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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Spiegelbild an. Er war ja schließlich kein schreckliches, entstelltes Monster. Seine Augen, die Nase und der Mund befanden sich alle an ziemlich normalen Stellen in seinem Gesicht.
    Trotzdem konnte er natürlich nicht mit Brandon mithalten, so viel stand fest.
    Aber umgekehrt sein Kumpel ebenso wenig mit ihm.
    David hätte seine Intelligenz und sein angeborenes Zeichentalent nicht in einer Million Jahren gegen Brandons Aussehen eingetauscht. Diese Entscheidung fiel ihm kinderleicht.
    Es sprach verdammt viel für ihn, und wenn Mallory zu oberflächlich war, um das zu bemerken, wenn sie mehr Wert auf äußere Schönheit legte, wenn sie Brandons Gesicht und sein trainierter Körper so dermaßen umhauten …
    Heuchler … Er war ein totaler Heuchler!
    Dass er Mallory den ganzen Tag lang durch die Stadt gefolgt war, hatte nichts mit ihrem bissigen Humor und ihrer erfrischend herben Art zu tun. Er war ihr hinterhergelaufen, weil sie einen geilen Arsch besaß, weltklasse Brüste und ein Gesicht, das eine perfekte Mischung aus exotischer Frau und niedlichem Kind darstellte. Er war ihr gefolgt, weil ihn ihr Gesicht und ihr Körper total umgehauen hatten.
    Die Dusche wurde abgestellt, also setzte er seine Brille wieder auf und ging schnell zurück zu seinem Zeichentisch. Und als wenige Minuten später die Badezimmertür aufging, saß er einfach da und tat so, als wäre er total in seine Skizzen vertieft.
    Mallory hatte ihre Sachen wieder angezogen, aber ihr Haar triefte noch. Sie fuhr mit den Fingern hindurch, stand vor dem Bad und fühlte sich sichtlich unbehaglich. Brandon war noch nicht zurück. Sie und David befanden sich allein im Raum.
    Wieder sprach David kein Wort mit ihr, sondern zeichnete einfach weiter.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie sie die Schultern straffte. Dann kam sie auf ihn zu. Das hatte er am allerwenigsten erwartet.
    »Hör zu«, begann sie, »du hältst mich wahrscheinlich für eine dumme Kuh, weil ich jetzt etwas anderes mache, als ich zuerst gesagt habe –«
    »Er hat immer nur kurze Beziehungen.« David schaute sie an. »Manchmal sind es sogar nur One-Night-Stands. Erwarte also nicht mehr als das von ihm.«
    Sie lachte. »Gott, ich werde doch nicht –« Sie brach ab »Ich schätze, du hast keinen Grund, mir zu glauben, aber ich schwöre, dass ich nur Riesenrad mit ihm fahren werde.«
    »Du brauchst mir nichts zu erklären. Ich werde dich nicht dafür verurteilen, dass du tust, wonach dir ist.« David zeichnete einfach weiter. »Du hast also falsch eingeschätzt, wie du auf Bran reagieren würdest. Na und?! Wenn ich ein Mädchen wäre, hätte ich schon längst mit ihm geschlafen.«
    Sie zog seinen zweiten Hocker an den Tisch heran. »Aber ich werde nicht mit ihm schlafen.«
    »Er geht da aber von etwas anderem aus.«
    »Meine Güte!« Sie beugte sich vor, um sich seine Zeichnungen anzusehen. »Du bist so gut.«
    »Bleib genau so, nicht bewegen«, wies er sie an und schnappte sich ein neues Blatt Papier. Sie schaute ihn mit solchem Erstaunen und einer derart großen Bewunderung an, dass er den Ausdruck in ihrem Gesicht unbedingt festhalten wollte. Durch das nasse Haar sah sie zudem härter und verletzlicher zugleich aus, ihre Augen wirkten riesig. Er zeichnete sie schnell, und es gelang ihm, mit nur wenigen Strichen ihre Aura und ihre Seele einzufangen – oder was auch immer das für eine starke Lebensenergie war, die sie ausstrahlte.
    Es war egoistisch – sie so zu malen, ihr zu sagen, dass sie sich nicht bewegen solle, sie zu zwingen, ihm seine volle Aufmerksamkeit zu schenken und ihn anzusehen, während er jeden Zentimeter ihres Gesichts studierte.
    Er nahm sich mehr Zeit, als er eigentlich gebraucht hätte, fügte Schattierungen und mehr Details als sonst hinzu. Doch schließlich beendete er sein Werk, hielt jedoch weiter ihrem Blick stand, während er ihr das Blatt zuschob.
    Mallory starrte ihn noch einen kurzen Moment lang weiter an, bevor sie hinuntersah. Sie drehte die Zeichnung zu sich herum und betrachtete sie eingehend, bevor sie wieder zu ihm aufschaute. »Ist sie das?«, fragte sie schließlich. »Nightshade?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das bist allein du.«
    Sie blickte wieder auf die Zeichnung. »So siehst du mich wirklich?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, das sehe ich nicht, wenn ich in den Spiegel schaue.«
    Als David Brandons Schritte draußen auf der Treppe hörte, stand er auf und wandte sich von ihr ab. »Viel Spaß heute Abend.«
    »Ich gehe nur

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