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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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für fast alles, was er sagte oder tat, hatten Woggle zu der Annahme verleitet, dass die Zuschauer ihm gegenüber ebenso eingestellt sein würden wie die vier Faschisten, die ihn im Garten nackt ausgezogen hatten und ohne jegliche Provokation einfach über ihn hergefallen waren.
    Doch die Zuschauer waren ihm gegenüber keineswegs ebenso eingestellt, denn sie liebten ihren kleinen Kobold, den traumatisierten Troll. Er war ihr Maskottchen, und wenn Woggle auch keine Ahnung haben konnte, welche schwindelnden Höhen seine Popularität inzwischen erreicht hatte, war er doch einigermaßen erstaunt und begeistert, dass er dem Rauswurf entgangen war.
    Er streckte den Kopf unter seiner Decke hervor. »Ihr könnt mich alle mal«, sagte er zu den versammelten Bewohnern und verschwand wieder hinter seiner Deckung.
    In diesem Augenblick heulte Layla auf. Im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Ungerechtigkeit war kaum zu ertragen. Tränen liefen über ihr Gesicht, während sie sich auf dem roten Sofa in Selbstmitleid hin und her wiegte. Sie konnte offenbar nicht glauben, dass die Zuschauer Woggle ihr vorgezogen hatten! Woggle!
    Layla ging in den Beichtstuhl, um ihrem Ärger Luft zu machen.
    »Ihr Schweine!«, keifte sie. »Ist doch klar, was ihr gemacht habt! Irgendwie habt ihr ihn zum Opfer gestempelt, oder? Ihr habt euren Spaß gehabt, und wir waren der Witz, stimmt’s? Ich bin der Witz! Ihr wisst, wie Woggle ist! Womit wir leben mussten! Er macht nie sauber, er hilft nicht mit, er stinkt wie ein modernder Hundekadaver! Alle wollten, dass er geht, aber das habt ihr gar nicht gezeigt, oder? Nein! Das könnt ihr gar nicht gesendet haben, sonst müsste er gehen, nicht ich!«

34. Tag 20:40 Uhr

    »Hätte sie schon früher etwas mehr Elan gezeigt, wäre sie nicht nominiert worden«, sagte Hooper, der beobachtet hatte, dass Coleridge bei Laylas Wortwahl einige Male zusammengezuckt war.
    »Aber sie täuscht sich, was die Wahl angeht«, sagte Trisha. »Bestimmt hat Peeping Tom die Berichterstattung zu Woggles Gunsten beeinflusst, aber trotzdem konnten alle sehen, was für ein Dreckschwein er war. Layla wäre sowieso rausgewählt worden. Die Leute, die in diese Sendungen kommen, begehen alle den Fehler zu glauben, dass sich irgendjemand tatsächlich für sie interessiert. In Wirklichkeit sind sie aber nur Lachnummern, über die sich alle amüsieren.«
    Layla brach langsam, aber sicher auf dem Bildschirm zusammen. »Ich glaube, von ein paar Flohbissen werde ich Narben zurückbehalten, ihr Schweine! Die an meinem Hintern haben sich entzündet!«
    »Iihh!«, sagte Trisha.
    »Mehr, als ich wissen wollte!«, meinte Hooper.
    »Wenn ich krank werde, verklag ich euch!«, wetterte Layla. »Ich schwöre es! Ich gehe jetzt, aber eins will ich noch sagen: Ich weiß, dass du es nicht senden wirst, Geraldine Hennessy, aber ich halte dich für eine miese kleine Lotze, und ich werde dich immer und ewig hassen!«
    » Ich werde dich immer und ewig hassen«, wiederholte Coleridge. »Das ist ein langer Zeitraum, und es ist erst drei Wochen her. Ich bezweifle, dass sie inzwischen darüber hinweg ist.«
    Auf dem Bildschirm ging Layla ins Mädchenschlafzimmer, um ihre Tasche zu holen. Kelly folgte ihr. »Es tut mir wirklich, wirklich Leid, Layla«, sagte Kelly. »Du musst dich schrecklich fühlen.«
    »Nein, nein, ist schon in Ordnung...«
    Doch in diesem Moment brach Layla erneut zusammen und sank schluchzend in Kellys Arme.
    »Kelly tröstet Layla, nur weiß Layla nicht, dass Kelly sie nominiert hat«, sagte die Stimme von Andy, dem Erzähler.
    »Darauf weisen sie einen immer hin, wenn so was passiert«, bemerkte Hooper. »Es ist das Beste an der ganzen Show.«
    »Du musst jetzt stark sein, okay?«, sagte Kelly und drückte Layla an sich. »Sei eine starke Frau, denn das bist du.«
    »Stimmt, das bin ich. Ich bin eine starke, spirituelle Frau.«
    »Geh, Schätzchen. Ich hab dich lieb.«
    »Ich dich auch, Kelly«, sagte Layla. »Du bist eine echte Freundin.«
    Dann kehrte Layla in den Wohnbereich zurück und umarmte alle anderen, einschließlich — wenn auch nur sehr kurz — Woggle.
    Ihre Umarmung mit David dauerte fast eine Minute.
    »Das machen die Abgewählten immer«, sagte Hooper. »Sie tun so, als wären sie dicke Freunde.«
    »Während sie es tun, meinen sie es auch, glaube ich«, sagte Coleridge. »Junge Leute leben oberflächlich und für den Augenblick. So ist es heute nun mal.«
    »Sie haben ja so Recht, Sir«, warf Trisha ein. »Ich bin jetzt

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