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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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…?«
    Natürlich gab es eine Variation des Themas, die sich eher so anhörte: »Hey, Kel, weißt du, wenn ich in dreieinhalb Wochen wieder nach Kalifornien gehe, könntest du doch vielleicht mit mir kommen …«
    Oder, die bisher beste Version: »Hey, Kel, weißt du, wenn ich in dreieinhalb Wochen meine psychiatrischen Tests nicht bestehe und aus der Navy geschmissen werde, wenn ich kein Zuhause und keinen Job mehr habe und nachgewiesenermaßen irre bin, wenn ich am mitleiderregenden, deprimierenden Tiefpunkt meines Lebens sein werde – ach, oh, ist dir aufgefallen, dass ich langsam aber sicher eine Glatze bekomme –, was meinst du, sollen wir dann heiraten?«
    Es war verrückt und er total durchgeknallt – das hier bewies es.
    Aber, oh Gott, er wollte sie. Wirklich. An diesem Abend und für alle Zeit. Die ganze Zeit über hatte er halb erregt gewartet, sich gewünscht, dass sie nach Hause kommen würde, und sich die bescheuertsten Sachen überlegt. Wie sie ihre verrückten Terminpläne am besten aufeinander abstimmen könnten. Ein Konzept für das Leben an zwei Küsten. Eine schlichte, kleine Hochzeit mit Joe und Jazz als seine Trauzeugen. Namen für die Kinder.
    Heilige Scheiße, er steckte ernsthaft in Schwierigkeiten. Nach einem Nachmittag, an dem sie nackt zusammengelegen hatten, suchte er schon Namen für ihre verfluchten Kinder aus. Ja, der Sex war mehr als gut gewesen. Ja, bei ihr fühlte er, was er noch nie zuvor empfunden hatte. Aber das hieß nicht automatisch, dass es sich dabei um Liebe handelte, die er da verspürte. Und es bedeutete nicht, dass es ewig halten würde.
    Herrje, woher sollte man das denn auch wissen? Ging die Unsicherheit denn jemals weg? Wenn sie ihm in die Augen sähe und flüstern würde, sie liebe ihn, vielleicht. Schon allein beim Gedanken daran, wurde ihm ganz schwindlig. Gott, er wollte, dass sie ihn liebte.
    Und er wollte sie hier oben haben. Jetzt .
    An ihrer Stelle wäre er in die Einfahrt eingebogen und gleich darauf drei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinaufgerannt.
    Endlich, endlich , ging die Tür auf, und Kelly kam herein.
    Nachdem sie sie hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich dagegen. Sie schien sich innerlich zu wappnen, ehe sie ihn ansah.
    »Hi.« Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Offenbar hatte sie geweint. Tom konnte ihr ansehen, dass sie total mitgenommen war, auch wenn sie sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte. Als er aufstand, war er mit einem Mal noch unsicherer. »Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich –«
    »Natürlich nicht.« Rasch trat sie ins Zimmer und stellte ihre Tasche neben der Kommode ab. »Ich hab doch gesagt, dass du an meinen Computer kannst, wann immer du möchtest.«
    Doch er war nicht hier, um ihren PC zu benutzen. Ganz sicher wusste sie das. »Ist alles … Bist du ..?«
    Sie setzte sich auf die Bettkante und machte ihre Schuhe auf. »Mir geht’s gut. Mein Vater stirbt. Das nimmt mich manchmal ein wenig mit. Das und die Tatsache, dass eine achtzigprozentige Überlebenschance bei Kindern mit Leukämie bedeutet, zwanzig Prozent derjenigen, die daran erkranken, sterben .« Sie feuerte erst den einen, dann ihren anderen Schuh ungefähr zehnmal schwungvoller als nötig in den Kleiderschrank.
    Tom setzte sich neben sie. Oh verdammt! »Es steht nicht gut um Betsy, was?«
    Sie schüttelte angespannt und ruckartig den Kopf. »Nein.«
    Er nahm ihre Hand und knetete sanft ihre Finger. »Das tut mir sehr leid.«
    Sie blickte hinunter auf ihrer beider Hände. »Gott, Tom, ich bin so müde. Die letzten Tage waren hart und …«
    »Du siehst aus, als bräuchtest du eine Rückenmassage.« Er wollte die Anspannung, die in ihrer Stimme mitschwang, wegzaubern. »Joe hat eine ziemlich gute Sammlung französischer Weine. Ich könnte mir eine Flasche schnappen und …«
    Doch sie zog ihre Hand weg und stand auf. Ihre Stimme zitterte. »Hör mal, ich weiß, ich habe versprochen, dass wir weitermachen würden, wenn ich wieder nach Hause komme, aber es tut mir leid, ich bin einfach … Ich bin nicht in der Stimmung dafür.«
    Tom wusste nicht, was er tun sollte. So aufgewühlt wollte er sie auf keinen Fall allein lassen. Also versuchte er, weiterhin einen eher lockeren Ton anzuschlagen. »Für eine Rückenmassage?«
    Kelly drehte sich zu ihm um. »Für Sex.«
    »Ich habe ja auch nicht gesagt, du würdest aussehen, als bräuchtest du Sex, sondern als bräuchtest du eine Rückenmassage.«
    »Ist das nicht dasselbe? Ich glaube, ich habe

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