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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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fragte Trisha. »Dass sich jemand Kelly aufgedrängt und sie dann ermordet hat, um den Konsequenzen zu entgehen?«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Vergewaltigung mit einem Mord endet.«
    »Aber die anderen? Wir haben mit allen gesprochen. Sie haben nichts bemerkt. Ich meine, so etwas könnte man einfach nicht geheim halten.«
    »Nein? In einer solchen Situation? Und bedenken Sie die Möglichkeit, dass sie sich alle verschworen haben. Dass sie alle denjenigen decken, der die Drecksarbeit erledigt hat.«
    »Sie meinen, vielleicht wollten alle, dass Kelly stirbt?«
    »Vielleicht«, sagte Coleridge. »Es würde den erstaunlichen Mangel an Beweisen in ihren Aussagen erklären.«
    »Sie meinen, dass sie möglicherweise die anderen in der Hand hatte? Dass Kelly etwas über sie wusste?«
    Coleridge nahm seinen Becher Tee von Trisha entgegen, ohne sie dabei anzusehen. Stattdessen starrte er weiter die Kiste auf dem Bildschirm an. »Oder weil sie ihr alle etwas angetan haben«, sagte er schließlich.
    »Eine Art gemeinsamer Missbrauch?«, meinte Hooper.
    »Ein Gang-Bang?«
    Coleridge hätte Hooper am liebsten gesagt, er solle einen passenderen Begriff benutzen, hielt sich aber lieber zurück. Zum x-ten Mal drückte er auf Start, und aus 23:38 Uhr wurde 23:39 Uhr. Kelly stieg aus dem Schwitzkasten.

27. Tag 23:39 Uhr

    Geraldine war gespannt. Gespannt und aufgewühlt.
    Als die Polizei später um eine Beschreibung der Szenerie bat, berichteten alle, die an jenem Abend mit ihr zusammen gewesen waren, sie sei bester Laune gewesen. Fast hysterisch, hatte der eine oder andere gemeint.
    Und Geraldine hatte auch allen Grund, glücklich zu sein. Ein Blick auf die graue, durchscheinende Plastikkiste, die mittlerweile nahezu pulsierte, genügte, um ihnen klarzumachen, dass ihr Plan funktionierte und echter Sex auf dem Programm stand. Die Hälfte der vorgesehenen vier Stunden war bereits vorbei. Es war bereits unübersehbar zu sexuellen Handlungen gekommen, und sicher würde es noch mehr davon geben.
    Das Geschrei, das Gekreische und die großmäuligen Kommentare der anfänglich verlegenen Erregung waren verklungen, und mittlerweile waren nur noch Gemurmel und Geflüster zu hören. Die Leute im Kasten waren offensichtlich sehr betrunken und nach zwei Stunden des Schwitzens und Krümmens in der absoluten Finsternis gänzlich orientierungslos.
    Alles konnte passieren. Was auch der Fall war.
    Etwa zehn Minuten, nachdem Jazz vorgeschlagen hatte, ein Fummelspiel zu veranstalten, bei dem die Leute versuchen sollten, sich gegenseitig im Dunkeln zu erkennen, teilten sich die Plastikklappen am Eingang des Schwitzkastens, und Kelly trat heraus.
    »Aye, aye«, sagte Geraldine. »Wir gehen pissen.«
    Bob Fogarty zuckte zusammen und konzentrierte sich auf seine Monitore.
    Auf den Bildschirmen richtete sich Kelly auf. Ihr nackter Körper schimmerte und tropfte vor Schweiß.
    »Sehr schön«, flüsterte Geraldine aufgeregt. »Sehr, sehr, sehr schön.«
    Kelly schien es eilig zu haben. Sie machte sich nicht die Mühe, eines der großen, langen Tücher aufzusammeln, die Peeping Tom freundlicherweise für derartige Eventualitäten bereitgelegt hatte, sondern lief einfach nackt aus dem Jungenzimmer durch den Wohnbereich und in die einzige Toilette, die der Gruppe zur Verfügung stand.
    »Wunderbar!«, rief Geraldine. »Ich hab mir schon gedacht, dass sie die Tücher gar nicht benutzen werden, wenn sie erst mal aufgeheizt sind. Außer vielleicht diese eingebildete Kuh Dervla. Moon hatte Recht. Ich hab sie alle nur da reingesetzt, damit es aussieht, als wäre ich nicht total pervers. Was ich natürlich bin, genau wie der Rest der Bevölkerung, wie ich vielleicht hinzufügen sollte.«
    Kellys Weg zur Toilette war für die Leute im Monitorbunker mächtig aufregend gewesen. Das erste Mal, dass in dieser Staffel deutlich erkennbar volle Breitseite nackte Haut zu sehen war.
    »Mit Möse und allem Drum und Dran«, wie Geraldine es begeistert formulierte. »Jetzt müssen wir nicht mehr ständig diese alte Aufnahme von ihrer einen Titte nehmen, als sie aus dem Pool gestiegen ist.«
    »Und alles in super Qualität«, bemerkte Fogarty.
    »Ihre Figur oder die Bilder?«, erkundigte sich Geraldine.
    »Ich bin für die Technik zuständig, nicht für die Ästhetik«, gab Fogarty ärgerlich und ein wenig verlegen zurück.
    Allerdings hatte er Recht, was die Qualität anging. Es war keine verstohlene, körnig-blaue Nachtaufnahme, wie sie ihnen gelegentlich im

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