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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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absolut unveränderbares Merkmal wiedererkennen. Sehen Sie sich Kelly an.«
    Kelly lag David zu Füßen, die Augen kaum fünf Zentimeter von seinem linken Knöchel entfernt.
    »Sein oder nicht sein, Sir«, sagte Hooper lächelnd.

38.Tag 22:15 Uhr

    Während sich Hooper und Coleridge Davids tragender Rolle in Korkwicken Danzig widmeten, hatte sich Trisha wieder einmal auf den Weg zum Peeping-Tom-Komplex gemacht, um mit Bob Fogarty zu sprechen.
    »Es geht um diese Sache mit Kelly und Hamish in der Ballerbude«, hatte sie ihm am Telefon gesagt, bevor sie sich auf den Weg machte. »Am Tag danach war Kelly im Beichtstuhl, aber wir haben nur die geschnittene Version davon. Meinen Sie, das Original gibt es vielleicht noch?«
    »Nichts wird jemals wirklich von einer Harddisk gelöscht«, erklärte Fogarty, offenbar erfreut, dass er über Computer reden konnte. »Sofern es nicht bewusst überspielt wurde, fliegt es für immer und ewig in der digitalen Schattenwelt herum. Wenn man die Löschtaste drückt oder es in den Papierkorb verschiebt, versteckt man es nur. Wenn man weiß, wo man suchen muss, kann man fast alles auf einem Computer wieder zurückholen. So werden diese Porno-Typen meist geschnappt.«
    »Dann graben Sie mir Kellys Beichte von Tag neunzehn wieder aus. Ich bringe Ihnen auch eine Tafel Schokolade mit.«
    Fogarty hatte das Material gefunden, das Trisha brauchte, sodass sie nun dasaßen und es sich gemeinsam ansahen.
    »Es ist 7: 15 Uhr am neunzehnten Tag«, sagte Andy, der Erzähler, »und Kelly kommt in den Beichtstuhl, weil sie sich Sorgen um die Ereignisse des gestrigen Abends macht.«
    »Hallo, Tom.«
    »Hallo, Kelly«, sagte Sam, Peeping Toms beruhigende Stimme.
    »Ähm, ich wollte nur mal was fragen wegen der Party gestern Abend und... äh... als ich mit, äh... Hamish in dieser kleinen Hütte war.«
    »Ja, Kelly«, sagte Peeping Tom.
    »Na ja, ich war ein bisschen betrunken... also, ehrlich gesagt, war ich ziemlich betrunken, und jetzt wollte ich mal fragen... Ist da was passiert? Ich meine, ich weiß, dass nichts passiert ist, ich bin mir sicher, und ich mag Hamish, er ist toll, aber, na ja... Ich kann mich nicht richtig erinnern, und... ich wollte es nur wissen.«
    »Warum fragst du nicht Hamish, Kelly?«
    »Na, er war ja auch betrunken, und... Es ist doch etwas peinlich, oder? Zu einem Jungen zu sagen: > Haben wir gestern Nacht irgendwas gemacht?<«
    »Peeping Tom erinnert dich an die Regeln, Kelly, dass den Bewohnern keine äußeren Einflüsse oder Informationen gestattet sind. Dazu gehört auch die nachträgliche Erörterung des Verhaltens eines Kandidaten. Peeping Tom erwartet von dir, dass du weißt, was du getan hast.«
    »Ich weiß, was ich getan habe, ich möchte nur wissen, was...«
    Kelly hielt die Luft an. Schweigend saß sie einen Augenblick lang da, und es schien, als blickte sie flehentlich in die Kamera.
    Trisha sah sich Kelly genau an. Was hatte sie gerade sagen wollen? Vielleicht »was er getan hat«?
    »Bitte, Peeping Tom, ich will ja keine Einzelheiten wissen, ich frage doch nur, ob in der Hütte irgendwas passiert ist.«
    Es folgte eine Pause. »Peeping Tom wird sich in dieser Sache wieder an dich wenden, Kelly.«
    »Was?«, keuchte Kelly. »Sag es mir einfach! Darüber müsst ihr doch wohl nicht erst nachdenken! Ich meine, ihr habt zugesehen. Ist irgendwas passiert ?« Kellys Stimme bebte. »Soll das hier ein Gag sein? Macht ihr euch über mich lustig? Wie wenn jemand auf einer Party einpennt und mit rasiertem Kopf und voll geschmiert mit Zahnpasta wieder aufwacht? Kommt schon, ich kann Spaß vertragen. Hab ich mich zum Affen gemacht? Hat mich irgendwer zum Affen gemacht?«
    »Ich selbst hatte keinen Dienst gestern Abend, Kelly. Wir müssen mit dem zuständigen Redakteur sprechen. Du kannst im Beichtstuhl warten, wenn du willst.«
    Also saß Kelly da und wartete.
    Trisha und Fogarty beobachteten sie dabei.
    »Sie scheint sich nicht besonders wohl in ihrer Haut zu fühlen, was?«, meinte Fogarty. »Sie glaubt, sie hätte sich volllaufen lassen und es dann mit ihm getrieben. Hat sie natürlich nicht. Sie haben die Aufnahmen gesehen. Echt langweilig.«
    Schließlich war Peeping Toms Stimme wieder zu hören. »Peeping Tom hat mit dem zuständigen Redakteur gesprochen, Kelly, und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir uns im Rahmen der Regeln bewegen, wenn wir dir versichern, dass ihr zwei geknutscht und gekuschelt habt, woraufhin ihr beide unter den Decken eingeschlafen seid und

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