Tödlicher Champagner (German Edition)
was, wir klingen heute Abend aber ein wenig gereizt. Bruno, komm her, Baby!“ Den Schuh wie eine Trophäe in der Schnauze, wand Bruno sich unter der Couch hervor und tappte zu Pandora. „Hast du das hier gesucht?“ Sie hielt den Schuh hoch und kraulte Bruno mit der anderen Hand. „Wie klug von dir, Bruno das Apportieren beizubringen.“
Michael zog sich hoch und riss ihr den nassen und von Bissspuren verunstalteten Schuh aus der Hand. „Das ist schon der zweite Schuh, den er ruiniert hat. Und er hatte nicht einmal die Höflichkeit, beide von demselben Paar zu nehmen.“
Sie betrachtete die Überreste von cremefarbenem italienischem Leder. „Du trägst ohnedies immer nur Tennisschuhe oder Stiefel.“
Michael klopfte mit dem Schuh gegen seine Handfläche. Mit heraushängender Zunge grinste Bruno zu ihm auf. „Hundeschule!“
„Michael, wir können unser Kind doch nicht wegschicken.“ Pandora tätschelte seine Wange. „Das ist nur eine Phase.“
„Diese Phase hat mich zwei Paar Schuhe gekostet und mein Dinner, und wir haben den Pullover nie wiedergefunden, den er weggeschleppt hat.“
„Du solltest deine Kleider nicht einfach auf den Boden fallen lassen“, meinte Pandora leichthin. „Dieser Pullover war ohnedies schon schäbig. Bruno hat ihn sicher für einen Putzlappen gehalten.“
„Er zerreißt nie etwas von dir.“
Pandora lächelte. „Nein, tut er nicht. Reizend, nicht wahr?“
Michael betrachtete sie eingehend. „Worüber bist du eigentlich so glücklich?“
„Ich habe heute Nachmittag einen Anruf bekommen.“
Michael sah die Erregung in ihren Augen und entschied, dass die Angelegenheit mit dem Schuh warten konnte. „Und?“
„Von Jacob Morrison.“
„Dem Produzenten?“
„Dem Produzenten.“ Sie hatte sich Selbstbeherrschung auferlegt, aber sie drohte dennoch vor Freude und Stolz zu platzen. „Er macht einen neuen Film mit Jessica Wainwright in der Hauptrolle.“
Jessica Wainwright, dachte Michael, Grande Dame von Film und Theater. Exzentrisch und brillant. Ihre Karriere erstreckte sich über zwei Generationen. „Sie hat sich zurückgezogen. Die Wainwright hat seit fünf Jahren keinen Film mehr gemacht.“
„Aber diesen macht sie. Billy Mitchell führt Regie.“
Michael neigte den Kopf auf die Seite, während er Pandora musterte. Sie erinnerte ihn an die Geschichte von der Katze und dem Kanarienvogel. „Klingt, als würden sie alle großen alten Namen ausgraben.“
„Sie spielt eine halb verrückte, zurückgezogen lebende Gräfin, die durch einen Besuch ihrer Enkelin in die Wirklichkeit zurückgeholt wird. Cass Barkley soll die Enkelin spielen.“
„Klingt oscarverdächtig. Erzählst du mir jetzt, warum Morrison dich angerufen hat?“
„Die Wainwright bewundert meine Arbeit. Sie möchte, dass ich alle ihre Juwelen für den Film entwerfe. Alle!“ Nach einem vergeblichen Versuch, berufsmäßig zu klingen, lachte Pandora auf und wirbelterasch um ihre eigene Achse. „Morrison sagte, er habe sie nur zum Mitmachen überreden können, indem er ihr das Beste versprach. Sie will mich!“
Michael bekam Pandora zu fassen und zog sie zu sich heran. Bruno jagte bellend durch den Raum und brachte die Tische zum Schwanken. „Wir feiern“, verkündete Michael. „Champagner zum Hühnchen.“
Pandora klammerte sich an ihn. „Ich komme mir wie eine Närrin vor.“
„Warum?“
„Also, ich habe immer gedacht, ich würde … also … über der Anbetung von Stars stehen, ich wäre ein Profi. Während ich mit Morrison gesprochen habe, sagte ich mir, dass es eine großartige Chance für meine Karriere sei und eine wunderbare Möglichkeit, mich auszudrücken. Dann habe ich aufgelegt, und ich konnte nur noch an Jessica Wainwright denken! Eine Morrison-Produktion! Ich habe mich genauso albern gefühlt wie jeder überschäumende Fan.“
„Was beweist, dass du nicht halb so ein Snob bist, wie du es selbst von dir annimmst.“ Michael schnitt ihre Antwort mit einem Kuss ab. „Ich bin stolz auf dich“, murmelte er.
Das warf sie aus dem Gleichgewicht. Ihre ganze Freude über den Auftrag schrumpfte im Vergleich zu diesem einen Satz. Niemand außer Jolley war je stolz auf sie gewesen. Ihre Eltern liebten sie, tätschelten ihr den Kopf und sagten, sie solle machen, was sie nur wolle. Stolz war eine wertvolle Ergänzung von Zuneigung. „Wirklich?“
Überrascht zog Michael sie wieder an sich und küsste sie. „Natürlich bin ich das.“
„Aber du hast nie viel von meiner Arbeit
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