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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte mich bereits über seine unnatürliche Größe gewundert, nun aber sah ich den Grund.
    Unter dem Zylinder hatte die Puppe eine Waffe verborgen gehabt, einen kleinen, doppelläufigen Derringer.
    Die Waffe rutschte der Puppe in die Hand. Die war somit schußbereit. Die neben mir stehende Jessica rührte sich überhaupt nicht. Sie war vor Schreck wie erstarrt.
    Ich aber handelte.
    Mit einer wilden Armbewegung fegte ich die Puppe zur Seite. Gleich drei andere fielen noch mit. Zum Glück nicht in die Flammen hinein. Dann fiel der Schuß.
    Der Knall war nicht sehr laut. Trotzdem reichte die Durchschlagskraft der Kugel aus, um in eines der gläsernen Rechtecke über uns ein Loch hineinzustanzen.
    »John, Himmel, was ist das?«
    »Gehen Sie in Deckung, Jessica!« zischte ich. »Bitte!« Ich dachte dabei an den Derringer, der zwei Läufe aufwies! Die Puppe jedoch hatte erst einmal geschossen. In der Waffe steckte also noch eine zweite Kugel. Die Künstlerin tauchte weg. Wohin sie verschwand, sah ich nicht, ich mußte mich auch um die Killerpuppe kümmern.
    Geduckt, die Augen dabei zu Boden gerichtet, schlich ich um die halbkreisförmigen Aufbauten herum und erreichte deren Rückseite, wo es ganz anders aussah.
    Hier standen Farbtöpfe inmitten leerer Kartons. Ich sah Drähte und auch Puppenkörper sowie echtes Moos und auch Gras. Ein kreatives Durcheinander, das leider auch der nicht allzu großen Puppe die nötigen Verstecke bot.
    Um besser sehen zu können, ging ich in die Hocke. Dann beugte ich mich vor, kniete mich hin und hörte aus dem Hintergrund und schon in der Wohnung Jessicas Frage: »Soll ich das Licht einschalten?«
    »Ja!«
    Es dauerte nur Sekunden, dann übergoß mich eine strahlende Helligkeit. Jessica brauchte nicht nur das Tageslicht zum Arbeiten, sondern eine optimale Beleuchtung, die das Atelier in eine kalte Helligkeit tauchte und den Ausstellungsstücken jeglichen Zauber nahm.
    Ich suchte die Puppe!
    Sie hielt sich verborgen. Ich konzentrierte mich auf Schritte, auch die waren nicht zu vernehmen.
    Mein Blick richtete sich auf die schmalen Rücken zwischen den Farbtöpfen. Diese Töpfe boten einen idealen Schutz für ein kleines Wesen wie die Puppe.
    Greifbar nahe lag der Zylinder. Ich packte ihn mit der linken Hand und schleuderte ihn dorthin, wo ich die Puppe vermutete. Er segelte auf die Farbtöpfe zu, sogar darüber hinweg und landete dann, ohne daß etwas geschah.
    Dann kam ich selbst.
    Mit einem großen Schritt hatte ich die Töpfe erreicht und auch die Beretta gezogen, deren Mündung schräg in die Tiefe wies, um das Ziel erwischen zu können.
    Es war nicht da.
    Ich atmete aus, schob die Töpfe zur Seite, vergrößerte die Lücken, aber niemand huschte hervor. Wo steckte die Killerpuppe?
    »Da, John, da!« Jessicas Stimme überschlug sich fast. Ich wußte nicht, wohin ich schauen sollte und sah etwas an mir vorbeifliegen. Der Gegenstand zielte auf ein Regal, das dicht vor der Schräge stand, wo sie den Boden berührte.
    Auf dem halbhohen Regal hockte die Puppe.
    Getroffen hatte Jessica nicht, sie aber irritiert, so daß sie noch nicht schoß.
    Ich zielte und feuerte.
    Dieses Wesen war kein Mensch, in ihm steckte eine böse Kraft, die vernichtet werden mußte.
    Meine Kugel stieß die Puppe durch das offene Regal zurück bis vor die Scheibe, wo sie gegenprallte und zu Boden fiel.
    Jessica und ich liefen gemeinsam hin.
    Die Künstlerin bekam mit eigenen Augen zu sehen, was ich ihr nur hatte berichten können.
    Sie sah, wie die Puppe zu mehligem Staub zerbröselte, der so leicht wie eine Schneeflocke war. Die etwas deformierte Silberkugel steckte ich ein, nickte und sagte: »Jetzt wissen Sie Bescheid, Jessica.«
    »Ja, ja.« Sie flüsterte die Worte tonlos. »Jetzt weiß ich Bescheid, aber wieso ich?«
    »Wie meinen Sie das?«
    Sie schaute mir entsetzt ins Gesicht. »Was, um Himmels willen, habe ich mit diesen scheußlichen Geschöpfen zu tun?«
    »Sie wahrscheinlich nichts, Jessica. Ich hätte nicht herkommen dürfen. Sie haben mich unter Kontrolle gehalten und bis zu Ihnen hin verfolgt.«
    »Und wie ist diese Puppe reingekommen?«
    Ich zeigte auf die Fensterschräge. »Dort.«
    Jessica schloß das Fenster, dann holte sie tief Luft. »Nur eine?« fragte sie.
    »Haben Sie noch eine Puppe gesehen, die nicht zu Ihrem Kreis gehört?«
    »Nein, nicht.« Sie blickte sich wieder um. »Allein die Vorstellung daran, daß sich diese Killerpuppen in mein kleines Refugium eingeschlichen haben könnten,

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