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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Doyle.«
    Brass kniff die Augen zusammen. »Und was ist mit Grunick?«
    »Ich habe Nick um die Ecke postiert – er wartet darauf, dass Grunick ihn anrempelt, wenn er das Gebäude verlassen will. Ich nehme an, wenn sich die Wege der beiden trennen, wird Nick ein paar hilfreiche Abdrücke haben.«
    Endlich schien Brass an einer Äußerung Grissoms Gefallen zu finden. »Heimtückisch«, bemerkte er anerkennend.
    »Und falls Black unschuldig ist«, sagte Grissom, »dann sind die beiden Gehilfen die nächsten Verdächtigen. Sie sind die einzigen anderen Personen, die Zugang zu Rita Bennetts Sarg hatten.«
    »Klingt logisch.«
    »Und Kathy Dean hat sich nicht nur mit Black, sondern auch mit einem jüngeren Mann getroffen – die Gehilfen sind im passenden Alter.«
    »Jetzt sprechen Sie …«
    »Falls einer von ihnen der Mörder ist, Jim, dürfen wir dem, was jeder von ihnen bei der Befragung sagt, nicht zu viel Gewicht beimessen. Wir können nicht davon ausgehen, dass einer von ihnen kooperativ oder aufrichtig ist, wenn er uns dabei helfen soll, ihn zu schnappen.«
    »Einer von beiden müsste trotzdem die Wahrheit sagen.«
    »Richtig. Und einem erfahrenen Ermittler muss niemand sagen, worauf er achten soll, aber widersprüchliche Aussagen von Grunick und dem jungen Doyle könnten … hilfreich sein.«
    Brass’ Mobiltelefon klingelte. »Brass … Ja, in Ordnung, Vernehmungsraum eins.« Er legte auf. »Doyle ist hier«, sagte er.
    Als hätte er mit seinen Worten einen Startschuss abgefeuert, rannte Grissom davon. Brass blieb allein zurück und fragte sich, was zum Teufel nun wieder los war. Im Frühstücksraum holte Grissom eine Flasche Sprudel aus dem Kühlschrank, wischte sie sorgfältig mit einem Handtuch ab und hielt sie vorsichtig am oberen Rand fest. Dann trug er sie in das Vernehmungszimmer, in dem Brass auf Doyle wartete.
    »Für mich?«, fragte Brass mit einem Blick auf die Flasche. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich so um mich sorgen.«
    »Ich sorge mich«, sagte Grissom. »Aber um diesen Fall.« Er stellte die Flasche auf den Tisch. Außer dem oberen Rand hatte er nichts berührt. »Bieten Sie sie Doyle an, wenn Sie ein paar Minuten mit ihm gesprochen haben.«
    Brass nickte mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen.
    Dann ging Grissom hinaus, um seinen Platz im Beobachtungsraum wieder einzunehmen. Augenblicke später führte ein uniformierter Beamter Doyle in das Vernehmungszimmer und wies ihn an, am Tisch Platz zu nehmen.
    Im Gegensatz zu seinem Kollegen Grunick gab sich Doyle nicht so stumm. Er trug blaue Dockers, ein lavendelfarbenes Hemd, das am Kragen offen war, Mokassins und keine Strümpfe. Sein schwarzes Haar war glatt zurückgekämmt. Der anonyme Mitarbeiter des Bestattungsinstituts wirkte auf Grissom plötzlich wie ein junger Mann, der in den Augen der nach Zuneigung dürstenden Kathy Dean durchaus attraktiv gewesen sein konnte.
    Brass drückte erneut die Aufnahmetaste und erzählte Doyle von dem Leichentausch und der Entdeckung von Kathy Deans Leichnam. Er legte ein Foto des Mädchens vor den Mann auf den Tisch – dasselbe Foto, das Kathy im Sarg zeigte.
    Doyle starrte das Foto der verstorbenen Kathy Dean an. »Hab sie noch nie gesehen – ist aber ein hübsches Mädchen.«
    Brass ließ ein Lächeln aufblitzen. »Sie meinen, wenn man bedenkt, dass sie bereits mehrere Monate tot war, als das aufgenommen wurde.«
    Der junge Mann zuckte mit den Schultern. »Ich arbeite in einem Bestattungsinstitut. Ich kann mehr sehen als das.«
    »Aha. Erzählen Sie mir, was bei der Beerdigung von Rita Bennett passiert ist.«
    Doyle zeigte nichts von der Verdrossenheit, die Grunick an den Tag gelegt hatte. Er schien der Polizei gern zu helfen.
    »Mark und ich haben den Sarg direkt vor der Trauerfeier geschlossen. Danach, als wir von der Kapelle zur Hintertür gegangen sind, hat Mark den Sarg gezogen, und Mr Black und ich haben geschoben. So verladen wir die Särge, wissen Sie?«
    »Ich bin im Bilde.«
    »Mr Black hat gesagt, dass das Blumengebinde fehlen würde, und das stimmte auch. Ich habe geantwortet, dass es mir Leid täte und ich geglaubt hätte, er hätte sie reingelegt, nachdem wir den Sarg geschlossen hatten. Er hat nein gesagt und mich zurück in die Kapelle geschickt.«
    »Um die Blumen zu holen?«
    »Um die Blumen zu holen.« Doyle zuckte mit den Schultern. »Das war nur so ein kleiner Zweig, der während der Trauerfeier niemandem aufgefallen wäre. Aber ein guter Bestatter achtet auf jedes Detail,

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