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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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an die Dunkelheit gewöhnten. Doch war es sinnlos, etwas erkennen zu wollen. Um sie herum war alles schwarz.
    »Spielen wir Tat oder Wahrheit«, rief Moon.
    »Tat oder Wahrheit?«, fragte Dervla. »Meine Güte. Was sollen wir denn noch tun? Wir sind doch schon splitternackt, verdammt.«
    »Das eine oder andere würde mir schon einfallen«, knurrte Gazzer.
    »Behalt es einfach für dich, Gaz«, antwortete Dervla und schaffte es, dabei fast prüde zu klingen, was eine echte Leistung war, wenn man die Lage bedachte, in der sie sich befanden. »Denn ich werde mit keinem von euch poppen.«
    Dervlas Stimme und Betonung kamen Dublin mit jeder Silbe näher. Wann immer sie sich verletzlich fühlte, suchte sie Trost und Zuflucht im harschen, Vertrauen erweckenden Akzent ihrer Kindheit. »Jessas Maria, meine Mutter würde mich umbringen, aber echt.«
    »Na gut. Meinetwegen«, räumte Moon ein. »Dann spielen wir eben Wahrheit. Stellt eine Frage.«
    Plötzlich war eine schneidende, bittere Stimme in der Dunkelheit zu hören. »Welchen Sinn macht es, dich nach der Wahrheit zu fragen, Moon?« Es war Sallys Stimme, und sie hatte etwas Beunruhigendes an sich. Ihr harter, böser Klang schnitt durch die betrunkene Flachserei.
    »Hey, Sally«, verteidigte sich Moon zornig. »Ich hab mir nur einen kleinen Spaß erlaubt, okay? Komm endlich runter.«
    »Was geht denn da ab?«, fragte Garry. »Was läuft da zwischen euch, Mädels?«
    »Frag Sally«, sagte Moon. »Sie kann einfach keinen Spaß vertragen.«
    Aber Sally schwieg. Und wollte auch nicht runterkommen. Sie hat nicht die Absicht, jemals wieder runterzukommen. Moon hatte etwas Verabscheuungswürdiges getan. Sie hatte das schreckliche Leid der Misshandelten und Geisteskranken für einen billigen Lacher missbraucht. Sally hatte die Absicht, Moon eines Tages die Kränkung vor Augen zu führen, deren sie sich schuldig gemacht hatte.
    »Ach, scheiß drauf«, sagte Moon. »Du kannst mich mal, Sally.«
    Jetzt kam Bewegung in die Kiste. Jemand ging.
    »Wer ist das?«, fragte Hamish.
    »Wer ist rausgegangen?«, sagte Jazz.
    Sally war bereits vor dem Kasten. »Ich geh pissen«, verkündete sie.
    »Komm ja wieder«, sagte Jazz. »Wir müssen das hier alle zusammen machen, sonst gilt es nicht.«
    »Ich weiß«, versicherte ihm Sally.

    In der Monitorbox sahen sie sich an, wie Sally aus dem Jungenzimmer kam und durch den Wohnbereich zur Toilette spazierte. Sally hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich zu bedecken, trotzdem war Geraldine alles andere als begeistert.
    »Na ja, nicht übel, aber so toll sieht sie nun auch wieder nicht aus«, stöhnte sie. »Und außerdem haben wir ihre Rieseneuter schon hundertmal gesehen. Wir brauchten eine Frontalaufnahme von Kelly oder Dervo.«
    Müde starrte Geraldine den Bildschirm an. »Und ich wünschte wirklich, sie würde irgendwas wegen ihrer Schambehaarung unternehmen. Ich meine, seht sie euch an. Das muss doch nicht sein. Ich kenne Lesben mit wunderhübsch gestylten Bibern.«
    Bob Fogarty schnappte sich ein, zwei Pfund tröstender Schokolade.

    Als Sally fort war, nahm Moon ihr Thema wieder auf. »Kommt schon, spielen wir jetzt das Wahrheitsspiel oder nicht? Lasst mal eine saftige Frage hören.«
    Und natürlich stellte Garry die unvermeidliche Frage. »Also gut. Wir müssen alle sagen, wen wir im Haus vögeln würden, wenn unsere einzige Wahl wäre, es zu tun oder zu sterben.«
    »Dervla«, sagte Jazz, ehe ihm schlagartig klar wurde, dass er geradezu peinlich schnell geantwortet hatte. Diese Bemerkung wurde mit kollektivem »Whooo« belohnt.
    »Jazz steht auf Dervo. Jazz steht auf Dervo«, leierte Kelly mit schwerer Zunge.
    »Na ja, ich fühle mich sehr geschmeichelt, Jazz«, sagte Dervla, »aber — wie gesagt — ich suche kein Schäferstündchen, also, nein danke.«
    »Aber wenn doch, Dervs«, beharrte Garry. »Wer wäre es?«
    »Du musst antworten«, sagte Moon. »Wir müssen alle antworten.«
    »Okay, na gut, also«, antwortete Dervla. »Wahrscheinlich wohl Jazz, aber nur weil er ein Gentleman war und mich genannt hat.«
    »Ich auch. Ich nehme ihn, wenn du mit ihm fertig bist«, warf Moon ein, »weil ich finde, du bist ein echt geiler Typ, Jazz. Das kann ich hier drinnen sagen, weil es dunkel ist und ich hacke bin und du nicht sehen kannst, wie rot ich werde, aber wenn es sein muss, würde ich dir das Hirn rausficken, wenn ich könnte. Also nichts für ungut, denn ich finde dich echt klasse.«
    »Sein Hirn rausficken? Das dauert keine zehn

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