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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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erlebt hatte, und sie war ihr unglaublich wichtig geworden.
    Für eine Weile hatte sie sogar zu hoffen gewagt, dass er auch in sie verknallt war.
    Aber eines Tages hatte er einfach aufgehört, zur Schaukel zu kommen – in etwa zur gleichen Zeit, als ihr zu Ohren gekommen war, dass »dieser wilde Paoletti-Junge« mit Darci Thompkins ausging. Dabei handelte es sich um eine ältere Schülerin, die ein rotes Cabrio besaß und den Ruf hatte, sich unten am menschenleeren Strand bei Sandy Hook auch oben ohne zu zeigen.
    Aber später in besagtem Sommer hatte Tom Kelly erneut gerettet. Das Ereignis zählte noch heute zu Kellys absolut tollen, perfekten Tagen.
    Auf dem Rückweg von einer Party bei Ellen Fritz, meilenweit entfernt von ihrem Haus oben bei Lennelmans Obstgärten, war sie mit dem Fahrrad gestürzt und hatte sich den Ellbogen aufgeschrammt.
    Tom war mit seinem Motorrad vorbeigekommen – vermutlich auf dem Weg zu Ellen, hatte sie am Straßenrand sitzen sehen und angehalten.
    Anfangs war es unangenehm gewesen, doch schon bald hatten sie wieder damit begonnen, auf die altbekannte, unbeschwerte Art miteinander zu reden. An diesem Nachmittag waren sie schließlich stundenlang auf seiner Harley herumgefahren, sodass sie fest die Arme um ihn hatte legen müssen. Gott, sie war sich wie im Paradies vorgekommen.
    Später am Tag hatten sie sich Joes Kombi ausgeliehen, um ihr Fahrrad einzuladen, und waren dann weiter durch die Gegend gedüst. In der Nähe von Salem hatten sie schließlich angehalten, um über einen Antiquitätenmarkt zu bummeln, der in den Straßen aufgebaut gewesen war. Und sie hatten sich eine große Portion gebratener Muscheln und Pommes vom Gray Gull Grill unten am Wasser geteilt, stundenlang miteinander geredet und viel dabei gelacht.
    Es war ein wunderbarer, fast schon magischer Tag gewesen.
    Kurz vor Mitternacht hatten sie unten am Jachthafen an einer roten Ampel gestanden. Kelly erinnerte sich noch gut daran, wie sie Tom mit wild klopfendem Herzen betrachtet und sich verzweifelt gewünscht hatte, er würde sie küssen. Und als er schließlich den Kopf drehte, um sie anzusehen …
    Sie konnte nicht mehr sagen, ob sie sich bewegt hatte, doch das musste sie wohl, denn seine Hände lagen am Steuer. Irgendwie war es dann passiert. Sie hatte ihn geküsst – ihn endlich, endlich geküsst.
    Als er sie an sich zog und seine Zunge in ihren Mund gleiten ließ, gab er einen tiefen, kehligen Laut von sich.
    Kelly war noch nie zuvor so geküsst worden, und eigentlich hätte sie vermutlich schockiert sein sollen, doch sie war es nicht. Dafür fühlte es sich viel zu perfekt an, viel zu richtig.
    Er schmeckte nach dem Schokoladeneis, das sie sich geteilt hatten, nach salziger Meeresluft und nach Freiheit.
    Tom zu küssen war alles, was sie sich je ersehnt hatte, und mehr.
    Hinter ihnen hupte jemand, und als Kelly hochschaute, sah sie, dass die Ampel auf Grün gesprungen war. Tom trat aufs Gas, bog mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz der Bank ein und brachte den Kombi zum Stehen. Er stellte den Motor ab, zog sie erneut an sich und küsste sie immer und immer wieder.
    So musste sich das Paradies anfühlen.
    »Oh Gott«, flüsterte er und lehnte sich zurück, um ihr in die Augen zu sehen. »Sag, dass ich aufhören soll. Ich darf das hier nicht machen.«
    Er hatte die Hände in ihren Haaren vergraben und atmete schwer.
    Doch sie wollte nicht, dass er aufhörte, also küsste sie ihn, so wie er es zuvor bei ihr getan hatte – leidenschaftlich und intensiv, umspielte seine Zunge und saugte an seinen Lippen.
    Als er erneut diesen tiefen Laut von sich gab, wusste sie trotz ihrer Unerfahrenheit, dass es ihm gefiel, was sie tat.
    Dennoch löste er sich von ihr. »Mein Gott, du bist gefährlich.«
    Sofort wurde sie unsicher. »Möchtest du nicht …? Aber so hast du mich doch auch geküsst.«
    Er machte ein Geräusch, das weder ein richtiges Stöhnen noch ein richtiges Lachen war. »Mit wie vielen Jungs hast du schon geknutscht, Kelly?«
    Sie traute sich nicht, ihm in die Augen zu sehen. »Weiß nicht genau, ich führe kein Buch darüber.«
    Er erwiderte nichts, sondern schaute sie nur an.
    »Mit einem«, flüsterte sie schließlich, »und es war ganz anders als das hier.« Sie wäre am liebsten in seinen wunderschönen grünbraunen Augen versunken. »So hat sich noch nie etwas angefühlt. Ich möchte dich ewig küssen.«
    »Du bist so süß«, murmelte er und diesmal küsste er sie ganz behutsam, strich sanft, fast

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