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Tödlicher Mittsommer

Tödlicher Mittsommer

Titel: Tödlicher Mittsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Toten, der vor knapp zwei Wochen auf Sandhamn angespült wurde. Im Fall Krister Berggren haben wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Anhaltspunkte für eine Selbsttötung. Es gibt auch keine Verdachtsmomente für eine Tötung durch Fremdverschulden. Was Kicki Berggren angeht, wird es noch einige Tage dauern, bis uns ein endgültiges Ergebnis über die genaue Todesursache vorliegt. Die Rechtsmedizin hat versprochen, ihr Bestes zu tun, aber sie ist wegen der Urlaubszeit unterbesetzt.«
    »Gibt es etwas, was die beiden Berggrens mit Sandhamn verbindet?«, fragte Margit. »Sind sie im Sommer öfter dorthin gefahren?«
    Es war offensichtlich, dass sie urlaubsreif war. Sie sah müde aus,die Sommersonne hatte bisher kaum Spuren auf ihrem Gesicht hinterlassen. Sie strahlte etwas Ungeduldiges aus, so als kümmerte es sie herzlich wenig, dass sie zwei rätselhafte Todesfälle aufzuklären hatten. Das Einzige, was sie wollte, war eine schnelle Lösung, damit sie ihren ersehnten Urlaub antreten konnte.
    Thomas fuhr sich zerstreut durch seine kurzen Haare, bevor er antwortete.
    »Nicht dass ich wüsste. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine erkennbare Verbindung zwischen Krister und Kicki Berggren und Sandhamn. Aber es wäre schon ein verdammt großer Zufall, wenn Cousin und Cousine auf ein und derselben Schäreninsel, mit der sie nichts zu tun haben, tot aufgefunden werden, und das innerhalb weniger Tage. Wir müssen jede erdenkliche Verbindung durchgehen. Warten wir ab, was wir in Kicki Berggrens Wohnung finden. Von dem, was wir über Krister Berggren wissen, bringt ihn jedenfalls nichts mit der Insel in Verbindung.«
    Der Alte räusperte sich.
    »Wie auch immer, jetzt haben wir jedenfalls einen Mordfall am Hals. Margit, du übernimmst die Leitung der Ermittlungen. Thomas, du unterstützt Margit. Erik und Kalle, ihr werdet den beiden zuarbeiten. Carina hilft überall aus, wo es nötig ist.«
    Carina wandte sich an Thomas.
    »Du brauchst nur Bescheid zu sagen, das weißt du.«
    Sie strich sich die Haare mit einer koketten Handbewegung zurück. Sie war die Einzige im Raum, die lächelte.
    Margit seufzte tief und machte ein verbiestertes Gesicht.
    »Montag fängt mein Urlaub an. Hast du das vergessen? Wir haben ein Haus an der Westküste gemietet.«
    »Margit, wir haben zwei Todesfälle, von denen zumindest einer sehr wahrscheinlich ein Mord ist.«
    Aber Margit war auf dem Kriegspfad. Sie gab sich selten im ersten Anlauf geschlagen. Jetzt kämpfte sie um ihre Freizeit, als ginge es um Leben oder Tod und nicht um vier Juliwochen in einem Land, in dem das Thermometer im Sommer kaum über zwanzig Grad stieg.
    »Und ich habe zwei pubertierende Töchter und einen Mann, für die ich auch Verantwortung trage. Hast du schon mal was von Balance im Leben gehört? Ich brauche diesen Urlaub. Ich habe das ganze Jahr geschuftet, das weißt du.«
    Sie starrte den Alten finster an und wedelte mit ihrem Stift. Der Alte starrte ebenso finster zurück.
    »Darf ich einen Vorschlag machen?«, warf Thomas ein.
    Der Alte und Margit gaben ihren Hahnenkampf auf und sahen ihn an.
    »Wenn Margit sich sozusagen stand by am Telefon zur Verfügung hält, könnte ich ja schon mal mit der Ermittlungsarbeit anfangen. Wenn es kritisch werden sollte, spricht ja sicher nichts dagegen, dass sie sich ins Auto setzt und herkommt. Ich kenne mich auf Sandhamn aus, und ich kann meinen Urlaub auch um ein paar Wochen verschieben, falls nötig.«
    Margit blickte auffordernd zum Alten, der vernehmlich seufzte, bevor er antwortete.
    »Als ich bei der Polizei anfing, war weiß Gott noch keine Rede von Balance im Leben. Da wurde so lange gearbeitet, bis der Fall gelöst war, so einfach war das.«
    Er überlegte einen Moment und gab sich dann geschlagen.
    »Also gut, meinetwegen. Du kannst fahren, Margit, aber nur unter der Bedingung, dass du herkommst, falls es notwendig werden sollte. Und du trägst die Verantwortung für die Entscheidung, wann das der Fall ist. Bis dahin stimmt ihr beiden euch per Telefon ab.«
    Margit sah erleichtert aus.
    »Natürlich. Du kannst mich jederzeit anrufen, Thomas. Ich gebe dir auch die Handynummer meines Mannes, nur zur Sicherheit. Komm, wir setzen uns gleich mal zusammen und besprechen, was zu tun ist.«
    Sie zwinkerte ihm dankbar zu, während sie ihre Sachen zusammenpackte und sich erhob.
    »Das wird ausgezeichnet funktionieren«, sagte sie an den Alten gerichtet, bevor sie sich auf dem Absatz umdrehte und den Raum verließ.
    Als Margit

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