Tödlicher Champagner (German Edition)
Antwort. Das Kaminfeuer prasselte sanft, während sich vor den Fenstern die Nacht hinabsenkte. Finger und Lippen lernten die Macht langsamer Erregung kennen. Obwohl sie schon seit Wochen ein Paar waren, brachten sie zum ersten Mal Liebe zur Leidenschaft.
Der Raum war still, das Licht schwach. Auch wenn Pandora nie Romantik gesucht hatte, fand sie diese Romantik nun in Michaels Armen. Sie kamen einander näher, und es war angenehm. Sie tauchtentiefer ineinander ein, und es geschah gelassen. Als sie miteinander verschmolzen, fühlte Pandora, wie ihre scharf gezogene Trennlinie der Unabhängigkeit brach, um Michael einzulassen. Aber die erwartete Schwäche folgte nicht, sondern nur Zufriedenheit.
Sie lagen noch immer eng umschlungen und halb dösend, als das Telefon klingelte. Ärgerlich murmelnd griff Michael nach dem Telefon auf dem Tisch hinter ihm und hob ab.
„Hallo.“
„Michael Donahue, bitte.“
„Ja, hier ist Michael.“
„Michael, hier spricht Penny.“
Er rieb sich die Augen und versuchte, ein Gesicht mit dem Namen zu verbinden. Penny, die kleine Blondine aus dem Apartment neben dem seinen. Wollte Model werden. Er erinnerte sich dunkel daran, dass er ihr die Nummer auf Folley gegeben hatte, falls eine wichtige Sendung in sein Apartment geliefert wurde. „Hi!“ Er beobachtete, wie sich Pandoras Lider flatternd hoben.
„Michael, ich störe Sie nur ungern, aber ich muss anrufen. Ich habe schon die Polizei verständigt. Sie ist unterwegs.“
„Polizei?“ Er stemmte sich halb in sitzende Stellung hoch. „Was ist los?“
„Bei Ihnen ist eingebrochen worden.“
„Was?“ Er setzte sich kerzengerade auf und stieß Pandora um ein Haar auf den Fußboden. „Wann?“
„Ich weiß es nicht. Ich bin vor ein paar Minuten nach Hause gekommen und habe bemerkt, dass Ihre Tür nicht ganz geschlossen war. Ich dachte, Sie wären vielleicht zurückgekommen. Also habe ich geklopft. Wie auch immer, ich habe die Tür dabei ein Stück aufgedrückt. Die Wohnung ist durchwühlt worden. Ich bin sofort in mein Apartment gelaufen und habe die Polizei angerufen. Sie haben mich gebeten, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen. Und ich sollte nicht mehr in Ihr Apartment gehen.“
„Danke.“ Dutzende Fragen schossen ihm durch den Kopf, die niemand beantworten konnte. „Ich werde versuchen, ob ich es noch heute Abend bis New York schaffe.“
„Okay. Hey, Michael, es tut mir wirklich leid.“
„Ja, bis später.“
„Michael?“ Pandora packte seine Hand, sobald er aufgelegt hatte.
„In meine Wohnung ist eingebrochen worden.“
„Oh nein!“ Sie hatte gewusst, dass der Friede nicht von Dauer sein konnte. „Glaubst du, es war …“
„Ich weiß es nicht.“ Er fuhr sich durch die Haare. „Vielleicht. Oder vielleicht war es jemand, der bemerkt hat, dass seit einer Weile niemand mehr da ist.“
Sie fühlte seinen Ärger, konnte ihn aber nicht besänftigen. „Du musst hinfahren.“
Er nickte und ergriff ihre Hand. „Komm mit mir.“
„Michael, einer von uns muss hier bei Sweeney und Charles bleiben.“
„Ich lasse dich nicht allein.“
„Du musst hinfahren“, wiederholte sie. „Wenn es jemand von der Familie war, findest du vielleicht einen Beweis. Auf jeden Fall musst du dich darum kümmern. Ich komme schon zurecht.“
„Genau wie letztes Mal, als ich nicht hier war.“
Pandora zog eine Augenbraue hoch. „Ich bin nicht unfähig, Michael.“
„Aber du wirst allein sein.“
„Ich habe Bruno. Sieh mich nicht so an“, verlangte sie. „Er ist vielleicht nicht gerade wild, aber er kann sehr gut bellen. Ich werde alle Fenster und Türen verschließen.“
Er schüttelte den Kopf. „Reicht nicht.“
„Also gut, wir rufen die örtliche Polizei an. Sie hat von Fitzhugh einen Bericht über die Zwischenfälle erhalten. Wir erklären, dass ich über Nacht allein sein werde, und bitten darum, dass sie ein Auge auf das Haus werfen.“
„Schon besser.“ Dennoch stand Michael auf und ging unruhig auf und ab. „Wenn das eine Falle ist …“
„Dann sind wir diesmal darauf vorbereitet.“
Er zögerte, dachte es noch einmal durch, nickte. „Ich rufe die Polizei an.“
10. KAPITEL
P andora legte hinter Michael den schweren Riegel vor die Vordertür. Gemeinsam hatten sie alle Türen und Fenster überprüft. Pandora war sicher in dem Haus eingeschlossen. Um sich zu beschäftigen, ging sie in die Küche. Das Huhn hatten sie gemeinsam zubereiten wollen. Nun musste sie es allein versuchen und holte dafür
Weitere Kostenlose Bücher