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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vega tauchten neben Catherine auf und bildeten eine Linie mit ihr, den Blick auf Rene und ihre Geisel gerichtet. Beide Kriminalisten und der Detective hielten ihre Waffen schussbereit im Anschlag.
    »Was ist in der Spritze, Rene?«, fragte Catherine. »Blausäure?«
    »Wie haben Sie das erraten, Sie Miststück?«
    Der Verkehr floss langsamer, und an den Fenstern der umliegenden Gebäude hatten sich die ersten Neugierigen eingefunden. Catherine hoffte, dass inzwischen irgendjemand die Nummer des Notrufs gewählt hatte – ein bisschen Verstärkung käme jetzt ganz recht. Schweiß rann über Renes Gesicht wie Tränen, die die Mörderin vermutlich nicht zu vergießen im Stande war. Die Augen ihrer Geisel waren geweitet und voller Panik.
    »Naja«, sagte Catherine, »das ist das Gift, das Sie Ihrem Anwaltsfreund gegeben haben, nicht wahr? Und ihrem Ehemann haben Sie es auch gegeben.«
    Catherine bewegte sich auf einem schmalen Grat. Sie musste gleichzeitig die Aufmerksamkeit einer Serienmörderin auf sich lenken und versuchen, die alte Frau nicht noch mehr zu ängstigen.
    »Wie zum Teufel haben Sie die Sache mit Derek erfahren?«
    »Er hat es uns erzählt – um genau zu sein, verdanken wir die Erkenntnis seiner Großzügigkeit, die ihn veranlasst hat, seinen Schädel der Schule und seine Organe der Universitätsklinik zu hinterlassen. Rene, es ist vorbei. Sie müssen diese Frau jetzt gehen lassen.«
    »Meinen Sie? Ich werde wohl auch einen neuen Anwalt brauchen, was?«
    Ohne dass ein Wort gewechselt wurde, fingen die drei Ermittler an, sich zu verteilen – Vega links, Warrick in der Mitte und Catherine rechts, der Straße am nächsten.
    »Sie sind Ihrer Sache zu sicher gewesen, Rene, und dann sind sie nachlässig geworden. Wir wissen von allen, nicht nur von Derek, dem Anwalt und Vivian Elliot, sondern auch von allen anderen Opfern im Sunny Day.«
    Renes Lächeln über der Schulter ihrer Geisel war abscheulich. »Ach, und Sie denken, das waren alle?«
    Catherine und Vega entfernten sich noch einen Schritt weiter von Warrick.
    Aber dieses Mal hatte Rene es gesehen. »Ich sagte stehen bleiben, verdammt! Alle!« Die Spritze rückte noch näher an den Hals der alten Frau. Renes Blick wanderte zu Vega. »Sie da – Waffe fallen lassen!«
    Der Detective ließ sich Zeit, sah sich Unterstützung suchend nach Warrick und Catherine um, die ihm doch nicht helfen konnten, dann gehorchte er.
    »Und jetzt Ihre Waffe«, rief Rene Warrick zu.
    Warrick ging in die Knie und legte die Pistole vorsichtig auf dem Betonboden vor seinen Füßen ab, ehe er sich langsam wieder aufrichtete.
    Rene drehte sich langsam um die eigene Achse und zog die Geisel mit sich. Über die Schulter der alten Frau starrte sie nun Catherine an. »Jetzt Sie, Nancy Drew. Fallen lassen!«
    Catherine wusste, dass sie im Augenblick nur einen Vorteil hatte, und das war die Nachmittagssonne in ihrem Rücken. Rene konnte nicht viel mehr als eine Silhouette von ihr erkennen.
    »Sie werden sehen, was passiert, wenn Sie mich zwingen, mich zu wiederholen.«
    Catherine hielt die linke Hand beschwichtigend hoch, und fing an, ihrerseits in die Knie zu gehen, als wollte sie die Waffe ablegen. Aber sie hatte keineswegs die Absicht das zu tun. Denn es würde gut zu Renes Charakter passen, sich eine der Waffen zu schnappen und sie alle drei zu erschießen.
    Die Kriminalistin musste zuerst schießen …
    … aber Renes Körper bot nur wenig Zielfläche, und sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Catherine hielt sich gebückt, was den Schuss noch schwieriger machte.
    »Geben Sie auf, Lady«, sagte Vega. »Sie kommen hier nicht mehr weg.«
    »Ich denke schon«, sagte Rene und schüttelte ihre Geisel, die furchtsam aufschrie. »Ich bekomme sogar Seniorenrabatt für meine Reisebegleiterin.«
    Catherine kauerte inzwischen am Boden. Die Waffe war nur noch Zentimeter vom Pflaster entfernt. »Nehmen wir an, Sie schaffen es, von hier zu verschwinden«, sagte die Kriminalistin, »mit dem Wagen, dem Flugzeug oder einem fliegenden Teppich, dann sind sie trotzdem erledigt.«
    »Halt die Klappe und leg die Pistole ab.«
    »Sehen Sie, wir kennen all Ihre Postfächer – alle Scheinorganisationen. So viel Arbeit, so viele Tote – und trotzdem werden Sie nie einen Penny von dem Geld sehen.«
    Dann brach etwas Wildes aus Rene heraus.
    Der barmherzige Engel zog die Spritze zurück, zweifellos um Schwung zu holen und die Nadel in den Hals der alten Frau zu rammen …
    … aber in dem Moment rollte

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