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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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des Hauses auf den Sofas. Sie hatten gerade eine kleine Aufgabe erledigt, für die jeder von Peeping Tom Stift und Zettel bekommen hatte, um aufzuschreiben, wer von ihnen ihrer Ansicht nach am Ende der siebten Woche noch übrig sein würde. Darüber hinaus forderte man sie auf, alles niederzuschreiben, was ihnen sonst noch zur Entwicklung der Lage einfiel. Sämtliche Zettel kamen in einen großen braunen Umschlag mit der Aufschrift »Prophezeiungen«, der feierlich versiegelt und hinten in der Küchenzeile aufbewahrt wurde.
    Danach wandte sich das Gespräch ihren Tattoos zu. Alle hatten etwas vorzuzeigen, nur Dervla und Jazz nicht.
    »Ich bin zu schwarz«, sagte Jazz, »und außerdem habe ich so schöne Haut. Die kann man nicht verbessern.«
    »Ich habe keine Erklärung dafür, weshalb ich nicht tätowiert bin«, meinte Dervla. »Ich kann nur sagen, wie bemerkenswert ich es finde, dass heutzutage, wenn Leute über ihre Tattoos sprechen, diejenigen sich rechtfertigen müssen, die keine haben. Vielleicht will ich deshalb keins.«
    »Spricht für dich«, kommentierte Coleridge und nahm einen Schluck aus seinem Porzellanbecher.
    Hooper und Trisha schwiegen. Hooper hatte das Emblem des Fußballclubs von Everton auf seine Schulter tätowiert, und Trisha trug einen Schmetterling auf ihrer linken Hinterbacke.
    Auf dem Bildschirm erklärte Garry gerade, der Adler an seinem Knöchel sei ein Zeichen für Kraft, Ehre und Wahrheit.
    »Was hat die geballte Faust an deiner Schulter zu bedeuten? Wichser?«, fragte Jazz.
    »Nein, bestimmt nicht«, erwiderte Garry. »Obwohl ich in dieser Sportart olympiareif bin.«
    Die Mädchen stöhnten.
    »Auch meine geballte Faust steht für Kraft, Ehre und Wahrheit. Außerdem will ich mir noch eins auf den Rücken machen lassen. Ich lass mir >Kraft, Ehre und Wahrheit< in gotischen Buchstaben draufschreiben. Das ist mein Motto.«
    Die anderen ließen ihn wissen, dass sie sich das beinahe schon gedacht hätten.
    Anschließend zeigte Moon das Blumenarrangement, das an ihrer Wirbelsäule entlanglief. »Die Blumen sind Symbole des Friedens und der inneren Stärke. Es sind spirituelle Blüten, und ich glaube, ägyptische Prinzessinnen wurden damit begraben, aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden. Es könnten auch irgendwelche altnordischen Frauen gewesen sein, aber jedenfalls sind sie alle voll bedeutsam und spirituell.«
    Kelly zeigte den Phoenix her, der sich zwischen ihren Pobacken erhob. Sally führte eine Kriegerin im Kampf mit einem Drachen vor, die um ihren Bauchnabel herum tätowiert war, und Layla präsentierte den winzigen Schmetterling auf ihrem Hintern.
    »Ich hab auch so einen«, stieß Trisha wutentbrannt hervor. »Der Typ, der ihn mir gemacht hat, hat gesagt, so einen gibt es nicht noch mal.«
    Coleridge hätte sich beinahe an seinem Tee verschluckt. Er wäre nie auf die Idee gekommen, dass einer seiner Beamten, seiner weiblichen Beamten, tätowiert sein könnte. Besonders nicht Patricia, die er immer für ein so nettes Mädchen gehalten hatte.
    Schließlich spreizte Layla stolz die Beine und führte ihren anderen Schmetterling vor, der oben an der Innenseite ihres durchaus reizvollen, weichen, gepflegten Oberschenkels flatterte.
    »Den hab ich da«, erklärte Layla, »um meine Liebhaber an die Schönheit und Bedeutung zarter, leiser Berührungen zu erinnern.«
    Coleridge stöhnte und wandte sich vom Bildschirm ab.
    »Hast du auch so einen, Trish?«, fragte Hooper.
    »Nie im Leben. Nicht da. Ist schon schlimm genug, sich die Bikinizone zu enthaaren, da muss man sich nicht noch von irgendeinem Hell’s Angel mit seiner Tintennadel bearbeiten lassen.«
    »Ruhe jetzt, alle beide!«, bellte Coleridge.
    Inzwischen war Layla bei dem kleinen ostasiatischen Zeichen an ihrem Schulterblatt angelangt. »Es ist tibetanisch«, erklärte sie. »Ein buddhistisches Symbol, das auf ein friedliches Licht im Inneren hinweist.«
    Alle waren sich einig, dass es besonders hübsch war.
    Bis auf David.
    »Tibetanisch?«, fragte er mit nachsichtiger Überraschung.
    »Ja, tibetanisch«, verteidigte sich Layla.
    »Oh... okay, gut. Wenn du meinst.«
    Layla hätte ihn am liebsten umgebracht. »Was willst du damit sagen: >Wenn du meinst    »Ganz ruhig, Layla«, grinste Jazz. »Denk an das friedliche Licht in deinem Inneren.«
    »Hör zu, Layla«, sagte David sanft. »Es ist sehr hübsch, und es kann und sollte bedeuten, was immer es für dich bedeuten soll. Egal

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