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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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speziellen Beerdigung interessiert?«
    »Sie ist Bestandteil einer Ermittlung. Wir würden gern erfahren, wer dafür verantwortlich war.«
    Er schüttelte den Kopf, die Augen geweitet, teils gedankenverloren, teils verwundert. »Ich kann mir nicht vorstellen, für welche Art Ermittlung die Beerdigung von Rita Bennett interessant sein könnte.«
    »Haben Sie Geduld mit uns«, sagte der Detective. »Wer war verantwortlich?«
    »Ich war das«, entgegnete Black. »Ich habe mich persönlich um die Arrangements gekümmert. Wie ich schon sagte, Peter ist ein enger, persönlicher Freund, und Rita ebenso.«
    »Muss schmerzhaft sein«, bemerkte Grissom.
    Black blinzelte. »Was?«
    »Wir selbst vermeiden es, in Fällen zu ermitteln, von denen Freunde oder Familienangehörige betroffen sind. Es muss schmerzhaft sein, die Beerdigung eines engen Freundes zu organisieren.«
    »Das, Doktor, äh … Grissom? Doktor Grissom. Das setzt eine negative Einstellung zu unserer Arbeit voraus.«
    Grissoms Kopf neigte sich zur Seite. »Ganz und gar nicht. Ein Arzt operiert schließlich auch keine Familienmitglieder.«
    »Sie haben Recht«, entgegnete Black, aber der abwehrende Ton in seiner Stimme war unüberhörbar. »Dennoch betrachte ich es als Ehre, als ein Privileg, meine Kunst auch meinen Freunden zur Verfügung zu stellen. Bei meiner Familie würde ich mich allerdings zurückhalten, soweit stimme ich Ihnen zu.«
    »Die Bennett-Beerdigung«, versuchte Brass, den Faden wieder aufzunehmen. »Lief da alles nach Plan?«
    Black hatte sichtlich Schwierigkeiten, seinen Ärger unter Kontrolle zu halten. »Es tut mir Leid, Captain. Solange Sie mir keinen Anhaltspunkt für die Gründe Ihres Besuchs liefern, werde ich keine weiteren Fragen mehr beantworten.«
    »Dann werde ich Ihnen einen Anhaltspunkt liefern, Mr Black – der Sarg von Rita Bennett wurde auf Bitten ihrer Tochter heute Morgen exhumiert.«
    Der Bestatter runzelte die Stirn. »Warum war das nötig?«
    »Dieser Punkt gehört eigentlich nicht zur Sache«, sagte Grissom.
    Black gab ein humorloses, grunzendes Lachen von sich. »Wieso soll denn der Grund für eine Exhumierung nicht zur Sache gehören?«
    »Weil eine falsche Leiche im Sarg lag.«
    Black blinzelte verwirrt. »Was?«
    »Die Leiche im Sarg war nicht Rita Bennett«, erwiderte Brass.
    Black erstarrte, hatte sich aber schnell wieder im Griff. »Meine Herren, ich bin überzeugt, Sie meinen es gut, aber hier ist offensichtlich etwas schief gelaufen. Das ist einfach unmöglich …«
    »Da haben Sie Recht …«, unterbrach ihn Grissom.
    Der Bestatter gestikulierte aufgeregt und bedachte Brass mit einem Blick, der besagte: Sehen Sie?
    »… etwas ist schief gelaufen.«
    »Das war dann aber nicht unser Fehler«, gab der Bestatter zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und wippte auf seinem Stuhl hin und her.
    Brass beugte sich ein wenig vor. »Rita Bennett war wie alt?«
    »Ende fünfzig. Aber sie hat jünger ausgesehen.«
    »Hat sie ausgesehen wie zwanzig?«
    Blacks Unterkiefer klappte herab, aber kein Laut drang über seine Lippen.
    »Die Frau im Sarg«, sagte Grissom, »war mindestens dreißig Jahre jünger als die Frau, deren Name auf dem Grabstein steht. Können Sie sich das erklären?«
    »Es ist nicht …« Plötzlich blitzte Panik in Blacks Augen auf. »Und Sie denken, ich … wir … hätten etwas damit zu tun? Mit diesem … Leichentausch?«
    »Wir beschuldigen niemanden, Mr Black«, stellte Brass fest.
    »Wir sammeln nur Beweise«, fügte Grissom hinzu.
    »Welche Beweise haben Sie?«
    »Eine Leiche in einem Sarg. Der Sarg gehört zu Rita Bennett. Die Leiche nicht.«
    »Wer zum Teufel hat in dem Sarg gelegen?«
    »Das wissen wir bisher nicht. Wir arbeiten gerade daran, die Identität festzustellen. Sie werden uns zustimmen, dass es sehr schwer wäre, die Leiche auszutauschen, nachdem der Versenkkasten versiegelt und das Grab wieder aufgefüllt wurde?«
    Black griff nach Strohhalmen. »Aber es wäre nicht unmöglich.«
    »Das Grab ist nicht angerührt worden«, sagte Grissom. »Und der Versenkkasten war immer noch versiegelt, als wir die Exhumierung vorgenommen haben. Die Beweise deuten darauf hin, dass der Austausch vorgenommen wurde, bevor der Kasten versiegelt worden ist.«
    »Ich verstehe, dass Sie hergekommen sind«, räumte Black ein. »Diese Umstände haben Sie auf den Gedanken gebracht, dass wir hier im Desert Haven irgendwie mit dieser Sache zu tun haben.«
    Brass beugte sich weiter vor. »Wenn Sie an unserer

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