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Tödlicher Mittsommer

Tödlicher Mittsommer

Titel: Tödlicher Mittsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Fremdeinwirkung einen Schlaganfall erlitten haben.«
    »Vorläufig lässt sich überhaupt noch nichts mit Sicherheit sagen«, erwiderte Thomas. »Aber es ist immerhin ein Hinweis, der es wert ist, genauer untersucht zu werden.«
    Er reckte sich, sodass die Gelenke knackten.
    »Wie lief es übrigens mit den Jugendlichen von der Finnlandfähre, die du befragen wolltest?«, sagte er. »Hast du was erreicht?«
    Margit schüttelte abwehrend den Kopf.
    »Bisher noch nicht viel. Das Mädchen geht nicht ans Handy. Bei ihr zu Hause nimmt auch niemand ab. Ich werde versuchen, eine Mobilnummer von ihrer Familie herauszubekommen. Ihr Freund wusste jedenfalls nicht, wie sie zu erreichen ist, er vermutet, dass sie sich diese Woche bei Verwandten in Nordnorwegen aufhält.«
    »Wie äußert er sich selbst zu der Sache?«
    »Er sagt, er weiß nichts. Seine Freundin war diejenige, die den Mann hat fallen sehen. Als sie aufschrie, war es schon zu spät. Aber er ist offenbar nicht davon überzeugt, dass der Vorfall wirklich passiert ist. In meinen Ohren hat er sich angehört, als wenn er meint, dass sie sich das eingebildet hat. Außerdem hatten die beiden an dem Abend eine ganze Menge getrunken. Er hat sich nur darauf eingelassen, den Vorfall am nächsten Tag zu melden, weil sie ihn so bedrängt hat. Ich habe ein Gedächtnisprotokoll von unserem Telefonat geschrieben, falls du es lesen willst.«
    Thomas merkte, wie Margit versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. Er wusste, dass sie die halbe Nacht aufgeblieben und das Material durchgegangen war, zum Ausgleich dafür, dass sie am Nachmittag früh aufbrechen wollte.
    »Wann geht dein Zug?«, fragte er.
    »In einer Stunde. Gegen sechs heute Abend bin ich da. Ich nehme alle Notizen mit und arbeite sie im Zug noch mal durch.«
    »Ruf an, wenn du was findest.«
    »Klar. Du auch, übrigens. Was machst du heute Nachmittag noch?«
    »Ich dachte, ich fahre noch mal zu Krister Berggrens Wohnung. Nur um sicherzugehen, dass wir nichts übersehen haben, auch wenn die Kriminaltechniker schon da waren.«
    »Hört sich vernünftig an. Du könntest Carina mitnehmen, vier Augen sehen mehr als zwei. Sie war sehr tüchtig in den letzten Wochen, finde ich. Aus ihr kann noch eine richtig gute Polizistin werden, Hauptsache, sie bekommt einen Platz auf der Polizeihochschule.«
    Thomas stimmte ihr zu. Carina war ein richtiger Gewinn für die Ermittlungsgruppe, und gegen Margits Vorschlag gab es nichts einzuwenden.
    »Gute Idee. Anschließend werde ich wohl nach Harö rausfahren. Ich muss mal ein paar Stunden an etwas anderes denken, wenn das überhaupt geht.«
    Ehe er wusste, wie ihm geschah, überfiel ihn das große Gähnen. Er reckte sich und schüttelte den Kopf.
    »Du steckst mich an«, sagte er mit einer freundlichen Grimasse.

[Menü]
Kapitel 67
    Das Restaurant J am Nacka-Strand war voll besetzt mit sommerlich gekleideten, braun gebrannten Gästen. Am langen Besuchersteg lagen Boote aller Größen und Klassen vertäut.
    Das Restaurant war sehr beliebt bei den Leuten, die in der Nähe arbeiteten, vor allem aber auch bei denen, die ihre hochglanzpolierten Boote zur Schau stellen wollten.
    Draußen an der Brückennock versuchte der Besitzer eines großen Princessboots verzweifelt, seinen Kahn in eine viel zu kleine Lücke zwischen zwei weißen Motorbooten zu manövrieren. Der Mann bellte ein Kommando nach dem anderen, während seine gestresste Gattin mit einem Bootshaken in der Hand auf und ab rannte, um zu verhindern, dass sie die Nachbarschiffe rammten. Die Restaurantbesucher verfolgten das Schauspiel mit kaum verhohlener Belustigung.
    Die armen Kellner flitzten zwischen den Tischreihen hin und her, um die Wünsche ihrer Gäste zu erfüllen. Carina holte ihre Sonnenbrille heraus und sah Thomas mit leiser Verzweiflung an.
    »Ob wir wohl noch einen Tisch bekommen? Scheint proppenvoll zu sein.«
    »Immer mit der Ruhe«, erwiderte Thomas. »Dahinten in der Ecke ist noch einer frei. Komm.«
    Und schon steuerte er mit langen Schritten darauf zu.
    Sie ließen sich an dem Tisch nieder, an dem ein gestreifter Sonnenschirm ein wenig Schatten spendete. Am Nebentisch saß eine Familie mit einem Zweijährigen im Kinderstuhl und einem Mädchen, das ein paar Jahre älter zu sein schien. Sie hatte ein großes Eis in der Hand und rannte fröhlich zwischen Tisch und Bootssteg hin und her, trotz Mamas Ermahnungen und Papas Schimpfe.
    »Süß, die Kinder, nicht?«, sagte Carina.
    Thomas’ Lächeln erstarb. Ein Schatten flog

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