Toedlicher Hinterhalt
Waffenarsenal verbergen ließ, das Jazz Gott weiß wo aufgetrieben hatte. Sein Job bestand darin, die nicht belegten Zimmer zu durchsuchen.
So weit, so gut. Sie befanden sich gerade im dritten Stock – noch zwei weitere Etagen lagen vor ihnen. Und je höher sie kamen, desto unwahrscheinlicher wurde es, dass sie eine Bombe finden würden. Zumal jemandem mit dem Wissen und der Erfahrung des Kaufmanns klar sein musste, dass eine Bombe im vierten Stock weit weniger Schaden am Gebäude anrichten würde als eine Detonation im Erdgeschoss.
In der vergangenen Nacht war Tom aufgefallen, dass der Kaufmann auf dem Foto beim Einchecken einen ganzen Wagen voller Gepäck dabeigehabt hatte, während in Zimmer 104 aber nur ein kleiner Koffer stand. Wo also war der restliche Kram geblieben, wenn nicht in einem der anderen Räume?
Tom gab Jazz und Starrett ein Zeichen, in der vierten Etage weiterzumachen, während er selbst das letzte Zimmer auf dem Flur betrat.
»Ich dachte, die Wahrscheinlichkeit, dass sich direkt im Hotel eine Bombe befindet, wäre gering.« Kelly klang, als stünde sie direkt neben ihm und flüsterte ihm ins Ohr. »Ich dachte, der Typ wäre auf Autobomben spezialisiert.«
Das Zimmer schien von einer Familie mit einem kleinen Kind bewohnt zu werden. Überall lag Babyspielzeug herum. Trotzdem durchsuchte Tom alles gründlich. Wenn er ein Terrorist wäre, der einen Sprengsatz deponierte, würde er auch ein Elmo-Kuscheltier und bunte Bauklötze auf dem Fußboden verstreuen.
»Heute Vormittag checken wir das Hotel«, teilte er ihr mit, während er sich systematisch durch das Zimmer bewegte. »Heute Abend und morgen sind dann die Parkplätze dran.«
»Und was kann ich tun?«, fragte sie ihn.
»Nicht viel«, antwortete er ausdruckslos. »Wenn du möchtest, kannst du bei Mal und David bleiben – mit ihnen im Lieferwagen die Stellung halten. Aber für dich gilt das Gleiche wie für sie: Ich möchte unter keinen Umständen, dass ihr das Hotel betretet.«
»Ich hatte irgendwie gehofft, ich könnte noch einmal mit dir sprechen«, entgegnete sie. »Wann machst du eine Pause?«
»Mittwoch.« Aha, sie wollte also mit ihm reden. Na, großartig! Vermutlich würde sie ihm mitteilen, dass sie sich besser aus dem Weg gehen sollten, bis er Ende des Monats abreiste. Sie versuchte, ihm nicht wehzutun und …
»Ist das dein Ernst?«, hakte sie nach. »Du wirst bis dahin kein einziges Mal Pause –«
»Nein.« Er schlich aus dem Hotelzimmer und verriegelte die Tür wieder hinter sich. Zimmer 375 war sauber. Er hakte es auf seiner Liste ab und verstaute diese wieder in seiner Hosentasche.
»Wirst du noch nicht mal auf die Toilette gehen?«, wollte sie wissen. »Du kannst dir doch wohl die Zeit nehmen, mit mir zu sprechen, während du pinkelst?«
»Kelly, ich bin gerade ziemlich beschäftigt«, entgegnete er angespannt. »Würde es dir was ausmachen, dir deine Witze bitte für später zu sparen?«
»Aber ich will nicht erst bis Mittwoch warten, um dir mitzuteilen, dass ich mich von Anfang an geirrt habe.« Sie senkte die Stimme. »Das zwischen uns beiden ist mehr als nur Sex. Aber ich hatte Angst, Tom. Sie ist immer noch da, aber nachdem ich dich vergangene Nacht gesucht habe und dich nicht finden konnte, habe ich noch viel größere Angst davor, dich zu verlieren.«
»Ähm, Kelly –«
Sie sprach noch leiser. »Ich vermisse dich. Ich vermisse es, Zeit mir dir zu verbringen. Mit dir zu quatschen. Glaub es oder nicht, mit dir zu reden, liebe ich genauso sehr wie –«
Schnell unterbrach Tom sie. »Ja, ich weiß, was du liebst. Und jetzt, da das gesamte Team – dein Vater eingeschlossen – es mitbekommen hat –«
» Was?! «
»Alle hören zu«, erklärte er ihr und konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Herrgott noch einmal! Sie hätte alles Mögliche zu ihm sagen können, aber mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Und obwohl es ihr sehr peinlich sein würde, freute er sich darüber. Es war zwar kein Liebesgeständnis, aber für den Moment genügte es. »Das ist ein offener Kanal.«
Auch Kelly musste lachen. »Oh mein Gott , wirklich ?«
»Bitte machen Sie weiter«, meldete sich Starrett mit gedehntem Tonfall. »Ich persönlich finde das tausendmal besser als Schatten der Leidenschaft .«
»Danke«, meinte Tom trocken. »Aber ich schätze, sie ist fertig.«
»Bin ich nicht«, warf Kelly ein. »Denn ich muss dir noch sagen, dass ich dich liebe.«
»Sehen Sie?«, sagte Starrett. »Sie ist noch nicht
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