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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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das Vergnügen an echt beschissenen Lutschern kennt. Kein Kind muss je wieder das rote und orangefarbene Zeug aus einem Eisblock lutschen und sich dabei anhören, dass es was ganz Tolles ist.«

    Im Monitorbunker wurde Geraldine langsam, aber sicher immer frustrierter. Sie hatte ihnen das Eis in der Hoffnung gegeben, dass sie es sich gegenseitig von den Leibern lecken und nicht nur darüber quatschen würden.

    »Du bist ein Philosoph, Jazz«, sagte Dervla.
    »Was ist das denn? Irisch für Wichser?«, fragte Gazzer.
    »Es bedeutet«, sagte David, »dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als du dir je erträumen könntest.«
    »Du hast keine Ahnung, wovon ich träume, mein Freund.«
    »Nackte Weiber?«
    »Leck mich! Du bist ein echter Hellseher. Du hast die Gabe.«
    Aber so leicht ließ sich Jazz nicht ablenken. Er war auf ein Thema gestoßen, das, wenn man seinem Buch über Comedy Glauben schenkte, das Zeug für erstklassige Witze besaß.
    »Heutzutage tut alles so, als wäre es, was es nicht ist. Nichts gibt sich mit dem zufrieden, was es ist. Nehmt die Smarties. Nicht mehr zufrieden, jetzt braucht man Mini-Smarties und gottverdammte Riesen-Smarties.«
    »Und natürlich die normalen Smarties«, fügte Moon hinzu.
    »Das sind selbstverständlich die Smarties Classic — wie bei deinen Zahnbürsten, David. Alles muss so tun, als sei es etwas anderes, und das Ganze hört nicht wieder auf, nachdem es einmal angefangen hat. Alles, was wir lieben, wird sich verändern — neu verpackt — und uns dann verbessert um die Ohren fliegen... Fisch-Stäbchen. Ich wette, eines Tages fangen sie an, Mini-Fischstäbchen herzustellen, Mega-Fischstäbchen...«
    »Eiscreme-Fischstäbchen«, sagte Dervla.
    »Das wird kommen. Ich schwöre, es wird kommen«, meinte Jazz.
    Inzwischen lachte Dervla. »Oder Salatdressing im Riegel!«
    »Du hast es durchschaut, Mädchen!«
    »Eure Lieblings-Frühstücks-Müslis als Minutensuppen!«
    »Ja, schon gut, schon gut.«
    Jazz erschrak, wie leicht es war, ihm das Comedy-Zepter aus der Hand zu winden. Es sollte sein Auftritt werden, nicht Dervlas. Sie war Traumatherapeutin.

    Im Monitorbunker wuchs Geraldines Ungeduld. »Kommt schon!«, rief sie. »Runter mit den Klamotten und rein in den Kasten, ihr Pisser!«

    Vielleicht hatte man sie im Haus gehört, oder man war einfach hinreichend betrunken, jedenfalls wandte sich das Gespräch der bevorstehenden Aufgabe zu.
    »Wie wollen wir es jetzt machen?«, fragte Sally. »Ich zieh mich hier nicht einfach so aus, wenn überall dieses Licht an ist.«
    »Dann mach es im Schlafzimmer«, sagte David. »Da ist es dunkel.«
    »Niemals«, sagte Dervla. »Die haben Infrarotkameras und alles Mögliche. Wir würden alle wie Pornostars aussehen.«
    »Gefällt mir«, meinte Gazzer.
    Kelly warf David einen kurzen Blick zu. Nur einen Blick und ein angedeutetes Lächeln. Falls er es bemerkt hatte, erwiderte er es nicht.
    »Ist mir kackegal«, sagte Moon und zog ihre Schuhe aus.
    »Mir aber nicht«, sagte Sally. »Nur weil ein Schwitzkasten ein echtes ethnisches Experiment ist, müssen wir ja noch keinen Striptease hinlegen.«
    »Wieso denn nicht?«, wollte Moon wissen. »Das ist doch der Sinn der Sache, oder?«
    »Ich weiß nicht, Moon«, sagte Hamish. »Sie haben uns Tücher gegeben, die wir uns umhängen können, wenn wir aufs Klo müssen.«
    »Ach, das ist doch nur Show, mit der sie ihre wahren Absichten verbergen wollen«, sagte Dervla.
    »Genau«, stimmte Moon zu. »Was doch für uns nur heißen kann, dass wir es der Bande zeigen und dabei trotzdem unseren Spaß haben.«
    »Du kannst so zynisch sein«, sagte Hamish.
    »Hamish!«, fuhr Moon fort. »Die haben uns sogar Kondome mit Schokoladengeschmack gegeben!«
    »Ich hab nichts zu verbergen.« Garry lachte. »Wer meinen Schwanz sehen will, muss nur Bescheid sagen. Manchmal nicht mal das, um ganz ehrlich zu sein.«
    »Also, ich verspüre absolut kein Bedürfnis danach, mir deinen Penis anzusehen«, sagte David. »Wir müssen uns dieser Aufgabe stellen, sonst werden wir nächste Woche auf halbe Kost gesetzt, aber das ist noch lange kein Grund, sich körperlich ausnutzen zu lassen.«
    »Am Arsch, David«, höhnte Moon. »Den ganzen Tag rennst du wie ein Gockel durchs Haus und zeigst allen, wie toll du gebaut bist. Was du ja auch bist, obwohl du wie eine totale Schwuchtel rüberkommst, weil du so dermaßen selbstverliebt bist... Und jetzt willst du nicht mal deine Hose runterlassen, um unsere Aufgabe zu

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