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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich Catherine auf die linke Seite, landete mit einem besseren Schusswinkel auf dem Bauch und feuerte. Der Schuss, der Renes Schulter traf, hörte sich an wie ein Peitschenknall. Die Spritze flog in hohem Bogen durch die Luft und fiel klappernd auf den Parkplatz.
    Die beiden anderen Retter schnappten sich ihre Waffen noch in dem Moment, in dem Rene – mit einem Schrei aus Schmerz und Zorn – rücklings zu Boden stürzte und die alte Frau mit sich riss. Die Geisel landete auf Rene, rollte sich von ihr weg und hastete mit einer überraschenden Behändigkeit davon. Die Mörderin blieb bäuchlings mit einem verwundeten Arm am Boden liegen.
    Vega ging zu der Geisel, legte den Arm um sie und brachte sie weg. Aber Warrick baute sich vor der Verdächtigen auf und richtete die Waffe auf Renes Gesicht.
    »Versuchen Sie es nur, Schwester Fairmont«, sagte Warrick, »auf Sie wartet Ihr letzter Schuss.«
    Catherine fühlte, wie sehr sie den Drang niederkämpfen musste, sich auf die Mörderin zu stürzen.
    Der gezielte Schuss war vollkommen gerechtfertigt gewesen. Aber der Gedanke an diese gefährliche Annie-Oakley-Nummer würde sie noch einige Stunden Schlaf kosten. Andererseits hatte sie nicht einmal eine Sekunde Zeit gehabt, ihre Entscheidung zu treffen, und sie wusste, sie hatte richtig entschieden.
    Seltsamerweise war sie erleichtert, dass sie diesen barmherzigen Engel nicht hatte töten müssen, so sehr das Monstrum es auch verdient hätte. Catherine Willows musste bereits damit leben, zwei Menschen getötet zu haben, und das reichte ihr vollkommen.
    Plötzlich war Warrick an ihrer Seite. »Alles in Ordnung, Cath?«
    »Ja. Ja, alles bestens. Ich habe nur gerade gedacht …«
    »Was?«
    »Hätte Sunny Day nicht ein ganz normaler Einsatz werden sollen?«

11
     
    Gil Grissom saß in seinem dunklen Büro an einem Schreibtisch, auf dem sich links und rechts die Akten stapelten, welche er geflissentlich ignorierte, um sich stattdessen ganz in seinen Gedanken zu verlieren.
    Jim Brass streckte den Kopf herein und fragte: »Grübeln Sie? Meditieren Sie? Versuchen Sie, die Stromkosten der Stadt zu senken?«
    Grissom winkte ihn herein. Der Detective nahm sich die Freiheit, den Lichtschalter zu betätigen, was den Leiter des CSI veranlasste, eine Grimasse zu ziehen.
    Brass ließ sich Grissom gegenüber auf einen Stuhl fallen. »Wir haben endlich einen guten Verdächtigen. Warum sind Sie besorgt?«
    »Ich bin nicht besorgt«, widersprach Grissom. »Ich bin aber auch nicht überzeugt.«
    »Die Beweise …«
    »Reichen noch nicht. Und da sind noch ungeklärte Dinge.«
    »Ich hasse es, wenn Sie so anfangen …«, kommentierte Brass abwehrend.
    »Beispielsweise … wer auch immer Kathy Dean ermordet hat, hat auch Rita Bennetts Leiche weggeschafft. Wo sind ihre sterblichen Überreste?«
    »Wer weiß? Aber wer wäre besser als Black geeignet, diese Nummer durchzuziehen? Leichen loswerden ist sein Beruf.«
    »Und warum sollte unser mutmaßlicher Täter, der Bestatter Dustin Black – in einem Haus voller Leichen – ausgerechnet eine hoch angesehene lokale Berühmtheit wie die Bennett für den Austausch wählen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Brass. »Sie war vielleicht gerade … greifbar.«
    »Greifbar? Die Entscheidung, Ritas Sarg zu benutzen, wird noch unverständlicher, wenn man bedenkt, dass die Gebrauchtwagenkönigin eine Freundin unseres Bestatters war.«
    Brass zuckte mit den Schultern. »Muss ich Ihnen das wirklich noch erzählen? Menschen machen nun mal verrückte Sachen.«
    »Zugegeben.« Grissom beugte sich vor. »Aber finden Sie es nicht auch merkwürdig, dass Black, der ein Bestattungsinstitut betreibt, in dem Woche für Woche dutzende Leichen abgefertigt werden, sich für diesen Trick keinen Fremden aussucht?«
    Brass zählte seine Argumente an den Fingern ab: »Black hatte ein Motiv. Black hatte die Gelegenheit … was bedeutet, er war im Stande, die Leiche auszutauschen, und er war im Besitz der Mordwaffe. Irgendjemand hat mir mal erzählt, dass Beweise nicht lügen.«
    »Nein. Aber Sie müssen die richtigen Fragen stellen.«
    »Wissen Sie was, Gil? Ich glaube, Sie leiden unter einer Ahnung. Hey, das passiert auch den Besten. Sogar Atheisten fangen im Schützengraben an zu beten.«
    Grissom zog eine Braue hoch. »Nun, im Augenblick bete ich für mehr Beweise. Ich warte noch auf die Laborergebnisse. Gibt es bei Ihnen etwas Neues?«
    »Ich warte ebenfalls. Streifenbeamte sind unterwegs, um Grunick und Doyle aus dem

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