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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stelle wären, was würden Sie denken?«
    »Ich verstehe Ihr Dilemma, aber ich kann Ihnen nur versichern, dass so etwas in diesem Institut nicht passieren kann, meine Herren.«
    »Sie scheinen sich Ihrer Sache ziemlich sicher zu sein«, stellte Brass fest.
    Black richtete sich hoch auf. »Natürlich bin ich das. Ich vertraue meinen Mitarbeitern. Wir sind wie eine Familie. Und keiner von ihnen könnte so etwas tun. Außerdem ist es einfach nicht möglich. Dafür sind hier immer viel zu viele Leute im Haus.«
    »Können Sie uns eine andere Erklärung für die falsche Leiche liefern?«, fragte Grissom.
    Der Bestatter dachte angestrengt nach. »Nein, offen gestanden kann ich das nicht. Und die Wahrheit lautet, dass ich noch nie von so etwas gehört habe. Für mich ergibt das keinen Sinn. Warum sollte jemand eine Leiche gegen eine andere Leiche austauschen?«
    »Möglicherweise«, sagte Grissom, »war es jemand, der etwas zu verbergen hatte.«
    »Zum Beispiel?«
    »Oh, ich weiß nicht, eine Leiche vielleicht?«

4
     
    Warrick war hundemüde. Die lange Nacht, die er gerade hinter sich gebracht hatte, drohte, von einem nicht minder langen Vor- und Nachmittag abgelöst zu werden. Der Grund dafür war der Ausfall von zwei Mitarbeitern der Tagschicht, die krank waren, und drei weiteren, die eine Schießerei unter Bandenmitgliedern untersuchten. Das hieß Überstunden für alle, was wiederum mehr Geld bedeutete, von dem man andererseits nicht wusste, ob man jemals die Zeit hatte, es auszugeben.
    Während die Kriminalisten der Nachtschicht bereit waren jedem Fall, zu dem sie gerufen wurden, nachzugehen, ermittelten sie weiter in dem vermuteten Mordfall des Leichenbeschauers Davis Phillips – in der Sunny Day Continuing Care Facility.
    Warrick gab nie weniger als sein Bestes. Hinter seinem trockenen Sarkasmus, den man leicht als Desinteresse auslegen konnte, verbarg sich ein aufmerksamer und brillanter Kriminalist.
    Der Ermittler nahm seine Arbeit überaus ernst, auch wenn das bedeutete, dass er Fingerabdrücke von Bettpfannen nehmen und Gehhilfen fotografieren musste. Einen Todesfall im Sunny Day Pflegeheim zu untersuchen, mochte nicht so verlockend sein wie die Untersuchungen an einem Bandenkrieg, aber auch dieser Aufgabe widmete er seine volle Aufmerksamkeit und Konzentration. Sollte jemand Vivian Elliot übel mitgespielt haben, dann war es Warricks Job, in ihrem Namen tätig zu werden.
    »Wir können Ihnen ihr Leben nicht zurückgeben, also müssen wir den Grund für ihren Tod aufdecken«, hatte Grissom mehr als einmal gesagt.
    Damit wollte Grissom auf seine Art ausdrücken, dass ein jeder Anspruch auf Gerechtigkeit hatte und das Einzige, was sie noch für Vivian Elliot tun konnten, war, ihren Mörder zu finden und seiner gerechten Strafe zuzuführen.
    Falls Vivian Elliot ermordet worden war …
    Aber trotz dieser Einstellung ging selbst Warrick irgendwann mal der Sprit aus. Derzeit lief er definitiv auf Reserve. Catherine hatte sich in ihrem Büro vergraben, um „Beweise zu katalogisieren“, doch auf dem Weg zum Pausenraum hatte Warrick keinen Lichtschein unter ihrer Tür erspähen können.
    Cath war ebenso erledigt wie er, aber sie besaß eine bemerkenswerte Art, sich zu erholen. Sie konnte fünfzehn Minuten schlafen und danach wieder für weitere acht Stunden einsatzbereit sein. Warrick hingegen pumpte Kaffee in seinen Körper. Er hoffte, das Koffein könne ihm helfen, die Trägheit abzuschütteln, die sich wie eine Decke über ihn gelegt hatte, seit sie aus dem Sunny Day zurückgekehrt waren.
    Er erhob sich von dem Stuhl im Pausenraum, streckte sich, trottete zur Kaffeemaschine und schenkte sich noch eine Tasse der Flüssigkeit ein, die vorgab, Kaffee zu sein. Dann drehte er sich um, beäugte den Stuhl, den er gerade erst verlassen hatte, und überlegte, ob er sich wieder setzen und die Augen schließen sollte … doch er besaß nicht Catherines Fähigkeit, mit einem Kurzschlaf die Energien wieder aufzuladen.
    Also beschloss er, stattdessen David aufzusuchen und sich nach dem Stand der Autopsie zu erkundigen.
    Der stellvertretende Leichenbeschauer arbeitete oft mit Dr. Robbins zusammen im Autopsiesaal, aber als Warrick den Kopf zur Tür hereinstreckte, sah er nur Robbins, der von Nick und Sara assistiert eine Autopsie durchführte. Keine Spur von David. Und Warrick konnte gerade noch genug vom Gesicht der Toten auf dem Tisch erkennen, um zu wissen, dass sie nicht die Frau aus dem Sunny Day war. Diese Leiche war jung,

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