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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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er. »Du weißt, dass wir uns mit Woggle alle Mühe gegeben haben. Aber wir haben die Spruchbänder da draußen gesehen und die Leute gehört, die alle nach ihm rufen. Die halten uns für Schweine.«
    »Es ist keine Frage des Betrugs«, erwiderte Peeping Tom, bei dem es sich natürlich um Geraldine handelte, die wie verrückt ihre Antworten niederschrieb und sie ihrer »Stimme« gab, einer ruhigen, sanften Dame namens Sam, die normalerweise Spülmittelwerbung sprach.
    »Die Öffentlichkeit sieht einfach etwas in Woggle, das ihr gefällt«, fuhr die beschwichtigende Stimme fort.
    »Er gefällt den Leuten, weil ihr ihn so dargestellt habt!«, knurrte David. »Ich bin Profi, ich bin aus der Branche, ich kenne eure Tricks. Mir reicht’s, das kann ich euch sagen! Ich bin nicht hergekommen, um mich manipulieren und verarschen zu lassen. Ich will raus. Ihr könnt mir ein Taxi rufen, denn ich gehe«, sagte er.
    »Scheiße, ich auch!«, fügte Moon hinzu. »Und ich schätze, die anderen werden auch gehen wollen, und dann bleibt euch nur noch das Rattenloch mit Woggle drin. Es ist doch nicht zu übersehen, dass ihr euch auf unsere Kosten auf die Schenkel haut.«

34. Tag 22:25 Uhr

    Hooper drückte die Pausentaste. »Das ist sehr interessant, Sir. Nichts davon wurde je gesendet. Ich hatte absolut keine Ahnung, dass die Bewohner gecheckt hatten, was abging.«
    »Gecheckt hatten, was abging?«
    »Es bedeutet...«
    »Ich weiß, was es bedeutet, Sergeant. Ich bin nicht geistig minderbemittelt. Ich habe mich nur gefragt, ob Sie schon mal darüber nachgedacht haben, wie hässlich das klingt?«
    »Nein, Sir, ehrlich gesagt nicht. Möchten Sie, dass ich meinen Dienstausweis abgebe, weil ich im Rahmen einer Ermittlung nicht salonfähige Sätze verwendet habe?«

14. Tag 22:46 Uhr

    »Einfach zu gehen wäre sehr dumm. Ihr würdet eure Chance auf den Gewinn von einer halben Million Pfund opfern«, sagte Peeping Tom, wobei Sam das ganze Gewicht ihres vermittelnden Wesens in jede einzelne Silbe legte.
    »Das ist mir egal«, erwiderte David. »Wie gesagt: Ich kenne die Branche. Wir sind nur Woggles Stichwortgeber. Ich bin hierher gekommen, um der Welt zu zeigen, wer ich bin, aber ihr habt daraus eine Freakshow gemacht, eine reine Belastungsprobe. Ich spiel nicht mehr mit.«
    »Ich auch nicht«, echote Moon.
    Wieder entstand eine Pause, während Peeping Tom sich eine Antwort überlegte. »Gebt uns zwei Tage«, sagte die beruhigende Stimme schließlich. »Dann ist er draußen.«
    »Zwei Tage?«, erwiderte David. »Lüg mich nicht an. Der Nächste geht erst in einer Woche.«
    »Gebt uns zwei Tage«, wiederholte Peeping Tom.

34. Tag 22:30 Uhr

    »Das ist erstaunlich«, sagte Trisha. »Geraldine Hennessy muss das mit Woggle die ganze Zeit gewusst haben.«
    »Miese Schlampe!«, stimmte Hooper zu. »Sie hat gesagt, sie hätte diese Ausschnitte anonym bekommen.«
    »Wenn Sie so freundlich wären, mich darüber aufzuklären, wovon Sie reden, und bitte nicht eine unserer Zeuginnen als Schlampe < zu bezeichnen.«
    »Nichts von allem, was wir eben gesehen haben, wurde gesendet, Sir. Wir konnten es nur sehen, weil wir die Bänder beschlagnahmt haben.«
    »Erstaunlich, dass es nicht gelöscht wurde«, fügte Hooper hinzu. »Das muss Fogarty gewesen sein. Er hasst Geraldine Hennessy.«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«, fragte Coleridge noch einmal. »Sie müssen der einzige Mensch im ganzen Land sein, der nichts davon weiß, Sir. Woggle wurde von der Polizei gesucht. Aber das kam erst am fünfzehnten Tag heraus. Inzwischen ist klar, dass Geraldine Hennessy es die ganze Zeit gewusst hat. Deshalb konnte sie versprechen, dass er bald nicht mehr da sein würde.«

15. Tag 21:00 Uhr

    »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie sich die ganze Sache mit Woggle einfach ausgedacht haben«, erklärte Layla der versammelten Presse am Morgen nach ihrem Auszug. Die ganze Nacht hatte sie die Bänder der Sendung und die Zeitungsausschnitte durchgesehen, die ihre Familie für sie gesammelt hatte. Es war wirklich übel gewesen. Sie hatte festgestellt, dass sie durch die Art und Weise, wie über sie berichtet worden war, wie eine eingebildete, selbstverliebte Traumtänzerin dastand. Dieser Eindruck war größtenteils während der ersten paar Folgen entstanden, denn in der zweiten Woche schien Woggle das einzige Thema zu sein, das überhaupt noch interessierte.
    »Es ging so was von überhaupt nicht um Woggle«, fuhr Layla fort. »Da waren noch neun andere im Haus...

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