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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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mitgegangen.«
    Barsch fuhr Guy dazwischen. »Natürlich ist er das. Dieser Bastard hat sie ja dazu gezwungen. Er konnte sie einfach nicht in Ruhe lassen.« Unvermittelt sprang er auf und marschierte aus dem Raum.
    Ich wollte gerade sagen, dass wir noch nicht fertig waren, beschloss dann aber, dass wir ohne ihn vielleicht sogar weiterkamen.
    »Ihr Ehemann hat keine sehr hohe Meinung von Zack«, sagte ich. »War das schon immer so?«
    »Immer«, sagte Pamela mit einer wegwerfenden Geste. »Das war aber nichts Neues. Für sein kleines Mädchen war noch nie jemand gut genug. Er hat sie alle gehasst. Jeden Einzelnen.«
    »Haben Sie Zack denn gemocht?«, fragte ich.
    »So gut habe ich ihn nicht gekannt. Die beiden sind nicht oft gekommen.« Sie schürzte die Lippen. »Aber Lilah hat sich mal über ihn beklagt, sechs Monate nach der Hochzeit. Sie sagte, er sei grausam und würde sie ins Elend stürzen. Angeblich wollte sie ihn verlassen. Ich habe nur zu ihr gesagt: ›Wie man sich bettet, so liegt man. Da müssen wir alle durch.‹« Pamela hielt inne und nickte vor sich hin. »Sie war so daran gewöhnt, ihren Vater um den kleinen Finger zu wickeln, dass sie gar nicht wusste, wie man mit einem Mann umgeht, der nicht immer sofort springt.« Pamela verschränkte die Arme. »Das ist ihr Problem.«
    Sicher wäre Lilah froh, wenn das tatsächlich ihr einziges Problem wäre. Ich nahm einen Umschlag aus meiner Aktentasche und reichte ihn Pamela.
    »Ich weiß, dass Sie keinen Kontakt zu Lilah haben, aber sollte sie zufällig vorbeikommen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie ihr das hier geben könnten.«
    Pamela zog eine Augenbraue hoch und nahm den Umschlag. Sie versprach nichts, speiste mich aber auch nicht mit einer Lüge ab. Das war doch eine wohltuende Abwechslung.
    Zehn Minuten später saßen Bailey und ich wieder im Auto und waren auf dem Weg zum Biltmore.
    »Hast du was dagegen, wenn ich die Ermittler auf das Haus ansetze?«, fragte ich.
    »Kannst du gerne tun, aber wir wissen doch beide, dass das nichts bringt. Lilah wird schon einen Weg finden, den Brief zu bekommen. Ganz sicher wird sie nicht dort auftauchen, wo wir sie schnappen könnten.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Aber schaden kann es auch nicht.«
    Bailey nickte.
    Der Brief war ein neuerlicher Versuch, Lilah aus ihrem Versteck zu locken, obwohl Baileys Skepsis natürlich berechtigt war. Außerdem war er aber auch meine letzte Chance, Lilah eine »Botschaft« zukommen zu lassen.
    Bailey nahm die Auffahrt zum Golden State Freeway. »Ob Pam vor dem Freispruch auch irgendjemandem von der Pille erzählt hat?«
    »Der traue ich alles zu«, sagte ich.
    »Führt die Einnahme der Pille nicht zu Fehlgeburten?«, fragte Bailey.
    »Kann durchaus sein«, sagte ich. »Und wenn sogar ich, die ich nicht gerade darüber nachdenke, schwanger zu werden, das weiß …«
    »… dann weiß es auch Lilah.«
    Schweigend fuhren wir weiter und ließen uns die Sache durch den Kopf gehen.
    »Jetzt wissen wir immerhin, warum Lilah nicht warten konnte. Sie konnte schließlich nicht ewig Fehlgeburten provozieren«, sagte Bailey, bog in die Grand Avenue ein und stellte sich in die Be- und Entladezone.
    »Stimmt. Es gibt übrigens noch eine Person, mit der ich gern sprechen würde.«
    Ich nannte Bailey den Weg zur Kanzlei von Mike Howell. Sie lag in einer kleinen Zimmerflucht in einem Gebäude an der Grenze zur Innenstadt. Auch Mike arbeitete immer sehr lange, daher war jetzt die beste Zeit, um ihn zu erwischen.
    Als er uns an der Tür empfing, fiel mir auf, dass sich sein aschblondes Haar allmählich lichtete. Er sah aber immer noch ziemlich fit aus, wie er da in Hemdsärmeln und seiner schmalen Hose vor uns stand. Er begleitete uns zum Aufzug und ließ uns oben in seinem Büro auf dem Sofa Platz nehmen. Er selbst setzte sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite vom Couchtisch.
    »Darf ich euch etwas anbieten? Alkohol gibt es zurzeit nicht, aber ich habe Wasser und Softdrinks.«
    Das Wasser nahmen Bailey und ich dankbar an.
    »Ihr wollt also über Lilah reden?«, begann er.
    »Ich weiß, dass du uns nicht viel erzählen darfst, aber da sie freigesprochen wurde und ich nicht die Absicht habe, zum Bundesgericht zu gehen, könntest du uns vielleicht bei einer Kleinigkeit auf die Sprünge helfen.«
    »Schieß los.«
    »Wir haben über deine Verteidigungsstrategie nachgedacht, die Sache den Skinheads in die Schuhe zu schieben«, sagte ich und hob eine Augenbraue.
    Mike nickte. Während er redete,

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