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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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geringste Chance besteht …«
    »Die besteht nicht.«
    Als Charles und Cybele aufschauten, sahen sie Joe in der Tür stehen. Er hatte Tränen in den Augen. »Ich komme gerade von dort«, sagte er leise. »Die Kinder wurden in einem Lkw weggebracht. Alle.«
    Cybele schwieg, ihre Miene spiegelte Entsetzen wider. »Wohin?«, wisperte sie.
    Charles sah zu Joe, der seinen Blick kurz erwiderte, bevor er sich abwandte. Es würde keine gute Nachricht folgen.
    »Wo haben sie sie hingebracht?«, erkundigte sie sich erneut, und ihre Stimme klang in der Stille papierdünn.
    Joe wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. Er konnte nicht antworten, denn er brachte es nicht fertig, zu sprechen.
    »Wohin?«, fragte Cybele diesmal lauter und riss sich von Charles los. »Wohin haben diese Monster meine Kinder gebracht? Ich bringe sie um. Ich bring sie alle um ! Jeden Einzelnen von ihnen!«
    Als sie versuchte, sich an Joe vorbei durch die Tür zu schieben, hielt der sie fest.
    Sie setzte sich gegen ihn zur Wehr, schlug und trat ihn, was er stoisch hinnahm, bis sie sich schließlich gegen ihn sinken ließ.
    Cybele, die sonst niemals weinte, schluchzte nun, als zerrisse es ihr das Herz.
    Unfähig, sich zu bewegen, stand Charles einfach nur da. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, doch er konnte weder sprechen noch handeln.
    Er beobachtete, wie ihre Beine nachgaben. Als sie auf dem Boden in sich zusammensackte, ging Joe ebenfalls in die Hocke und hielt sie weiter fest umschlungen. Auch er weinte, während er sie in den Armen wiegte. »Es tut mir leid«, sagte er. »Es tut mir unendlich leid, Cybele. Ich weiß nicht, wo sie hingebracht wurden. Das lässt sich unmöglich herausfinden.«
    »Aber es muss doch Gerüchte geben. Es gehen immer welche um.« Sie löste sich von ihm, um ihn anzusehen. Ihr Atem ging stoßweise. Sie blickte ihm forschend in die Augen und verzog dann das Gesicht. »In eines dieser Todeslager«, keuchte sie.
    » Ch é rie , das ist nur Gerede. Wir wissen es nicht mit Sicherheit.«
    Während Charles dastand und zusah, wie diese Frau weinte, wurde ihm schlagartig klar, dass er alles tun würde, um ihrem Kummer und Schmerz ein Ende zu bereiten.
    Alles!
    Doch er konnte nichts tun.
    Rein gar nichts.

11
    David war in seinen Klamotten eingeschlafen.
    Was auch sein Gutes hatte, denn wie es schien, hörte er das Klopfen an der Tür nicht und nahm auch nicht wahr, dass sie aufgemacht wurde. Er schreckte jedoch verdammt schnell hoch, als jemand das Licht anschaltete.
    Offenbar hatte er mit halb geschlossenen Lidern geschlafen, denn es war, als hätte er sich eben noch in einer dunklen Höhle befunden, um im nächsten Moment im grellen Sonnenlicht zu liegen. Er kniff die Augen zusammen. »Verdammt, Bran –«
    »David!«
    Er schielte hoch zu …
    »Nightshade?«
    David blinzelte, doch es handelte sich natürlich um Mallory.
    Schnell tastete er an sich hinunter, um sicherzugehen, dass er nicht wie sonst fast jede Nacht mit allen vieren von sich gestreckt nackt dalag. Er versuchte Geld zu sparen, indem er die quasi sämtliche Rücklagen wegsaugende Klimaanlage ausgeschaltet ließ. Er fühlte allerdings Stoff, seine Badeshorts und ein T-Shirt. Gott sei Dank!
    »Trägst du deine Brille sogar noch im Bett?«
    Er setzte sich auf. »Nein, natürlich nicht«, erwiderte er und merkte dann, dass er sie tatsächlich noch auf der Nase hatte. »Na ja, jedenfalls nicht immer.«
    »David, tut mir echt leid, dass wir dich geweckt haben, aber es ist so etwas wie ein Notfall.«
    Ein Notfall … Er war noch so schläfrig, dass sein Verstand nur langsam arbeitete. Mallory war nach dem Fotoshooting mit Brandon ausgegangen, und David hatte befürchtet, zu hören, wie sie mit seinem Kumpel nach Hause kam, um dann die Gewissheit zu haben, dass die beiden sich unten in Brans Wohnung vergnügten.
    Doch Mallory war nicht unten. Sie stand hier vor ihm. Allein.
    »Notfall«, wiederholte er, schwang die Beine über die Bettkante und stand auf. »Geht’s dir gut? Was brauchst du? Was kann ich tun?«
    Sie lächelte matt. »Brandon ist so ein Blödmann.«
    Oh Gott! David wurde schlecht. »Was hat er mit dir gemacht?«
    »Er hat gar nichts gemacht, außer mich stehen zu lassen, als ich Hilfe brauchte. Mir geht’s gut – Tom ist allerdings nicht so fit.«
    »Tom?«
    »Hast du ein Auto?«
    »Ja, es ist zwar ziemlich alt, aber meistens springt es an. Wer ist Tom?«
    »Mein Onkel.« Sie nahm seine Hand und zog ihn zur Tür. War das irgendein

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