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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Gedanken erraten. »Ich gehe dann mal, wir haben es ja so weit, oder?«, wandte er sich an die Witwe.
    »Äh, ja, wir können morgen telefonieren, falls sich noch etwas ergibt«, nickte sie hastig. »Ich komme mit zur Tür.« Sie blickte zu Julia. »Frau Durant, setzen Sie sich doch bitte.«
    Die Kommissarin versuchte, das sich entfernende Tuscheln zu verstehen, gab jedoch auf. Es hatte ganz den Anschein, als habe sie die beiden bei etwas Wichtigem unterbrochen.
    »Verzeihen Sie bitte, aber ich war auf Ihr Kommen nicht vorbereitet«, setzte Frau von Eisner an, als sie Julia gegenüber Platz nahm.
    »Ich hoffe, ich habe Sie nicht gestört. Herr Manduschek hätte meinetwegen nicht fluchtartig das Feld räumen müssen.«
    »Fluchtartig? Wie meinen Sie das?«
    »Ich weiß nicht. Kam es Ihnen nicht so vor?«
    »Nein, wieso sollte es?«, erwiderte Sophie etwas gereizt.
    »Nur so ein Gedanke. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, er fühlte sich ganz behaglich, bis ich das Wohnzimmer betrat.«
    »Lars …«, begann Sophie und stockte. »Ich meine Herr Manduschek«, korrigierte sie hastig, »ist ein Freund der Familie. Mein Mann und ich kennen ihn schon seit Jahren, und, na ja, diese Sache mit dem Ehevertrag …«
    Bloß nicht die Nummer mit der Tränendrüse, dachte Julia.
    »Regelt er auch den Nachlass?«, fragte sie sachlich, und Sophie von Eisner nickte stumm.
    »Gut, aber ich bin nicht zu Ihnen gekommen, um über Herrn Manduschek zu sprechen, wobei ich glaube, dass er viel mehr weiß, als er uns mitteilt. Heute erst wieder hatte ich ein Gespräch mit einem Arzt, und wir müssen eben damit leben, dass gewisse Berufsstände eine Schweigepflicht haben. Sie wiederum, Frau von Eisner, haben ein Schweigerecht, das bedeutet, Sie müssen mir gegenüber nichts erwähnen, was Ihnen oder Ihrem Mann schaden würde.«
    »Karl kann ja wohl nichts mehr schaden«, entgegnete Sophie leise.
    »Das war unglücklich ausgedrückt, tut mir leid. Worauf ich hinausmöchte, ist Folgendes: Wir sind auf Ihre Mithilfe angewiesen, um zu klären, was sich am Abend seines Todes ereignet hat. Unsere rechtsmedizinische Abteilung kann keine Fremdeinwirkung feststellen, der Spurensicherung geht es ähnlich. Solange wir keine Indizien haben, die uns diese Einschätzung glaubhaft anzweifeln lassen, werden wir wohl von Suizid ausgehen müssen. Für wie wahrscheinlich halten Sie diese Annahme?«
    »Ich weiß es nicht, ich weiß doch nicht«, hauchte Sophie von Eisner und griff sich ein Taschentuch aus der auf dem Tisch bereitliegenden Packung, die auf einem Bilderrahmen lag. Julia vermochte nicht zu erkennen, was das Foto zeigte.
    »Karl und Selbstmord«, schluchzte die Witwe, »wir hatten dieses Thema gerade, bevor Sie kamen.«
    »Mit welchem Ergebnis, wenn ich fragen darf?«
    »Ich kann es nicht ausschließen, um ehrlich zu sein, aber ich möchte es auch nicht einfach als Selbstmord abtun. Lars meint, er halte es für unwahrscheinlich. Karls Chancen wegen dieses … anderen Falles hätten nicht allzu schlecht gestanden. Stimmt das denn?«
    »Wir hätten nicht lockergelassen, wenn ich das so offen sagen soll«, erwiderte die Kommissarin. »Möglicherweise wäre es zu einem Indizienprozess gekommen, je nachdem, was wir noch herausgefunden hätten. Möglich ist, dass es nicht für eine Verurteilung gereicht hätte, aber ohne Anklage hätte sich die Staatsanwaltschaft bei einem so vielbeachteten Fall nicht zufriedengegeben.«
    »Danke für Ihre Offenheit«, nickte Sophie von Eisner und schneuzte sich mit abgewandtem Kopf die Nase. Dann faltete sie die Hände vor dem Bauch, legte den Kopf zur Seite und blickte die Kommissarin mit ruhigem Gesichtsausdruck an. »Ich werde Ihnen behilflich sein, so gut ich kann.«
    »Danke.« Julia zog den Notizzettel hervor, auf dem sie sich alle Eigenschaften notiert hatte, die Helene Markov über den Fremden im Büro der Eisner Group ihr mitgeteilt hatte. »Frau von Eisner, wir haben eine Zeugenaussage über einen Mann, der sich zum Todeszeitpunkt Ihres Gatten in seiner Nähe aufgehalten haben soll.«
    »Ein Mann? Was für ein Mann?«
    »Bisher ist die Beschreibung recht vage, mittlere Größe, mittlere Statur, dunkle Haare, mitteleuropäischer Teint; das ist nicht viel, das weiß ich selbst, aber bitte denken Sie noch einmal genau darüber nach, welche Feinde Ihr Mann sich in den letzten Wochen oder Monaten gemacht haben könnte.«
    »Da fällt mir so ad hoc nichts zu ein. Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele Geschäfte

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