Tödlicher Champagner (German Edition)
nachlief. „Bruno!“
Er verfolgte bereits am Waldrand die Spur. Pandora hastete hinter ihm her. Wer immer das Haus beobachtet hatte, war bei dem Anblick des tapsigen, überdimensionalen Welpen davongelaufen. Vor einem Feigling hatte Pandora keine Angst. Mit genauso viel Begeisterung wie Bruno sprintete Pandora in den Wald. Sie war außer Atem, als sie stehen blieb, um sich umzusehen und zu lauschen. Einen Moment geschah gar nichts, dann hörte sie zu ihrer Rechten wildes Bellen und das Geräusch von Schlägen.
„Bruno, fass!“, schrie sie und rannte in die Richtung, aus der das Chaos kam. Schnee fiel von den Zweigen und glitt kalt und nass über ihren Nacken. Das Bellen wurde wilder, und in ihrer Eile stürzte Pandora über einen gefällten Baum. Sie spuckte Schnee und richtete sich fluchend auf die Knie auf. Bruno jagte aus dem Wald, rannte sie um und blieb über ihr stehen.
„Doch nicht mich!“ Auf dem Rücken liegend, stemmte sich Pandora gegen den Hund. „Verdammt, Bruno, wenn du nicht …“ Sie brach ab, als der Hund sich knurrend duckte. Pandora blickte auf und sah den Schatten zwischen den Bäumen auftauchen. Sie vergaß, dass sie zu stolz war, um sich vor einem Feigling zu fürchten.
Trotz ihrer von der Kälte tauben Hände packte sie die Pfanne am Stiel, richtete sich auf und schob sich an den nächsten Baum heran. Sie bemühte sich, lautlos zu atmen, und bereitete sich auf den Angriff vor. Verwandter oder Fremder, sie würde sich verteidigen, auch wenn ihre Knie zitterten. Bruno spannte sich und schnellte vorwärts. Im selben Moment hob Pandora die Pfanne hoch.
„Was, zum Teufel, ist hier los?“
„Michael!“ Die Pfanne landete mit einem Platsch im Schnee, als Pandora Brunos Beispiel folgte und vorwärts schnellte. Vor Erleichterung außer sich, bedeckte sie Michaels Gesicht mit Küssen. „Oh, Michael, ich bin ja so froh, dass du das bist!“
„Ja, und wie froh du ausgesehen hast, als du mit dieser Pfanne zum Schlag ausgeholt hast. Ist dir das Haarspray ausgegangen?“
„Ich hatte gerade die Pfanne zur Hand.“ Abrupt zog sie sich zurück und blitzte ihn an. „Verdammt, Michael, du hast mich zu Tode erschreckt. Du solltest schon auf halbem Weg nach New York sein und nicht hier durch die Wälder schleichen.“
„Und du solltest im Haus eingeschlossen sein.“
„Das wäre ich auch, hättest du dich nicht durch die Wälder geschlichen. Warum?“
Lässig wischte er ihr den Schnee vom Gesicht. „Ich war schon zehn Meilen gefahren, aber ich wurde dieses schlechte Gefühl nicht los. Es war mir alles irgendwie zu glatt. Also habe ich an einer Tankstelle angehalten und meine Nachbarin angerufen.“
„Und was ist mit deinem Apartment?“
„Ich habe mit der Polizei gesprochen und eine Liste der wertvollen Sachen durchgegeben. In ein oder zwei Tagen fahren wir beide nach New York.“ Er durfte nicht daran denken, was hätte passieren können, sonst hätte er Pandora geschüttelt. „Ich konnte dich nicht allein lassen.“
„Allmählich beginne ich, an deine Ritterlichkeit zu glauben.“ Sie küsste ihn. „Das erklärt, warum du nicht in New York bist. Aber was hast du im Wald gemacht?“
„Nur so eine Ahnung.“ Er bückte sich, hob die Pfanne auf. Ein Schlag damit, und er wäre bis neun zu Boden gegangen und ausgezählt worden.
„Wenn du das nächste Mal eine Ahnung hast, steh nicht am Waldrand herum und starre zum Haus.“
„Das habe ich nicht getan.“ Michael ergriff ihren Arm und ging zum Haus zurück. Er wollte Pandora hinter verschlossenen Türen haben.
„Ich habe dich gesehen.“
„Ich weiß nicht, wen du gesehen hast.“ Ärgerlich blickte Michael auf den Hund hinunter. „Aber wenn du den Hund nicht ins Freie gelassenhättest, wüssten wir es jetzt beide. Ich wollte mich erst einmal draußen umsehen, ehe ich ins Haus kam, und ich fand Fußspuren. Ich bin ihnen gefolgt.“ Noch immer angespannt warf er einen Blick über die Schulter zurück. „Ich habe mich an die Person, wer immer es auch war, herangeschlichen, als Bruno seinen Angriff startete. Ich fing an, hinterherzujagen.“ Er fluchte und klopfte mit der Hand gegen die Bratpfanne. „Ich habe ihn fast eingeholt, als mir dieser Köter zwischen die Beine lief und ich mit dem Gesicht voran im Schnee landete. Im gleichen Augenblick hast du dem Hund etwas zugerufen. Nun, der Unbekannte hatte genug Zeit zu verschwinden.“
Pandora murmelte eine Verwünschung und versetzte dem Schnee einen Tritt. „Hättest du
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