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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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verrückter, wunderbarer Traum?
    David erhaschte einen Blick auf sein Spiegelbild, als sie ihn nach draußen zerrte. Sein Haar sah aus wie ein schlimmer Unfall. Das konnte nie im Leben ein Traum sein, denn sonst hätte er sich selbst wenigstens ein bisschen mehr Ähnlichkeit mit James Bond als mit Jerry Lewis gegeben.
    »Er sagt, er habe nichts getrunken, aber er ist total im Eimer«, erzählte Mallory ihm, als sie die Treppe hinuntergingen. »Ich weiß nicht, was er genommen hat. Ich weiß gar nichts mehr. Wenn du mir vor einer Stunde erzählt hättest, Tom würde irgendetwas Bewusstseinsveränderndes einschmeißen, wäre ich davon ausgegangen, dass du nur Mist laberst. Aber es ist, als ob er … Er kann noch nicht einmal sitzen. Ich muss ihn nach Hause zu meinem Onkel Joe bringen.«
    David blieb ruckartig stehen, als er den Mann erblickte. Tom war ziemlich groß und lag lang ausgestreckt im Beet neben den Tigerlilien auf der Seite. »Vielleicht sollten wir ihn ins Krankenhaus bringen.«
    »Nicht, wenn er high ist«, meinte Mallory. »Er ist Berufssoldat bei der Navy. Wenn er …« Ihre Stimme bebte. »Wenn er Drogen …«
    »Wenn er irgendetwas genommen hat, ist er im Krankenhaus am besten aufgehoben, Mal.«
    Sie nickte. »Ja, ich weiß, aber … Lass ihn uns zuerst zu Onkel Joe bringen, ja?« Die ganze Sache nahm sie wirklich mit, sie stand kurz vor einem Zusammenbruch.
    »Klar«, erwiderte David. »Lass mich mit dem Auto auf den Rasen fahren, dann müssen wir deinen Onkel nicht zur Straße tragen. Er sieht ziemlich schwer aus.«
    »Ist er auch.«
    Er zog seine Hand sanft aus ihrer festen Umklammerung. »Ich muss schnell noch mal hochlaufen und die Schlüssel holen.«
    Er beeilte sich und war fast schon oben angekommen, als sie nach ihm rief. »David.«
    Er drehte sich um und sah, dass sie zu ihm hochschaute. Im schwachen Licht der Straßenlaterne wirkte ihr Gesicht nur wie ein blasser Fleck. Nightshade in ihrem verletzlichsten Moment.
    »Danke«, sagte sie sanft. »Ich weiß, dass das total ätzend ist, weil du doch so früh zur Arbeit musst.«
    »Ach, vergiss es«, erwiderte er. »Ist doch kein Ding. Ich bin gleich wieder unten.«
    »Charles.«
    Joe hatte das Licht im Flur angelassen und konnte im Dämmerlicht erkennen, wie die Augenlider seines Freundes flatterten.
    Er sprach ein bisschen lauter. »Ashton, wach auf!«
    Charles öffnete die Augen, doch sein Blick war glasig von der Mischung aus Schmerzmitteln. Zudem zeigte er sich vom Schlaf noch ganz benommen. »Schon wieder ein Luftangriff?«
    »Nein.« Es hatte seit fast fünfzig Jahren keinen Luftangriff mehr gegeben. »Es geht um Tom.«
    Während Joe ihn betrachtete, kehrte Charles von 1944 in die Gegenwart zurück. Wer behauptete, so etwas wie Zeitreisen gebe es nicht?
    »Tom.« Als Charles Joe erneut ansah, wirkte sein Blick schon deutlich fokussierter. » Dein Tom?«
    »Mallory – die Tochter von meiner Nichte Angela – hat ihn gerade nach Hause gebracht.« Joe trug die Gehhilfe seines Freundes zum Bett. »Er ist in einem ziemlich schlechten Zustand, aber er weigert sich, ins Krankenhaus zu gehen. Ich werde deine Hilfe brauchen.«
    Kelly setzte sich auf. Ihr Herz schlug wie wild, und sie war sofort hellwach, als sie die Lampe auf ihrem Nachttisch anschaltete.
    Da hörte sie es wieder – ein leises Klopfen an der Tür.
    Passte es nicht mal wieder, dass ausgerechnet dann jemand etwas von ihr wollte, wenn sie gerade eingeschlafen war?
    Aber wer konnte das sein?
    »Dad?« Es war unwahrscheinlich, dass er es mit seiner Gehhilfe die Treppe herauf geschafft hatte. Abgesehen davon, war ihre Privatnummer in seinem Telefon abgespeichert. Wenn er sie brauchte, musste er nur die Kurzwahltaste drücken.
    »Dr. Ashton?« Es handelte sich nicht um ihren Vater. Die Stimme vor ihrer Tür klang jung und definitiv weiblich.
    Aber wer zum Teufel …? Wer hatte denn ins Haus gelangen können? Wer besaß einen Schlüssel? Wer auch immer dort vor der Tür stand, es war definitiv nicht Mrs Lerner, die Putzfrau.
    »Einen Moment bitte.« Kelly schlug die Decke zurück und kletterte aus dem Bett. Ihr Morgenmantel lag auf dem Fußboden, doch der Gürtel, mit dem er zusammengehalten wurde, ließ sich nicht finden. Auch egal, es war ohnehin zu warm und ihr behelfsmäßiger Schlafanzug bestehend aus einem alten T-Shirt und rot karierten Boxershorts tat es auch.
    Sie öffnete die Tür und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    »Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich Sie störe,

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