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Tödlicher Applaus

Tödlicher Applaus

Titel: Tödlicher Applaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Øystein Wiik
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Österreichs war. Noch immer pumpte Adrenalin durch seine Adern, jetzt aber, weil ihn das aufwühlte, was ihm bevorstand.
    Ein Mann trat eilig aus dem Hauseingang. Blonde Locken über einem weiten Leinenhemd. Rudi Maier. Die schlanke, jungenhafte Gestalt schlenderte über die Straße. Dieser Mann sah nicht aus wie ein Mörder. Toms Mut sank in den Keller und machte purer Verzweiflung Platz. War er vollkommen auf dem Holzweg und kurz davor, die nächste Straftat zu begehen?
    Tom bezahlte, indem er das Geld in die Schale auf dem Tisch legte und die Kaffeetasse daraufstellte. Er zwang sich, noch eine Minute sitzen zu bleiben, dann verließ er das Café, ging mit schnellen Schritten auf den Eingang zu, aus dem Rudi Maier gekommen war, und betrat das Haus.
    Drinnen musste er sich an die Wand lehnen, bis die Schwindelattacke vorüber war. Es war vollkommen still im Treppenhaus. Rasch stieg er in den ersten Stock zu Maiers Wohnung hoch. Er holte seine Kreditkarte hervor, legte sie vorsichtig in den Türspalt und begann sanft an der Tür zu rütteln, wobei er die Karte immer tiefer in den Spalt drückte. Plötzlich gab das Schloss nach, und die Tür sprang auf. Das ist ja erschreckend einfach, dachte Tom, als er in die Wohnung schlüpfte.
    Er holte tief Luft und sah sich um. Die Wohnung war fast leer. Wer immer hier wohnte, hatte nicht vor, lange zu bleiben. Auf dem Boden standen ein paar Lampen, und auf einem offenen Garderobenständer hingen wild durcheinander Anzüge, Hemden und Hosen.
    Auf dem Boden vor der kahlen, weißgestrichenen Wohnzimmerwand stand eine Geneva iPod/CD-Anlage, umringt von einem Haufen CDs, an der Schmalseite des Raumes ein Schreibtisch mit vielen Schubladen. Ein rotes Designersofa und ein niedriger Glastisch waren die einzigen Möbel auf der anderen Seite. Tom sah sich nach einem PC oder Laptop um, konnte aber nichts entdecken. Er ging zum Schreibtisch und versuchte, die Schubladen aufzuziehen. Abgeschlossen. Seine Augen durchsuchten den Raum nach möglichen Schlüsselverstecken. Unter der Zimmerdecke führte eine Bilderleiste entlang. Er kletterte auf einen Stuhl und streckte sich, um die Oberkante der Leiste abzutasten. Nichts. Dann schlug er den Teppich zur Seite. Wieder nichts. Rudi Maier hatte den Schlüssel vermutlich mitgenommen. Verdammt. Tom brach der Schweiß aus.
    Auf der Suche nach einem Handtuch ging er in die Küche. Nur um etwas zu tun, hob er den Toaster an und hörte ein Klappern. Der Schlüssel lag im Krümelfach! Er hastete zurück zum Schreibtisch und steckte den Schlüssel in eins der Schlüssellöcher. Er passte.
    In der obersten Schublade lag ein altes, abgegriffenes Buch, das Tagebuchaufzeichnungen enthielt. Da die Eintragungen bis in die achtziger Jahre zurückreichten, konnte das unmöglich Rudi Maiers Tagebuch sein. Allerdings war er beim Durchblättern auf die Namen Victor Kamarov und James Medina gestoßen.
    Einen Atemzug später hörte Tom unten eine Tür ins Schloss fallen. Blitzschnell öffnete er die anderen Schubladen, nahm eine Tasche, die auf dem Boden stand, kippte den Inhalt der Schubladen hinein und legte das Tagebuch dazu. Raus hier, so schnell wie möglich! Er wollte auf keinen Fall bei einem Einbruch bei Rudi Maier geschnappt werden. In der untersten Schublade lag ein Laptop. Er packte auch ihn in die Tasche, zog den Reißverschluss zu und verschloss alle Schubladen.
    Es klingelte. Toms Herz überschlug sich, während er fieberhaft überlegte, was er jetzt tun sollte. Plötzlich hörte er Schritte und ging hinter der Wohnzimmertür in Deckung. Eine Tür öffnete sich, und Rudi Maier kam herausgeschlurft. Er trug nur eine Boxershort, und seine Haare standen in alle Richtungen. Der gleiche Rudi Maier, der vor Kurzem die Wohnung verlassen hatte, kam aus dem Zimmer! Hatte die Wohnung noch einen anderen Eingang, oder war es gar nicht Rudi Maier gewesen, der die Wohnung verlassen hatte? Hatten Toms Sinne ihm einen Streich gespielt?
    Maier rieb sich den Schlaf aus den Augen und fluchte leise. Entgeistert erkannte Tom, dass sein rechter kleiner Finger intakt war. Ihm fehlte kein Glied, dabei hatte er das im Flugzeug doch ganz genau gesehen. Maier öffnete die Wohnungstür.
    »Guten Tag, mein Name ist Cathrine Price.«
    Tom hatte alle Mühe, seine Überraschung nicht laut herauszuschreien. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Aber als die Frau weiterredete, gab es keinen Zweifel mehr: Es war Cathrine. Wie zum Teufel …?
    Das weitere Gespräch erreichte Tom nicht

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