Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
Vom Netzwerk:
Ich meine, die Welt ist voll davon. Sind die sternezeichenmäßig denn nicht vertreten? Stier — wir sind voll lahm und kriegen nichts gebacken... Ich hab gewusst, dass du Waage bist, die sind so aufgeblasen.«
    »Du hast zu jedem Scheiß was zu sagen, oder, Jazz?«, stellte Moon fest. »Weißt du das eigentlich?«

24. Tag 10:00 Uhr

    »Und was ist ein Schwitzkasten, wenn ich fragen darf?«, sagte Gazzer.
    »Hier steht, es ist eine alte Tradition der amerikanischen Ureinwohner«, antwortete Hamish.
    »Amerikanische Ureinwohner?«
    »Für dich wohl Indianer, schätze ich«, sagte Dervla.
    Die Kandidaten hatten ihre Anweisungen für die wöchentliche Aufgabe bekommen, doch bisher war Gazzer nicht sonderlich beeindruckt.
    »Und was ist das jetzt für ‘n Scheiß?«
    »Wie der Name schon sagt«, meinte Hamish, der die Anweisungen las. »Ein Kasten, in dem man schwitzt. Nach allem, was hier steht, ist es mehr oder weniger dasselbe wie eine Sauna, nur etwas netter. Hier steht, es ist eine historische Aufgabe, denn die Dinger wurden von den Kriegern der amerikanischen Ureinwohner benutzt.«
    »Und Kriegerinnen«, warf Sally ein. »Kriegerinnen der amerikanischen Ureinwohner.«
    »Gab es denn welche?«, fragte Kelly. »Ich dachte, die waren nur Squaws.«
    »Es liegt daran, dass die Geschichte von Männern geschrieben wurde«, versicherte Sally. »Kriegerinnen wurde der rechtmäßige Platz in den Chroniken verweigert, genau wie Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, die nie für die erstaunliche Menge an künstlerischen und wissenschaftlichen Errungenschaften gewürdigt wurden, für die man ihre Männer bewundert hat.«
    »Wow, davon hatte ich ja keine Ahnung«, sagte Kelly ehrlich überrascht.
    »Denk doch mal nach, Kelly. Erzählung ... Er- Zählung.«
    »Oh, ja.«
    »Können wir mit dem Scheißschwitzkasten weitermachen?«, meinte Gazzer. »Was sollen wir damit anfangen?«
    Hamish widmete sich erneut dem Brief von Peeping Tom. »Also, erst mal sollen wir einen bauen. Sie geben uns alles, was wir dafür brauchen, und wenn wir fertig sind, sollen wir ihn benutzen.«
    »Benutzen?«, fragte Dervla.
    »Na ja, offensichtlich haben diese amerikanischen Ureinwohner, wenn sie gekämpft oder Sport getrieben hatten oder so was, gewartet, bis es dunkel wurde, sind dann in den heißen, engen Kasten gestiegen und haben ganz eng zusammengesessen und geschwitzt.«
    »Das klingt total homoerotisch«, stellte Sally fest. »Was die meisten militärischen Rituale ja sind, falls ihr das noch nicht wusstet.«

38. Tag 16:45 Uhr

    »Du meine Güte, homoerotisch«, knurrte Coleridge.
    »Klingt in meinen Ohren ganz vernünftig«, warf Hooper ein.
    »Ja, natürlich tut es das, Sergeant! Leicht gesagt und unmöglich, dem zu widersprechen. Wie kommt es, dass heutzutage jeder in absolut allem ein sexuelles Motiv sieht? Militärische Rituale homoerotisch? Wieso, um Himmels willen?«
    War Freud schuld? Möglicherweise, dachte Coleridge. Und sonst Jung oder irgendeiner dieser unterbelichteten Typen aus den Sechzigern, Andy Warhol beispielsweise.
    »Wie Sie meinen, Sir«, sagte Hooper.
    Coleridge ging nicht weiter darauf ein — wie er in letzter Zeit auf so vieles nicht mehr einging, was ihn störte,
    »Ich kann noch immer nicht fassen, dass diese Leute tatsächlich zugestimmt haben, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich meine: vier Stunden in diesem Ding. Nackt.«
    »Na ja, Dervla hat versucht zu widersprechen, oder?«
    »Ach, ja«, meinte Coleridge. Dervla, die er insgeheim verehrte, hatte widersprochen. Einen Moment lang war er froh, dass sie widersprochen hatte. Dann verfluchte er sich im Stillen. Es war absolut unangemessen, irgendeinen von denen zu mögen oder froh über etwas zu sein, das sie taten oder nicht taten.

25. Tag 20:00 Uhr

    Der Schwitzkasten, den die Bewohner im Jungenzimmer bauen sollten, war halb fertig. Der doppelte Boden, unter dem man die Heizelemente installieren sollte, war gelegt. Die Stützpfähle für das Dach standen in Position, außerdem hatten sie damit begonnen, die dicke Plastikplane für die Wände zusammenzuheften. Bis jetzt sah der Bau eher eng und wenig einladend aus, und bisher deutete wenig darauf hin, dass es anders wäre, wenn sie fertig waren.
    »Ich werde so was von überhaupt nicht mit einem Haufen nackter Jungs in diesem Ding da sitzen«, sagte Dervla.
    »Vier Stunden lang, sagen sie«, meinte Jazz.
    »Niemals«, wiederholte Dervla.
    »Wieso nicht? Keiner hatte was dagegen«, warf Moon ein.
    »Was hat das

Weitere Kostenlose Bücher