Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
Vom Netzwerk:
musste es so dunkel sein?«
    »Ich dachte, es würde ihre Hemmungen abbauen, wenn sie sich nicht sehen. Ich wollte, dass sie alle vollkommen anonym blieben.«
    »Das ist Ihnen gelungen, Mrs. Hennessy, was auch der wichtigste Grund sein dürfte, weshalb sich meine Ermittlungen so schwierig gestalten.«
    »Hören Sie! Ich wusste nicht, dass einer Scheiße bauen und jemanden ermorden würde, ja? Verzeihen Sie, aber in meinen vielen Jahren beim Fernsehen ist es mir nie in den Sinn gekommen, meine Arbeit auf den unwahrscheinlichen Fall hin auszurichten, dass die Bullen sie sich später zur Klärung eines Mordfalles ansehen wollen.«
    Dagegen ließ sich nicht viel sagen. Coleridge zuckte mit den Schultern und bedeutete Geraldine fortzufahren.

27. Tag 20:00 Uhr

    Der Schwitzkasten stand im Jungenzimmer, aber vorerst blieben die Kandidaten im Wohnbereich, um sich Mut anzutrinken.
    »Also, wir müssen da drin vier Stunden durchhalten«, sagte Gazzer, »und wenn wir nicht alle noch nackig rumlaufen wollen, wenn die Sonne aufgeht, müssen wir spätestens um eins loslegen.«
    »Ich will lange vorher damit fertig sein«, sagte Dervla und stürzte ihren Apfelwein hinunter.
    »Pass auf, dass du nachher nicht zu breit bist, Dervla«, warnte Jazz. »Es dürfte wohl nicht besonders clever sein, in einem Schwitzkasten rumzureihern.«
    Peeping Tom hatte ihnen allen Luxus gewährt, der nötig war, um sich in angemessen alberne Stimmung zu versetzen: reichlich Alkohol natürlich, und darüber hinaus Partyhütchen, Knabberkram und Sexspielzeug.
    »Was gibt’s denn da so?«, fragte Garry.
    »Liebeskugeln«, antwortete Moon. »Die schiebt man sich in die Muschi.«
    »Oh, Mann.«
    »Ich hab ein Paar davon zu Hause. Die sind klasse, halten einen permanent erregt, können aber auch todpeinlich werden. Ich trag meistens keine Höschen und hatte meine Liebeskugeln zum Einkaufen drin, na ja, und da sind sie mir im Supermarkt rausgerutscht und am Gemüsestand rumgekullert. Ein alter Mann hat sie für mich aufgesammelt, aber der hat nichts geschnallt. >Verzeihen Sie, meine Liebe, ich glaube, Ihnen ist da was runtergefallen.<«
    Jazz wühlte in der Partykiste herum und holte eine Art Plastikrohr heraus. »Was ist das denn?«, fragte er.
    »Schwanzmassierer«, sagte Moon, die so etwas wie eine Expertin auf dem Gebiet zu sein schien. »Du steckst deinen Pimmel rein, und dann holt dir das Ding einen runter.«
    »Ach so. Na ja, ich bin da eher Traditionalist«, sagte Jazz. »Wozu eine Maschine machen lassen, was per Hand viel besser geht?«
    Alle waren damit beschäftigt, sich bewusst zu betrinken, während sie sich einredeten, sie seien auf einer Party unter Freunden und nicht unter Rivalen und Konkurrenten.
    »Ehrlich gesagt«, meinte Moon, »bekommen fünfundneunzig Prozent aller Sexspielzeuge weder jemals Schwanz noch Muschi zu sehen, wenn man es genau betrachtet. Die Leute kaufen sie aus Gag, als peinliches Geburtstagsgeschenk oder so. >Was schenken wir Sue zu ihrem Achtzehnten?< >Oh, ich weiß, kaufen wir ihr so einen superdicken Dildo mit drehbarem Kopf. Das wird ein Spaß, wenn sie den auspackt und ihre Oma daneben sitzt.< Niemand will diesen Scheiß ernstlich benutzen. Ich hab zu Hause ein paar Nippelklammern, mit denen ich meine Rechnungen zusammenhalte.«
    Neben dem Sexspielzeug hatte Peeping Tom ihnen eine Kühlbox mit Eiscreme zukommen lassen, und zwar die moderne, teure Eis-Variante altbekannter Schokoriegel. Alle schlugen begeistert zu.
    »Ich weiß noch, wie es Eis und KitKat gab«, meinte Jazz, »und die Vorstellung, dass einer je das Territorium des anderen betreten würde, war völlig undenkbar. Total ausgeschlossen. Unvorstellbar. Für die Kids heute ist es ganz normal.«
    »Mars hat damit angefangen«, sagte Dervla. »Ich kann mich noch erinnern, wie aufregend es war. Damals schien es eine unglaublich tolle Idee zu sein: ein Mars-Riegel aus Eis. Bescheuert. Inzwischen machen sie sogar Opal Fruits aus Eis.«
    »Die nennen sich jetzt Starbursts«, sagte Jazz mit gespielter Verachtung. »Willkommen in der Jetztzeit, Mädchen. Wahrscheinlich meinst du immer noch, Snickers wäre Marathon. Es ist die abgehackte Scheißglobalisierung, sonst nichts. Wir müssen unsere Süßigkeiten so nennen wie die Yankees. Man sollte protestieren.«
    »Und was war eigentlich an Mivvis und Rockets so schlecht? Das würde ich gern mal wissen«, fügte Dervla hinzu. »Wir mochten sie.«
    »Wir sind die letzte Generation«, verkündete Jazz feierlich, »die

Weitere Kostenlose Bücher