Tödlicher Champagner (German Edition)
Lieutenant sie beide missbilligend an. „Obwohl Sie ihn schon haben analysieren lassen, wollen wir ihn doch in unserem eigenen Labor untersuchen.“
„Ich hole die Flasche.“ Michael stand auf und ließ sie beide allein. „Miss McVie, stimmen Sie Mr. Donahue zu, dass diese Vorfälle zusammenhängen und dass einer Ihrer Verwandten dafür verantwortlich ist?“
„Absolut.“
„Haben Sie Grund für einen bestimmten Verdacht?“
Pandora dachte noch einmal darüber nach. „Nein. Sehen Sie, wir halten als Familie nicht eng zusammen. Die Wahrheit ist, dass ich niemanden von der Familie genauer kenne.“
„Ausgenommen Mr. Donahue.“
„Das stimmt. Michael und ich haben oft unseren Onkel besucht und uns bei der Gelegenheit hier auf Folley getroffen. Keiner der anderen kam oft hierher.“
„Der Champagner, Lieutenant.“ Michael brachte die Flasche herein. „Und der Bericht der Sanfield Laboratories.“
Randall überflog den Auszug und schob das Blatt in den Karton,in dem die Flasche steckte. „Fitzhugh, der Anwalt Ihres Onkels, hat schon vor Wochen Zwischenfälle gemeldet. Danach haben wir die Gegend durch einen Streifenwagen überwachen lassen. Jetzt haben Sie bestimmt nichts dagegen, dass einer unserer Männer einmal am Tag das Gelände inspiziert.“
„Das wäre mir sogar sehr recht“, stimmte Michael zu.
Randall sah sich um. „Haben Sie nie an eine Alarmanlage gedacht?“
„Nein.“
„Überlegen Sie sich das noch einmal“, riet der Lieutenant, stand auf und verabschiedete sich.
„Wir sind soeben gescholten worden“, murmelte Pandora.
Michael überlegte, ob er in ‚Logan’s Run‘ noch einen grantigen Polizisten unterbringen könnte. „Sieht so aus.“
„Weißt du, Michael, ich habe über die Einschaltung der Polizei in unsere Angelegenheit zwei Theorien.“
„Welche?“
„Entweder wir beschwichtigen die Dinge damit, oder wir wühlen sie auf.“
„Darauf kannst du Wetten abschließen.“
„Du rechnest mit dem Aufwühlen.“
„Ich war heute Abend der Auflösung schon so nahe.“ Er ließ den Kaffee stehen und goss sich einen weiteren Brandy ein. „Ich hatte sie fast schon zwischen den Fingern.“ Er blickte plötzlich rücksichtslos drein. „Ich kämpfe lieber auf offenem Gelände von Angesicht zu Angesicht.“
„Wir sollten die Sache wie ein Schachspiel und nicht wie ein Boxmatch betrachten.“
Sie kam zu ihm, um ihm die Arme um die Schultern zu legen und ihre Wange an seinen Nacken zu pressen. Es war eine Geste, die ihn immer wieder von Neuem überraschte. Als er seinen Kopf gegen ihr Haar lehnte, fragte er sich, wann er aufgehört hatte, daran zu denken, dass Pandora nicht seinem schon lange bestehenden Bild der idealen Frau entsprach. Ihr Haar war zu rot, ihr Körper zu schlank, ihre Zunge zu scharf. Michael schmiegte sich an Pandora und fand, dass sie beide sehr gut zusammenpassten.
„Ich hatte nie genug Geduld für Schach.“
„Dann überlassen wir die Sache einfach der Polizei.“ Sie hielt ihn fester. Der Wunsch, zu beschützen, wuchs genauso schnell wie der Wunsch, beschützt zu werden. „Ich habe darüber nachgedacht, was heute Abend da draußen hätte passieren können. Ich will nicht, dass dir etwas zustößt, Michael.“
Er legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an. „Warum nicht?“
„Weil …“ Sie blickte in seine Augen und fühlte ihr Herz schmelzen. Aber sie war kein Narr. Sie würde ihren Stolz nicht aufs Spiel setzen. „Weil ich dann das Geschirr allein spülen müsste.“
Er lächelte. Nein, er hatte nicht besonders viel Geduld, aber er konnte welche aufbringen, wenn es die Umstände erforderten. Er hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. Früher oder später würde er mehr aus ihr herausbekommen. Und dann musste er entscheiden, was er damit machen wollte. „Gibt es noch einen Grund?“
Pandora suchte nach einer weiteren harmlosen Antwort. „Wenn du verletzt wirst, kannst du nicht arbeiten, und ich muss mich mit deiner schlechten Laune herumschlagen.“
„Ich dachte, das tust du schon.“
„Ich habe bereits Schlimmeres erlebt.“
Er küsste ihre Augenlider in seiner trägen, sinnlichen Art, bis sie sich schlossen. „Versuch es noch einmal.“
„Gern.“ Sie öffnete die Augen und betrachtete ihn mit einem angespannten und abwehrenden Blick. „Schafft dir das Probleme?“
„Nein.“ Sein Kuss war diesmal nicht sanft und geduldig. Innerhalb weniger Momente hatte er Pandora so weit, dass sie nachgiebig wurde. „Das
Weitere Kostenlose Bücher