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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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ihr zumindest vor, mussten die Menschen dort wirken, als würden sie den ganzen Tag nichts anderes tun, als einander abzuschlabbern. Doch das war ein anderes Kapitel.
    »Hey, schön dich zu sehen«, raunte Alina mit kehliger Stimme, »wenn auch sehr spontan.« Sie deutete mit dem Finger einmal von Kopf bis Fuß an sich hinab. »Ich hoffe, es stört dich nicht, mich ganz zwanglos zu sehen, aber mir war heute nach Jogginganzug und Couch.«
    Julia schüttelte lächelnd den Kopf. »Kein Problem, du hast den Arbeitstag ja auch schon hinter dir.« Selbst in einer Jogginghose sah Alina atemberaubend aus, dachte sie bei sich, als sie ihrer Freundin ins Wohnzimmer folgte. Dort warteten auf einem dunklen Couchtisch bereits ein paar gläserne Knabberschälchen.
    »Mach’s dir bequem«, forderte Alina die Kommissarin auf und eilte weiter in Richtung Küche, aus der sie kurz darauf mit zwei dampfenden Porzellanbechern zurückkam.
    »Der beste Glühwein Frankfurts«, betonte die Psychologin und ließ sich neben Julia auf die riesige cappuccinofarbene Couch sinken. »Und jetzt erzähl mal. Was bedrückt dich, meine Liebe?«
    »Ich habe einen Mordfall, na ja, genau genommen könnten es sogar zwei Mordfälle sein, aber das steht noch in den Sternen«, begann Julia unentschlossen, dann aber entschied sie, zuerst den Eisner-Fall zu schildern, denn dieser bereitete ihr derzeit den meisten Kummer.
    »Dann machen wir doch einen nach dem anderen«, schlug Alina vor, als hätte sie Julias Gedanken gelesen.
    »Ich beginne mal mit den Eckdaten. Wir haben da ein junges Mädchen, augenscheinlich Prostituierte, sie verabredet sich mit einem hohen Tier aus dem Finanzwesen in dessen Firmenwohnung zu einem Stelldichein. Angesichts des Bargelds in Laras Wohnung halten wir es für recht unwahrscheinlich, dass die beiden eine rein romantische Beziehung hatten. Wie auch immer, er hat sie relativ kurzfristig zu ihrem Treffpunkt bestellt, einer Firmenwohnung in Oberrad. Es war Silvester, er feierte in seinem Glaspalast auf der anderen Seite des Mains, und zwei Tage später, am Sonntag, liegt das Mädchen tot im Abfall, ausgerechnet im Wirtschaftshof dieses Hochhauses. Ob erschlagen oder erwürgt ist noch nicht sicher. Ach ja«, ergänzte die Kommissarin schnell, »wir haben außerdem sein Sperma sichergestellt, wissen also definitiv, dass die beiden Verkehr hatten.«
    »Hm«, kam es nach einer kurzen Pause von Alina, die sich die kurze Zusammenfassung mit konzentriertem Stirnrunzeln angehört hatte. »Was ist dein Verdacht?«
    »Wenn ich das nur so genau wüsste«, seufzte Julia. »Er verweigert jegliche Kooperation, dabei haben wir sein Handy und seine DNA. Eine renommierte Kanzlei stellt sich vor ihn, der federführende Anwalt scheint ein Vertrauter von ihm zu sein, jedenfalls ist er stets sofort zur Stelle, wenn wir etwas wollen.«
    »Zugegeben, ich bin nicht ganz unvoreingenommen«, erwiderte Alina, und Julia hob verwundert die Augenbrauen. »Die Onlinemeldungen waren ja kaum zu übersehen«, erklärte Alina weiter, »ich weiß also, um wen es geht.«
    »Fluch des Internets«, brummte Julia zerknirscht.
    »Macht ja nichts. Deine Fakten bleiben unverfälscht, den Rest muss ich versuchen auszublenden. Stört es dich, wenn wir die Personen beim Namen nennen?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete Julia. »Ich darf mit dir zwar nicht über die Ermittlung sprechen, aber da der Fall ja mittlerweile öffentlich ist, was soll’s. Ich konsultiere eben eine Psychologin, das ist nicht verboten.«
    »Ist völlig okay für mich. Was möchtest du denn wissen?«
    »Ich komme mit der Entscheidung nicht klar, das Mädchen im eigenen Hof abzuladen.«
    »Bedeutet der Wirtschaftshof der Bank denn dasselbe wie der eigene Hof?«
    »Das würde ich gerne von dir wissen«, konterte Julia sofort. »Aber nein«, gab sie dann zu, »natürlich wäre zu Hause noch etwas ganz anderes. Andererseits liegt die Eisner-Villa viel näher an dem Appartement. Nur mal hypothetisch: Dort war in der Silvesternacht keine Menschenseele, denn auch die Ehefrau war ja bei diesem Empfang. Warum nicht irgendwo dort eine Leiche bunkern, die haben ein riesiges Grundstück, und bei diesen Temperaturen stinkt ein Körper auch nicht. Damit könnte man zumindest eine gewisse Zeit überbrücken, allenfalls sicherer, als sich dem Risiko auszusetzen, in der Neujahrsnacht im Verkehr stecken zu bleiben oder in eine Polizeikontrolle zu geraten.«
    »Spricht denn etwas dagegen?«
    »Ja, die Tote wurde nicht

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