Tödlicher Champagner (German Edition)
gehalten.“
„Das stimmt nicht. Ich habe nie verstanden, warum Leute sich mit Spangen und Armbändern schmücken, oder warum du zufrieden warst, nur auf einem so kleinen Sektor zu arbeiten. Aber was bloß deine Arbeit angeht, bin ich nicht blind, Pandora. Manche dieser Sachen sind schön, andere sind außergewöhnlich, wieder andere unglaublich. Aber alles ist einfallsreich und sehr gekonnt gemacht.“
„Also wirklich!“ Sie seufzte tief auf. „Diesen Tag streiche ich im Kalender rot an. Ich war überzeugt, dass du glaubst, ich spiele mit Murmeln, weil ich einer wirklichen Arbeit ausweichen möchte. Dashast du sogar einmal ausgesprochen.“
Michael grinste. „Nur um dich wütend zu machen. Du siehst sagenhaft aus, wenn du wütend bist.“
Pandora dachte einen Moment darüber nach, ehe sie aufseufzte. „Ich glaube, jetzt ist der beste Zeitpunkt, um es dir zu sagen.“
Er spannte sich an, zwang sich jedoch zu einem ruhigen Ton. „Um mir was zu sagen?“
„Ich sehe mir die Verleihung der Emmy Awards jedes Mal an, wenn du nominiert bist.“
Seine Spannung löste sich in einem Lachen. In jedem ihrer Worte schwangen Schuldgefühle mit. „Wie bitte?“
„Jedes Mal“, wiederholte Pandora und wunderte sich, wie heiß sich ihre Wangen anfühlten. „Es hat mir gut getan, wenn du gewonnen hast. Und …“ Sie musste sich räuspern. „Ich habe mir auch ein paar Folgen von ‚Logan’s Run‘ angesehen.“
Michael fragte sich, ob sie wusste, dass sie wie bei der Beichte eines schrecklichen Vergehens klang. „Warum?“
„Onkel Jolley hat immer davon geschwärmt, und ich habe sogar auf Partys davon gehört. Also wollte ich es mir selbst ansehen. Das war natürlich nur intellektuelles Interesse.“
„Natürlich. Und?“
Sie zuckte die Schultern. „In seiner Art …“
Michael unterbrach sie, indem er an ihrem Ohr zog. „Manche Leute sagen nur unter der Folter die Wahrheit.“
„Ja, schon gut!“ Lachend versuchte sie, sich zu befreien. „Es ist gut!“, rief Pandora, als er sie festhielt. „Es hat mir gefallen.“
„Warum?“
„Michael, das tut weh!“
„Wir haben Methoden, um Sie zum Sprechen zu bringen, Lady.“
„Es hat mir gefallen, weil die Charaktere echt sind, und die Handlung ist intelligent. Und …“ Jetzt musste sie hart schlucken: „Es hat Stil.“
Als er ihr Ohr losließ, um sie herzhaft zu küssen, schob sie ihn hartherzig von sich.
„Michael, wenn du das jemandem erzählst, streite ich es ab.“ „Es wird unser kleines Geheimnis bleiben.“ Er küsste sie noch einmal, diesmal nicht so spielerisch.
Pandora gewöhnte sich allmählich daran, gegen Michael zu sinken und mit ihm zu verschmelzen. Als sein Herz schneller zu schlagen begann, fühlte sie ihren eigenen Puls darauf reagieren. Sie fühlte Michaels unterdrücktes Stöhnen auf ihrer Zunge. Und sie sah das Verlangen in seinen Au gen.
Sie presste ihren Mund auf seine Lippen und überließ sich ihrem eigenen Hunger. Es würde Folgen haben, aber hatte Pandora sie nicht schon akzeptiert? Es würde zu Schmerz führen, aber hatte sie sich nicht schon dagegen gewappnet? Sie konnte nicht aufhalten, was vielleicht in den vor ihr liegenden Wochen geschah, aber sie konnte lenken und steuern, was in dieser Nacht und vielleicht auch morgen geschah. Das musste genügen. Alles, was sie fühlte, wollte, fürchtete, floss in diesen Kuss ein.
Um Michael herum drehte sich alles. Pandora war oft leidenschaftlich, auch wild. Sie war oft fordernd, auch unglaublich erotisch. Aber er hatte nie solch pure Emotionen von ihr gefühlt. Sanftheit lag unter der Stärke, eine Bitte unter dem Drängen. Er zog sie sanfter als gewöhnlich an sich und ließ sie nehmen, was sie wollte.
Sie neigte den Kopf einladend und lockend nach hinten. Sein Griff verstärkte sich. Seine Finger schoben sich in ihr Haar und verloren sich in dessen reicher Fülle. Das Verlangen schoss durch seinen Körper, und er spannte sich an, als Pandora so unerwartet nachgiebig war. Sie hatte sich nie unterworfen, und bis zu diesem Moment hatte Michael nicht gewusst, wie erregend es sein konnte, wenn sie es tat. Ohne über den Zeitpunkt oder den Ort nachzudenken, sanken sie auf das Sofa.
Weil sie nachgiebig war, war er zart. Weil er zart war, war sie geduldig. Auf eine bisher nie erfahrene Art liebten sie einander ohne Eile, ohne Feuersturm, ohne Wirbelwind. Sie schenkten sich gegenseitig vollkommen. Eine Berührung, ein Geschmack, ein gemurmelter Wunsch, eine geflüsterte
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