antwortete Carol. Das kam ja gerade recht, um sie Jackie Mayalls Obduktion vergessen zu lassen. »Ist Dr. Hill heute schon da gewesen?«
    »Ich hab ihn nicht gesehen. Und ich war den ganzen Morgen hier.«
    »Sehen Sie zu, ob Sie ihn finden, wenn Sie zwischendurch Zeit haben«, sagte Carol.
    »Mach ich gleich. Ach, und Sam hat ’ne Notiz hinterlassen wegen des forensischen Geologen«, fügte Stacey hinzu.
    Als hätte ich nicht schon genug zu tun, dachte Carol müde. Sie schloss die Tür hinter sich, setzte sich an ihren Schreibtisch und wühlte in ihrer obersten Schublade, bis sie eine Flasche Paco Rabane fand. Sie sprühte sich etwas auf Hals und Handgelenke, um den Geruch loszuwerden, der noch an ihr haftete. Wenn Brandon jetzt hereinkäme, wollte sie nicht nach Obduktionstisch und Weinbar riechen.
    Carol griff nach der Notiz auf ihrem Tisch. In Sams eng gedrängter Handschrift stand darauf:
Ich habe mit der Abteilung für Geowissenschaften an der Universität gesprochen. Es gibt da einen Typ, der früher schon mal mit der Polizei zusammengearbeitet hat, allerdings ist er Spezialist für Bodenproben, wird uns also nicht viel nützen. Aber er hat mir die Nummer von Dr. Jonathan France gegeben, der offenbar d e r Mann ist, wenn es um Kalkstein geht. Und das haben wir hier vor uns. Sein Büro ist in Sheffield, aber heute Nachmittag ist er sowieso in Bradfield, also habe ich ihn gebeten, hier vorbeizukommen. Soll ich mit ihm sprechen, oder wollen Sie das machen?
    Carol dachte einen Moment nach. Es war nie ein Fehler, Experten zu schmeicheln, indem man ihnen den Eindruck vermittelte, sie seien wichtig. Außerdem würde es ihr gut tun, in wenigstens einem ihrer Fälle das Gefühl zu haben, dass es voranging. Sie fuhr ihren Computer hoch und schickte Stacey eine Nachricht. »Sagen Sie Sam, ich werde

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