Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
Vom Netzwerk:
einen Moment lang. »Das ist Unsinn«, sagte er schließlich, womit er traurigerweise bei weitem nicht an seine übliche Schlagfertigkeit herankam.
    David lächelte.
    Kelly beugte sich vor und flüsterte David etwas ins Ohr. Es war schwer zu verstehen, aber es konnte keinen Zweifel daran geben, was sie gesagt hatte. »Ich kenne dich«, hatte sie gesagt.
    Dann lehnte sie sich wieder an den Beckenrand zurück und sah David in die Augen.
    David hielt ihrem Blick mit seinem typisch überheblichen Grinsen stand. Er wirkte unerschütterlich.
    Er sollte erschüttert werden. Und zwar heftig.
    Denn Kelly beugte sich noch einmal vor und flüsterte David etwas ins Ohr.

33. Tag 17:30 Uhr

    Diesmal verstanden weder Sergeant Hooper noch Trisha, was Kelly sagte, ebenso wenig wie irgendeiner der anderen Beamten im Raum.
    Es klang wie: »Korkwicken Danzig.«
    »Das kann nicht stimmen«, stellte Hooper fest.
    »Ziemlich unwahrscheinlich«, stimmte Trisha zu.
    Was immer Kelly geflüstert haben mochte: David hatte es verstanden, und es hatte ihm nicht gefallen.
    Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie sich seine Miene veränderte, wenn auch nur ein klein wenig, denn er war ein zu guter Schauspieler. Dennoch war das selbstgefällige, überlegene Grinsen plötzlich wie weggewischt.
    Er sah aus, als hätte er Angst.

34. Tag 9:00 Uhr

    Hooper zeigte Coleridge das Band am nächsten Morgen.
    »Was auch immer >Korkwicken Danzig< bedeuten mag, Sir, und es ist sicher nicht das, was sie gesagt hat, deutet es für mich trotzdem daraufhin, dass Kelly David schon kannte, bevor sie ins Haus kamen.«
    »Möglich«, räumte der Inspector ein.
    »Ich halte es für sehr wahrscheinlich, Sir«, sagte Hooper und stellte den Recorder wieder an. »Als sie sagt >Ich kenne dich<, dachte ich erst, sie meint es in psychologischer Hinsicht, denn davon hatte David gesprochen.«
    »Natürlich.«
    »Aber dann sagt sie dieses andere. Das mit Korkwicken, und das ist etwas, das offenbar nur David verstehen kann. Ein gemeinsames Geheimnis oder Erlebnis aus der Außenwelt.«
    »Kein Zweifel, Sergeant«, stimmte Coleridge zu, »aber es bedeutet nicht unbedingt, dass sie sich schon begegnet sind. Vielleicht hat Kelly etwas an David wieder erkannt, woraufhin sie sich irgendwas zusammenreimen konnte.«
    »Ich halte Kelly nicht gerade für die hellste Kerze am Baum, Sir. Sich etwas zusammenzureimen ist nicht gerade ihr Ding. Ich glaube, sie kennen sich.«
    »Nun, sollte dem so sein, wäre es sicher eine bedeutende Entdeckung. Unsere ganze Katalysator-Theorie basiert auf der Annahme, dass keiner den anderen kannte. Sollten sich zwei doch gekannt haben, dann würde es die Dynamik der gesamten Gruppe verändern.«
    Zum ersten Mal hatten die beiden Detectives das Gefühl, als hielten sie den Hauch einer Spur in Händen.
    »Wie verstehen Sie es denn, Sergeant? Glauben Sie, dass Kelly das, was sie an David gesehen hat, von Anfang an wusste?«
    »Nur wenn sie eine so gute Schauspielerin wäre, wie sie gern sein möchte. Am ersten Tag war sie doch absolut hohl, würde ich sagen. Sie ist nur kreischend rumgerannt, in den Pool gehüpft und aus ihrem Bikinioberteil gefallen. Ich kann nicht behaupten, dass ich auch nur einen einzigen nachdenklichen Moment bei ihr gesehen hätte. Nein, sollte bei Kelly irgendwie ein Groschen gefallen sein, dann ist es später passiert, glaube ich. Irgendwann hat sich David verraten, und Kelly hat etwas bemerkt, das ihr bekannt vorkam.«
    »In diesem Fall vermute ich, dass es nicht allzu lange vor dem Augenblick passiert sein dürfte, als sich Kelly David anvertraut hat.«
    »Bestimmt. Kelly scheint mir kein Mädchen zu sein, das etwas derart Heikles lange für sich behalten könnte. Sie konnte es kaum erwarten, es unserem David um die Ohren zu hauen, besonders nachdem er sie am Vortag wegen ihrer Schauspielambitionen dermaßen gedemütigt hatte.«
    »Wenn das stimmt, muss ihr das, was sie gesehen hat, zwischen dem Gespräch am Pool und dem im Whirlpool aufgefallen sein. Was haben sie am Abend des achten Tages getrieben?«
    »Tattoos!«, sagte Hooper. »Sie haben ihre Tattoos verglichen! Ich hab das Band gesehen.«
    »Gut, dann sehen wir es uns eben noch mal an.«
    Als Hooper das Video wieder in den Recorder geschoben hatte, gesellte sich Trisha zu ihnen, und gemeinsam setzten sie sich hin und beobachteten Kelly und David, während sich die Gruppe über Tätowierungen unterhielt.
    Es war nach dem Abendessen, und mit Ausnahme von Woggle saßen alle Bewohner

Weitere Kostenlose Bücher