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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Spießbürgerliches wie das Fernsehen zu arbeiten.
    Aber Jolley hatte ihn verstanden und ihm zugestimmt. Und, was noch viel, viel wichtiger für Michael war, er hatte Michaels Arbeit genossen.
    Ein Lächeln breitete sich auf Michaels Gesicht aus, als er Fitzhugh das Vermächtnis für die Wale herunterleiern hörte. Das war so typisch Jolley. Etliche ungeduldige Verwandte zischten durch die zusammengebissenenZähne. Hundertfünfzigtausend Dollar waren ihnen soeben durch die Lappen gegangen. Michael blickte zu dem überlebensgroßen Porträt seines Onkels auf. Du hast immer gesagt, du würdest das letzte Wort behalten, du alter Querkopf. Nur schade, dass du nicht mehr hier bist und darüber lachen kannst.
    „Meinem Sohn Carlson …“ Murmeln und Flüstern erstarben, als Fitzhugh sich räusperte. Ohne Anteilnahme beobachtete Pandora, wie ihre Verwandten sich anspannten. Wohltätige Institutionen und Dienerschaft waren bedacht worden. Jetzt kamen die großen Brocken an die Reihe. Fitzhugh blickte kurz auf, ehe er fortfuhr. „Meinem Sohn Carlson, dessen … äh … Mittelmäßigkeit mir immer ein Rätsel war, hinterlasse ich meine gesamte Sammlung von Zaubertricks, in der Hoffnung, dass er einen Sinn für Lächerlichkeit entwickelt.“
    Pandora unterdrückte mit ihrem Papiertaschentuch einen erstickten Laut und beobachtete, wie ihr Onkel puterrot wurde. Erster Punkt an Onkel Jolley, dachte sie und stellte sich auf weiteres Vergnügen ein. Vielleicht hatte er alles der Heilsarmee vermacht.
    „Meinem Enkel Bradley und meiner angeheirateten Enkelin Lorraine hinterlasse ich meine allerbesten Wünsche. Mehr brauchen sie nicht.“
    Pandora schluckte und blinzelte gegen die Tränen an, die ihr bei der Erwähnung ihrer Eltern in die Augen stiegen. Sie würde ihre Eltern abends in Sansibar anrufen, damit sie sich über die Wünsche genauso freuen konnten wie sie selbst.
    „Meinem Neffen Monroe, der seinen ersten selbst verdienten Dollar aufgehoben hat, hinterlasse ich meinen letzten selbst verdienten Dollar samt Rahmen. Meiner Nichte Patience hinterlasse ich mein Cottage in Key West, allerdings ohne große Hoffnung, dass sie genug Mut und Schwung besitzt, um es zu benutzen.“
    Monroe kaute auf seiner Zigarre herum, während Patience entsetzt dreinblickte.
    „Meinem Großneffen Biff hinterlasse ich meine Streichholzsammlung, in der Hoffnung, dass er endlich die Welt in Brand steckt. Meiner Großnichte Ginger, die hübsche Dinge liebt, hinterlasse ich den Silberspiegel, der angeblich Marie Antoinette gehört hat. Meinem Großneffen Hank hinterlasse ich die Summe von 3.528 Dollar, genug, wie ich meine, damit er sich sein Leben lang mit Weizenkeimen versorgen kann.“
    Das Murmeln, das bei dem ersten Vermächtnis eingesetzt hatte,hielt an und wuchs. Ärger ging allmählich in Wut über. Nichts hätte Jolley besser gefallen. Pandora machte den Fehler, zu Michael zu sehen. Jetzt wirkte er nicht abwesend, sondern voll Bewunderung. Als sich ihre Blicke trafen, konnte Pandora ihr Lachen nicht mehr zurückhalten und fing sich wütende Blicke ein.
    Carlson erhob sich empört. „Mr. Fitzhugh, das Testament meines Vaters ist nichts als eine böse Verspottung. Offenbar war er bei der Abfassung nicht bei Sinnen, und ich bezweifle nicht, dass ein Gericht das Testament verwerfen wird.“
    „Mr. McVie.“ Wieder räusperte sich Fitzhugh. „Ich verstehe vollkommen Ihre Empfindungen bezüglich dieser Angelegenheit. Dennoch war mein Klient im Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte, als sein Testament abgefasst wurde. Er mag es zwar entgegen meinem Rat formuliert haben, aber es ist legal und bindend. Es steht Ihnen selbstverständlich frei, einen eigenen Anwalt zu konsultieren. Und nun habe ich noch mehr zu verlesen.“
    „Gewäsch.“ Monroe paffte an seiner Zigarre und starrte alle wütend an. „Gewäsch“, wiederholte er, während Patience seinen Arm tätschelte und hingebungsvoll zwitscherte.
    „Onkel Jolley liebte Gewäsch“, sagte Pandora und ballte ihr Taschentuch zusammen. Sie war bereit, es mit allen aufzunehmen, und sie hoffte fast, dass es nötig war. Es hätte sie von ihrer Trauer abgelenkt. „Hätte er sein Geld der Gesellschaft gegen Dummheit hinterlassen wollen, wäre das sein Recht gewesen.“
    „Immer langsam, meine Liebe.“ Biff polierte seine Fingernägel am Aufschlag seines Jacketts. Sein goldenes Uhrenarmband schimmerte. „Vielleicht hat dir der alte Narr eine Spule Garn hinterlassen, damit du noch

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