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Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Haufen uneingeladener Studenten, die nach den Ferien bereits wieder an der Uni eingetroffen waren.«
    »Diese Frauen, die angegeben haben, Sie zu kennen … Kann es sein, dass sie zu dieser Party eingeladen waren?« Marcy zischte Lucas »Gästeliste!« zu, und er fragte Mrs. Qatar: »Haben Sie die Gästeliste noch?«
    »Die haben wir wahrscheinlich nicht mehr«, antwortete Qatar, und ihre Stimme klang ein wenig aufgeregt. »Aber wir hatten alle Leute eingeladen, die auf unseren Kontaktlisten stehen, und soweit ich mich erinnere, waren alle vier Frauen dort erfasst. Als Officer Black mir die vier Namen nannte, waren mir drei davon auf Anhieb bekannt, beim vierten klingelte es nicht. Als ich dann aber in unseren Kontaktlisten nachschaute, stand sie drin.«
    »Wenn Sie noch eine Gästeliste finden, wäre das eine enorme Hilfe für uns«, sagte Lucas.
    »Wir sehen nach. Ich glaube nicht, dass wir noch eine haben, aber wir können bestimmt eine rekonstruieren.«
    »Das wäre großartig, Mrs. Qatar.«
    »Morgen haben wir auf jeden Fall was für Sie beisammen«, sagte sie. »Übrigens, ich hatte bisher noch keine Zeit, mir diesen Film auszuleihen und anzusehen. Vielleicht mache ich es heute Abend.«
    »Wir sind Ihnen für jeden Hinweis dankbar, den Sie uns geben können«, sagte Lucas.
    »Ich komme mir vor wie Miss Marple«, sagte sie vergnügt.

17
    Weather kam zum Übernachten – nicht zum Sex, wie sie betonte, sondern einfach nur, weil sie ihn vermisst hatte. Sie lag mit einem Buch auf der Brust im Bett. »Wir haben uns inzwischen ja aneinander gewöhnt«, sagte sie. »Sollten wir nicht mal über das Haus reden?«
    »Was gibt’s da zu reden?«
    »Meinst du nicht auch, wir brauchen ein größeres?«
    Er sah sich um: Er wohnte seit mehr als zehn Jahren in diesem Haus, und es gefiel ihm, wie es war – aber wenn eine Frau und Kinder dazukamen, wurde es wohl doch ein wenig eng.
    »Ja, wahrscheinlich.«
    Der Gedanke beschäftigte ihn auch noch, als Weather längst eingeschlafen war – nächtliche Gedanken über einen großen Wandel in seinem Leben … Die Vorstellung, dass da eine einschneidende Änderung auf ihn zukam, beunruhigte ihn nicht besonders, wie er, verwundert über sich selbst, feststellte. Als er intensiver darüber nachdachte, begann er sich Einzelheiten des Hauses auszumalen, in dem er mit seiner Familie wohnen würde …
    Mehr Platz; ein Medien-Raum und eine Werkstatt; ein richtiges großes Arbeitszimmer und nicht nur ein umgestaltetes Schlafzimmer. Ein hübsches Elternschlafzimmer und eigene Zimmer für jedes Kind. Was würde man sonst noch brauchen? Da Weather ihren Beruf als Ärztin und Chirurgin so liebte, würden sie wohl eine Haushälterin einstellen müssen …
    Die Lage des Hauses hier gefiel ihm, und er mochte seine Nachbarn. Er würde das alles vermissen, wenn er wegzog. Wie wäre es, eine Weile in Weathers Haus zu wohnen und dieses Haus um- und auszubauen? Oder an seiner Stelle gar ein ganz neues zu bauen?
    Platz für eine Expansion war unter Einschluss des Gartens ausreichend vorhanden. Man bräuchte natürlich auch eine größere Garage, vielleicht für vier Wagen … Eine große Werkstatt im Untergeschoss wäre schön, und vielleicht gelänge es dann ja auch, endlich einen wirklich trockenen Keller zu bauen.
    Kurz vor dem Einschlafen beschäftigten sich seine Gedanken mit Tischsägen. Er hatte bisher keinen dringenden Bedarf für ein solches Gerät gesehen, sich aber in Werkzeugläden doch immer wieder welche angeschaut. Ein interessantes Werkzeug, so eine Tischsäge. Vielerlei Anwendungsmöglichkeiten. Man konnte sich unten im Keller stundenlang mit so einer Säge beschäftigen. Eine große Tischsäge sollte es sein, vielleicht mit Hobelmaschine und Fugenschneider. Er würde … Möbelstücke … anfertigen … können … Zsss-zsss-zsss …
    Als das Telefon schrillte, war es noch dunkel. Weather stöhnte: »Ich hatte ganz vergessen, dass so was zu deiner Arbeit gehört – Telefonanrufe mitten in der Nacht …«
    »Halb sechs am Morgen«, brummte er; die grünen Ziffern der Digitaluhr glühten ihm in der Dunkelheit entgegen. Er fand das Telefon, hob den Höhrer ab, murmelte verschlafen: »Ja?«
    »Chief Davenport?« Im Hintergrund waren Verkehrsgeräusche zu hören.
    »Ja, am Apparat.«
    »Hier ist John Davis, Patrol Sergeant bei der Stadtpolizei St. Paul. Lieutenant Allport sagte, ich solle Sie anrufen.«
    Lucas setzte sich im Bett auf. »Okay, John, was ist los?«
    »Ich bin hier an der

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