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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Warrick schnappte sich den Stemmbolzen vom Rücksitz und lief zusammen mit Vega zum Haus. Heulende Sirenen in einiger Entfernung verrieten Warrick, dass die Verstärkung unterwegs war.
    Während Vega ihm Deckung gab, schob Warrick seine Waffe ins Halfter, um die Vordertür aufzubrechen – das Schloss flog ins Innere des Hauses und die Tür sprang weit auf. Warrick ließ den Stemmbolzen fallen und zog die Pistole wieder hervor.
    Mit Vega in Führung gingen die beiden Männer durch sämtliche Räume des Hauses. Als feststand, dass das Haus verlassen war, steckte Warrick die Waffe wieder in das Halfter und schüttelte frustriert den Kopf.
    Kein Zweifel: Rene Fairmont war bereits fort.
    Mehr als alles andere verriet das große Schlafzimmer, was geschehen war. Die Schranktüren standen weit offen, Kleider lagen auf dem Boden, einige hingen sogar noch im Schrank. Die Frau hatte offensichtlich in aller Eile gepackt und die Flucht ergriffen.
    »Was jetzt?«, fragte ein ziemlich erboster Vega.
    »Jetzt«, sagte Warrick, »gehen wir durch dieses verdammte Haus und sehen, was wir finden können.«
    Nicht lange, nachdem Warrick und Vega die Tür aufgebrochen hatten, waren auch die Uniformierten eingetroffen. Inzwischen hatten sie das Haus abgeriegelt.
    »Ich sollte vermutlich besser mit den Nachbarn reden und den Belagerungszustand da draußen beenden«, sagte Vega. »Ich nehme nicht an, dass sie noch einmal zurückkommt …«
    »Sicher tut sie das. Gleich nach M.C. Hammer.«
    Der Detective schlenderte seufzend hinaus und murmelte: »Besser, wir geben eine Fahndung nach ihrem Wagen raus.«
    Warrick sah sich zunächst flüchtig um, ehe er seinen Koffer aus dem Tahoe holte und sich an die Arbeit machte.
    Im Schlafzimmer gab es auf den ersten Blick wenig zu sehen, was von Interesse sein konnte. Der Kriminalist sah ein cremefarbenes Kleid mit einem roten Rosenmuster auf dem Boden, das er in einem Beweismittelbeutel verstaute. Dann wühlte er sich durch den Schrank, und dort entdeckte er etwas wirklich Bedeutsames: Auf dem Boden lag eine Plastiktüte aus einem Supermarkt, die mehrere Perücken enthielt, von denen eine sogar grau war. Außerdem befand sich in der Tüte eine Brille, deren Gläser nur aus Fensterglas bestanden.
    Als Vega von seinem Gespräch mit den Nachbarn zurückkam, hielt Warrick die Perücke und die Brille, in einem durchsichtigen Beweismittelbeutel verpackt, in die Höhe.
    »Darf ich vorstellen? Die andere Mabel Hinton.«
    »Hallo Mabel«, sagte Vega trocken.
    »Was ist mit den Nachbarn?«
    Der Detective zuckte mit den Schultern. »Keiner hat was gesehen. Sie sagen, Rene Fairmont sei eine nette Nachbarin und bliebe meist für sich. Die Frau nebenan hat gesagt, Rene sei direkt vor unserer Ankunft abgefahren. Und sie hätte mehrere Handkoffer in ihren Wagen gepackt, bevor sie abgefahren sei.«
    »Die Fahndung läuft?«, fragte Warrick.
    »Ja, aber die Stadt ist groß, und rote Grand Prix sind nicht gerade selten. Sollen wir Flughafen und Bahnhof alarmieren?«
    »Wenn Sie wollen, aber Catherine sagte, es gibt einen Fluchtweg, der über die Bundesstraßen führt.«
    »Ich gehe lieber auf Nummer sicher«, meinte Vega und nahm sein Mobiltelefon zur Hand.
    Warrick setzte seine Suche fort.
    Im Badezimmer gegenüber dem Schlafzimmer fand er eine ganze Schublade voll mit Theaterschminke. Später, im Abfalleimer in der Küche zwischen Kaffeesatz und anderem Müll, entdeckte er einen forensischen Schatz: einen viereckigen Umschlag, beschriftet in Mabel Hintons Handschrift, adressiert an Vivian Elliot, und drei Bögen Schreibmaschinenpapier mit Übungsversionen von der Unterschrift – vermutlich von Rene Fairmont.
    Nachdem der Schatz eingetütet und etikettiert worden war, teilte Warrick seinen Fund Vega mit.
    Warrick griff zu seinem Mobiltelefon und rief Catherine an.
    »Nicht nur Perücke und Kleid besaß sie«, sagte er, »sondern auch Schminke. Rene hätte die Schauspielschule von Derek an den Rustic Ridge Drive verlegen können.«
    »Also«, ertönte Catherines Stimme knisternd im Telefon, »ist Rene verkleidet zum Sunny Day gefahren, hat ihr Opfer getötet und sich die anschließende Aufregung zu Nutze gemacht, um unauffällig zu verschwinden.«
    »So sieht es aus«, sagte Warrick. »Auf diese Weise hat sie die Aufmerksamkeit von sich abgelenkt. Sie wollte verhindern, dass ihre Opfer alle während ihrer Schicht sterben. Und sie hat den Umschlag eines Briefes gestohlen, um Vivians Unterschrift zu fälschen. Ich habe

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