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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Wort – inklusive seiner Bedeutung – langsam bei ihm durchsackte. Für einen der klügsten Menschen, die sie kannte, brauchte er fast eine halbe Ewigkeit, bis der Groschen fiel. Aber dann zeigte er, dass er nicht auf den Kopf gefallen war.
    »Na klar«, meinte er. »Einen Versuch ist es wert.«
    Dann nahm er die Badehose und lief schnurstracks ins Bad, um sich umzuziehen.
    Nachdem Kelly geduscht hatte, räumte sie ihr Zimmer auf.
    Sie verstaute ihre Unterwäsche und die T-Shirts in den Schubladen der Kommode. Die anderen Sachen kamen in den Schrank. Auf Kleiderbügel.
    Wem hatte sie denn überhaupt etwas vormachen wollen?
    Sie lebte definitiv hier, ob sie nun so tat, als wäre es anders oder nicht, und egal, ob sie ihre Klamotten aufhängte oder nicht. Sie hatte es wirklich getan – mit zweiunddreißig Jahren war sie wieder zu Hause eingezogen.
    Unter den gegebenen Umständen kam es ihr allerdings nicht ganz so erbärmlich vor, wie es sich anhörte. Ihr Vater starb. Sie hatte also gute Gründe, hier zu sein. Wobei ihr die Tatsache, dass sie geschieden und kinderlos war und es somit gar kein Problem für sie darstellte, wieder einzuziehen, um sich um ihren Vater zu kümmern, sehr wohl erbärmlich erschien. Wenn sie in Sachen Privatleben nicht so eine verdammte Verliererin wäre, hätte sie gar nicht helfen können.
    Sie trug zumindest eine Mit schuld daran, dass Gary sie betrogen und Tiffany Große-Titten geschwängert hatte. Ihrer Theorie nach hätte ihr Ex nicht irgendwo anders sein Vergnügen gesucht, wenn sie ihm eine spitzenmäßige 1-A-Ehefrau gewesen wäre. Doch in dieser Rolle hatte Kelly offensichtlich versagt. Sie war eine großartige Kinderärztin, eine annehmbare Köchin und eine überdurchschnittlich gute persönliche Assistentin, wenn es darum ging, Garys und ihren Alltag zu planen. Aber als Geliebte und überragendes Betthäschen hatte sie schlichtweg versagt, total gekniffen und Gary die Führung übernehmen lassen, in der Hoffnung, dass er sich allmählich auf das Drahtseil der sexuellen Experimentierfreude wagen würde. Nur war das nie der Fall gewesen. Er hatte null Neugierde an den Tag gelegt, und nach einiger Zeit war schließlich auch ihr Sexualleben quasi zum Erliegen gekommen.
    Denn Gary sah in ihr nicht mehr die süße Puppe, für die er einst Überstunden geschoben hatte, um sie ins Bett zu kriegen. Stattdessen war sie für ihn allmählich die nette, ihm irgendwie bekannt vorkommende Frau geworden, die seine Wäsche von der Reinigung abholte. Eine gewisse Bequemlichkeit hatte die Leidenschaft ersetzt.
    So lief es in einer Ehe. Sie glich einer umfassenden Erlaubnis, bequem zu werden. Und Kelly war entschlossen, nicht noch einmal in diese Falle zu tappen. Sie würde nicht eine Stunde ihres kompletten restlichen Lebens mehr vollständig unsichtbar verbringen, mit jemandem, der gelernt hatte, durch sie hindurchzusehen.
    Sicher, sie hatte auch nichts unternommen, um Gary wachzurütteln. Wenn sie die sexy Unterwäsche gekauft hätte, die sie wollte, wenn sie ihn im Zug mit auf die Toilette von der Größe einer Telefonzelle gezerrt hätte, wenn sie in sein Büro gegangen wäre und die Tür hinter sich verriegelt hätte, wäre er mit großer Wahrscheinlichkeit sofort dabei gewesen.
    Tom würde todsicher nicht Nein sagen.
    Sie hätte nie im Leben gedacht, dass sie sich traute, so etwas zu tun wie an diesem Nachmittag. Einfach zu ihm zu gehen, in der Absicht, ihn zu verführen.
    Es war letztlich nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte – also dass er ihr verzieh, Verständnis zeigte und ihr darin zustimmte, dass ihre Beziehung vor allem auf Leidenschaft beruhte, aber auch auf ihrer langjährigen Freundschaft.
    Am Ende hatten sie sich nicht zärtlich geküsst und gemeinsam gelacht wie alte Freunde, die im Bett mehr als nur das waren.
    Am Ende hatte Tom seine Hose zugemacht und war weggegangen, als würde sie ihm nichts bedeuten.
    So sollte es nicht laufen. Oder?
    Sie hatte diese tiefe Leidenschaft nur vorspielen und nur so tun wollen, als gäbe es eine Verbindung zwischen ihnen. Sie war nicht dazu bereit gewesen, zu große Nähe, Verliebtheit und Herzschmerz zu riskieren.
    Ganz besonders nicht die Art von Kummer, die Tom ihr beim letzten Mal beschert hatte, als er einfach aus ihrem Leben verschwunden war.
    Aber wem wollte sie denn noch etwas vormachen? Offenbar nur sich selbst.
    Sie hatte die Rahmenbedingungen für eine Beziehung mit Tom schon festgelegt, bevor diese überhaupt

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