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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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würde, doch Arthur mahnte sich zur Geduld.
    »Schade nur, dass ich es dir nicht vorher sagen konnte, ich hätte dein Gesicht gerne gesehen, wenn du dir vorstellst, wie unsere verschwitzten Körper sich durch die Laken eures Ehebetts wühlen.« Er bleckte lüstern die Zähne. »Was ich mich dabei die ganze Zeit über gefragt habe: Hast du ihr ein Paar neue Titten spendiert, oder sind die von Natur aus so? Schwer vorstellbar, aber ich habe keine Narben gefunden … Kann das tatsächlich sein, dass Gott einer Frau derart perfekte Früchte schenkt? Würde ich an den ganzen Schöpfungsscheiß glauben, wäre dieses Exemplar ihm wirklich perfekt gelungen. Süß wie die Sündenfrucht und giftig wie eine Schlange, ja, es hat beinahe etwas Biblisches«, murmelte er nachdenklich.
    »Doch anders als im Buch Genesis trägt nicht deine Frau allein die Schuld an der Vertreibung aus dem Paradies, aber das weißt du ja selbst. Ihr beide wart eine tödliche Mischung, mein lieber Scholli, und ich werde es auch nicht allzu lange verantworten, dass ihr getrennt sein müsst. Die Liebe deines Lebens«, schauspielerte er dramatisch mit traurigem Blick, »nun werdet ihr euch wohl im Fegefeuer wiederfinden, wenn man diesen ganzen Mist für bare Münze nimmt. Ich tu’s jedenfalls nicht, aber du kannst dich ja schon einmal darauf vorbereiten. Denn ganz gleich, zu welchem Gott du nun jammern magst: Du wirst brennen im Fegefeuer oder meinetwegen, wenn es nach diesen Buddha-Heinis geht, auch als Küchenschabe wiedergeboren werden. Und auf eines kannst du dich verlassen: Ich werde da sein und dich zertreten!«
    Mit diesen Worten erhob er sich und ging zu seinem Rucksack, den er auf dem Sofa abgelegt hatte. Er entnahm ihm ein etwa zehn Meter langes, dunkelblaues Kletterseil, das aus unzähligen miteinander verwobenen Einzelfasern bestand. Es hatte einen Durchmesser von einem Zentimeter, die Oberfläche war glatt und fühlte sich weich an. Kritisch wanderte Arthurs Blick durch den Raum, dann hinaus in Richtung Diele. Er warf einen raschen Blick auf sein gefesseltes Opfer. Löbler schien resigniert zu haben und unternahm keine weiteren Anstrengungen, sich zu befreien. Doch ihm entging keine von Arthurs Handbewegungen.
    Arthur verließ das Wohnzimmer und fand, was er suchte. Etwa fünf Meter über ihm, quer oberhalb des Treppenaufgangs, verlief ein nicht verkleideter tragender Balken der Fachwerkkonstruktion. Er eilte die Stufen hinauf, wobei er den Kopf einziehen musste, so eng und verwinkelt war es, erreichte das obere Geländer und warf mit einem geschickten Schwung das Seil über den Balken. Er ließ ein wenig Seil nach, und schon baumelte die am anderen Ende befindliche Schlinge über dem Holzboden des Erdgeschosses. Arthur wand das Seil zwischen zwei kräftigen parallelen Hölzern hindurch und knotete mit schnellen Handgriffen einen Seilspanner, ähnlich einem Flaschenzug. Er fixierte das Seilende, zog vorher probehalber daran, um die Funktion des Spannknotens zu testen, und stieg dann hastig wieder hinab.
    »Dass du auch ausgerechnet klettern gehen musstest«, seufzte er in Löblers Richtung, ohne ihn anzusehen. »Damit machst du es mir so unglaublich leicht. Stell dir mal vor, ich hätte ein eigenes Seil für diesen Zweck kaufen müssen. Wer hortet denn schon ein neues Seil in so einer uralten Bude? Außerdem«, und bei diesen Worten trat er direkt vor Löbler und sah ihm herausfordernd in die Augen, »habe ich mir geschworen, dass du mich keinen einzigen Cent mehr kosten wirst.« Grinsend zog er ein kleines Klappmesser hervor und öffnete es klackend mit einer Hand. Löblers Blick wanderte zu der scharfen Klinge, ließ nicht von ihr ab, als sie sich seinen Waden näherte. Doch das schabende Geräusch aufplatzenden Gewebes kam nur von den Binden und dem Klebeband. Nachdem seine Beine befreit waren, löste Arthur die Hände, fixierte diese jedoch sofort wieder am Oberkörper seines Opfers.
    »Aufstehen!«, befahl er und zerrte Stefan Löbler in die Senkrechte. Dann trotteten sie hinaus in den Flur, wo Löbler kurz zusammenzuckte, als die Schlinge in sein Blickfeld gelangte. Sie hängt zu niedrig, stellte Arthur fest, als sie vor ihr haltmachten. Löbler wollte noch einen Schritt weitergehen, doch er riss ihn abrupt zurück.
    »Stopp! Bis hierhin und nicht weiter. Und jetzt runter mit dem Kopf«, befahl er, doch Löbler machte sich steif, erhob den Kopf demonstrativ und blitzte seinen Peiniger widerspenstig an.
    »Dann eben auf die harte

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