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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bob, der durch das Walkie-Talkie-Gespräch mit Mrs Nelson bereits wusste, was sie von ihm wollten.
    In dem Taurus folgten Grissom und Brass dem Rasenmäher über den Friedhof zu Sektion B, Reihe 3, Grabstelle 117 – und dort fanden sie das offene Grab, aus dem sie an diesem Morgen den Betonkasten mit dem Sarg entnommen hatten.
    »Bob«, rief Brass durch das offene Wagenfenster, »sind Sie sicher, dass das die Grabstelle 117 ist? Sektion B, Reihe 3?«
    Hoch oben auf seinem Rasenmäher verzog Bob das Gesicht, was ihn nicht intelligenter erscheinen ließ. »Glauben Sie, ich würde so einen Fehler machen?«
    »Natürlich nicht«, entgegnete Grissom. »Aber Sie haben doch eine Karte, oder …?«
    Bob hatte zwei, eine von dem ganzen Friedhof, und eine Detailkarte für die Sektion B. Er zog sie aus der Tasche seiner schmutzigen Jeans, faltete sie auseinander und sprang vom Rasenmäher, um sie dem Detective und dem Kriminalisten zu zeigen. Grissom studierte die zerknitterten Bögen. »Bob«, sagte er, »das ist das richtige Grab, stimmts?«
    Bob nickte. »Hier muss man schon aufpassen, in welches Loch man tritt«, verkündete er voller Stolz.
    »Weise Worte.«
    Sie winkten Bob noch einmal zu und fuhren zurück zum Büro, wo Glenda nervös hinter ihrem Schreibtisch herumfuchtelte, offenbar nicht sonderlich erfreut, sie wiederzusehen.
    »Sind Sie jetzt zufrieden?«, fragte sie. »Es war das richtige Grab, oder etwa nicht?«
    Brass schüttelte den Kopf. »Richtiges Grab – falsche Leiche.«
    Glendas Stimme klang plötzlich erstaunlich schwach. »Das ist furchtbar … das ist entsetzlich … unser guter Ruf …«
    »Denken Sie nicht, die Angehörigen der Verstorbenen haben mehr verdient als Ihre Sorge um Ihren guten Ruf?«, fragte Grissom.
    Glenda schluckte und starrte ins Nichts. »Sie haben Recht. Ich sollte mich schämen.« Dann blickte sie aus leuchtenden, panischen Augen auf und deutete auf sich selbst. »Aber Sie denken doch sicher nicht, wir hätten etwas damit …«
    Brass zögerte, und Grissom übernahm. »Wir denken nicht, dass einer Ihrer Angestellten es getan hat.«
    Erleichterung entspannte ihre Züge.
    »Aber«, fügte Grissom hinzu, »das bedeutet nicht, dass sie es nicht getan haben könnten. Wir haben nur keine Beweise, die für diese Annahme sprechen. Also werden wir an anderen Orten suchen.«
    Brass ging dazwischen. »In dem Beerdigungsinstitut beispielsweise, das die Trauerfeier für Rita Bennets Beerdigung ausgerichtet hat.«
    »Welches war das?«, fragte Glenda.
    Brass Stimme blieb bemerkenswert ruhig und frei von Sarkasmus. »Wir hatten gewissermaßen gehofft, Sie könnten uns das verraten.«
    »Sicher.« Die Akte lag noch immer auf Glendas Schreibtisch, und sie blätterte eine Weile darin herum. »Mr Blacks Institut«, sagte sie dann mit einem schiefen Lächeln. »Ich hätte es mir denken können. Das ist das größte Beerdigungsinstitut in Las Vegas. Bei Leuten mit Geld richten sie die meisten Beerdigungen aus. Und diese Rita Bennett war eine goldene Gans.«
    »Das wissen wir«, sagte Brass.
    »Wird das Institut dadurch verdächtiger?«, fragte Glenda.
    »Wissen Sie«, entgegnete Grissom, »ich denke, eine falsche Leiche im Sarg ist verdächtig genug.«
    Glenda dachte noch darüber nach, als die beiden Männer hinausgingen.
     
    Neben zwei weiteren kurzen schwarzen Haaren sicherte Nick auch eine dünne weiße Faser. Dann untersuchte er die bräunlichen Tropfen, nur um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um Blut handelte, ehe Sara schließlich in die Garage zurückkehrte.
    »Was hat AVIS gesagt?«
    Sara schüttelte den Kopf. »Bisher ist es nicht sehr gesprächig. Jacqui hat die Fingerabdrücke auch in der Datenbank der Vermissten suchen lassen.«
    »Was gefunden?«
    »Bisher nicht … aber der Suchlauf hat gerade erst angefangen.«
    Nick seufzte und deutete auf das Mädchen im Sarg. »Tja … wie wäre es mit einem Ausflug?«
    »Warum nicht?«
    Sara zog eine Bahre heran und sicherte die Räder mit der Bremse. Während sie das tat, schob Nick seine Hände, die in Latexhandschuhen steckten, unter die Schultern der Leiche und hob sie an. Er musste einen leichten Widerstand überwinden, bis sich der Kopf endlich vom Kissen gelöst hatte, auf dem ein Fleck getrockneten Bluts und einige Haare zurückblieben.
    Als er den Hinterkopf der Frau betrachtete, sah Nick, wo das Blut hergekommen war: ein kleines schwarzes Loch, nicht größer als ein Bleistift.
    »Eintrittswunde«, verkündete er.
    Sara schnappte

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