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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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zu haben.
    Deshalb hoffte Tom, stattdessen irgendwo das Tattoo zu entdecken. Rechte Hände. Rechte –
    Da war es!
    Doch dann sah er noch eins. Und noch eins. Und …
    Es gab Dutzende davon. Plötzlich stand er da und war buchstäblich von Dutzenden Mitgliedern der Geheimorganisation des Kaufmanns umgeben.
    Der Schmerz hinter seinem Auge fühlte sich an wie Messerstiche.
    Gott, das ergab doch alles keinen Sinn. Es stimmte nicht. Es konnte einfach nicht stimmen. Er kämpfte gegen seinen verschleierten Blick an, suchte nach einer logischen Erklärung und … Die Zellengröße. Ja. Er wusste, dass der Kaufmann nie mit mehr als zehn Leuten arbeitete, seine Zellen bestanden in der Regel eher aus sechs oder sieben Personen.
    Und trotzdem sah er es. Das runde Mal. Das Auge des Kaufmanns. Egal, wohin er auch schaute, jeder trug eines. Er versuchte, näher heranzugehen und genauer hinzusehen, doch sein Blickfeld war noch immer verschwommen. Er musste sich setzen. Er musste …
    Eine der tätowierten Hände fasste nach ihm. »Tom? Oh Gott, geht es dir gut?«
    Die Hand gehörte zu einem Arm, und als er an diesem heraufsah, erschien ein Gesicht. Ein bekanntes weibliches Gesicht.
    Mallory. Angies Tochter.
    Nein, genau genommen handelte es sich um zwei Mallorys. Sie schienen ihn beide aus großer Entfernung anzuschauen. Wann war sie denn vom Kaufmann angeworben worden?
    Er griff nach ihrer Hand, hielt sie sich dicht vor die Augen und …
    Er entdeckte weder ein Auge noch überhaupt ein Tattoo. »Es ist ein verschissenes Clownsgesicht«, sagte er und in seinen Ohren rauschte es so laut, dass seine Stimme weit entfernt klang.
    Es war ein stark verschmierter Stempelabdruck von Bozo dem Clown. Sie alle trugen ein verdammtes Clownsgesicht auf den Händen.
    »Man zahlt zehn Dollar für den Stempel«, erklärten ihm die Mallorys in gruseliger Eintracht. Wieso zur Hölle hörte es sich so an, als wäre sie weit weg, wenn er doch ihre Hand halten konnte? »Damit kann man bis um eins, wenn der Jahrmarkt zumacht, überall mitfahren.«
    Tom sank auf die Knie.
    »Gott, Tom!« Mallory ging neben ihm in die Hocke, als er ihre Hand losließ und sich auf alle viere begab. Er musste … sich ausruhen …
    »Kennst du den Kerl?« Eine andere Stimme – männlich und fast so jung wie Mallorys – erklang aus ebenso großer Ferne.
    »Er ist mein Onkel«, hörte er sie sagen. »Ich glaube, er ist stockbesoffen. Hast du ein Auto, Brandon? Ich muss ihn nach Hause bringen.«
    »Ähm, nein. Ähm, Mal, ich, äh, ich … glaub, ich muss jetzt los.«
    »Oh«, machte Mallory. »Also … klar.«
    »Ich finde das einfach gerade ein bisschen zu gruselig, weißt du? Ist nicht böse gemeint, aber … Wir sehen uns bestimmt demnächst mal wieder.«
    »Ja. Sicher. Wir sehen uns.«
    »Arschloch!« Tom wurde erst bewusst, dass er das Wort laut ausgesprochen hatte, als Mallory lachte.
    » Das hast du ganz richtig mitgekriegt«, meinte sie. »Tut mir leid, aber ich fänd’s schrecklich, wenn ich dich hier ließe und die Leute über dich drüber trampelten. Oder wenn die Polizei dich auflesen würde.«
    »Tut mir leid«, murmelte er benebelt. »Ich bin nicht …« Doch dann wusste er noch nicht einmal mehr, was er nicht war. Er konzentrierte sich auf ein armselig aussehendes Stück Gras direkt vor sich und darauf, nicht ohnmächtig zu werden. Er durfte sich nicht einfach hinlegen und aufgeben, richtig?
    »Keine Sorge«, beruhigte sie ihn. »Er hat sowieso nur nach einem Grund gesucht, mich loszuwerden, nachdem ich sein großzügiges Angebot, mich flachzulegen, abgelehnt hatte. Als wäre das meine große Belohnung dafür, dass er mit mir ausgeht.«
    »Der letzte … Romantiker.«
    Sie lachte wieder. »Komm schon, Tommy, steh auf. Denkst du, du kannst laufen?«
    »Laufe ich denn jetzt gerade?«
    »Nicht wirklich.« Sie zog an ihm und er versuchte, aufzustehen, doch sein Körper machte nicht mit. »Komm schon, Tom, ich werde dich nach Hause bringen. Lehn dich einfach gegen mich.«
    Kelly konnte nicht schlafen.
    Sie saß auf ihrem Balkon und redete sich selbst ein, sie würde nicht auf die dunklen Fenster von Joes Cottage starren.
    Sie starrte nicht auf irgendwelche Fenster. Und schon gar nicht auf die von Toms Schlafzimmer.
    Er sollte aufstehen und das Licht anmachen. Er sollte aus dem Zimmer gehen, das Haus verlassen und über die Einfahrt zu ihr herüberkommen. Jede Wette, dass er mühelos zu ihrem Balkon hinaufklettern konnte.
    Und sie wartete bereits seit fast siebzehn

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