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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Imageschaden
     konnte sich Arndt Hartmann nicht leisten. Also, zu diesem Schluss kam
     Ulbricht, lag es auf der Hand, dass Hartmann seinem Sohn eine üppige
     Abfindung gezahlt hatte. Was, wenn Jan mehr haben wollte und sich Arndt
     Hartmann weigerte? So, wie er es bei der Entführung seiner Frau getan
     hatte?
    »Was hatten Sie
     eigentlich mit Alexandra Voosen zu tun?«, fragte Ulbricht
     unvermittelt. Ihm war sein Besuch im Pyrmonter Internet-Café
     eingefallen. Dabei war er über ein paar Bilder von Vorberg
     gestolpert. Zeit, Lorenz danach zu fragen.
    »Wie kommen Sie darauf,
     dass ich überhaupt etwas mit ihr zu tun hatte?« Lorenz wirkte
     verunsichert.
    »Ich habe Fotos
     gesehen, aufgenommen von Christian Vorberg, die Sie mit Frau Voosen
     zeigen. Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich mir gestatte, Ihnen zu
     unterstellen, dass Sie nicht zum Kundenkreis der Dame gehörten. Also,
     was hatten Sie mit ihr zu tun?«
    »Ich… ich weiß
     nicht, was Sie meinen. Ich will einen Anwalt, mit dem ich mich
     beratschlagen kann.«
    »Den kriegen Sie.«
     Ulbricht erhob sich und gab Maja ein Zeichen, nachdem die Antworten des
     jungen Malers in seinem Kopf nachgehallt waren. Er erhob sich. »Bitte
     ziehen Sie sich etwas an«, sagte Ulbricht.
    »Warum - was soll das?«
     In Jans Gesicht stand das blanke Entsetzen.
    »Wir verhaften Sie
     wegen Mordes an Ihrem Vater Arndt Hartmann und den Brüdern Christian
     und Markus Vorberg.«

SECHSUNDZWANZIG
    Ein paar Tage waren ins Land
     gegangen, als sie sich abends bei Gino im »Grünen Reiter«
     am Kastanienwall zum Essen trafen. Ulbricht hatte sich nach der Verhaftung
     von Jan Lorenz auf seine Kur konzentriert, die schon in wenigen Tagen
     beendet sein würde. In Wuppertal wartete der graue Alltag auf ihn,
     und er mochte noch gar nicht so recht daran denken. Während der Suche
     nach dem Mörder waren die letzten Tage wie im Flug vergangen, und
     gestern hatte Ulbricht seinen Vectra aus der Werkstatt geholt. Der alte
     Opel schnurrte wieder wie ein Uhrwerk und hielt seinem Besitzer sicherlich
     auch in den nächsten Jahren noch die Treue. Der einzige Wermuts
     tropfen war, dass Ulbricht den Porsche wieder an das Fachdezernat hatte
     abgeben müssen.
    Von beiden war eine riesengroße
     Anspannung abgefallen, und sie hatten während des Essens nicht ein
     einziges Mal über den Fall gesprochen. Doch nun, bei einem guten Glas
     Wein, tauschten sie sich aus.
    »Wieso durftest du
     eigentlich mit dem Porsche in der Gegend herumfahren?«, brach Maja
     das Schweigen.
    »Das ist eine lange
     Geschichte. Ich wusste vom ersten Augenblick an, dass ich Kriminaloberrat
     Dauber irgendwoher kenne. Ihm schien es nicht anders zu ergehen. Hilfreich
     war, dass er ein guter Freund unserer Polizeipräsidentin ist; die
     beiden kennen sich aus ihrer Jugend, glaube ich. Ein Anruf im Wuppertaler
     Polizeipräsidium hat genügt, um mich zu legitimieren. Deshalb
     hat Klaus Dauber mich so aktiv in den Fall eingebunden. Natürlich hat es
     der Polizeipräsidentin nicht sonderlich gefallen, dass ich in meiner
     Kur an einem Fall arbeite. Aber sie kennt mich gut genug, um zu wissen,
     dass ich keine Ruhe gefunden hätte, bevor der Mörder von
     Christian Vorberg nicht dingfest gemacht worden wäre.«
    »Dass Jan Lorenz die
     Morde an den Vorberg-Brüdern und an seinem Vater begangen hat,
     konnten wir ihm inzwischen anhand der Fingerabdrücke und der
     DNA-Spuren nachweisen«, platzte es aus Maja heraus. »Aber du
     musst mir jetzt verraten, wie du darauf gekommen bist, dass Jan
     dahintersteckte.«
    Ulbricht lächelte
     geheimnisvoll. »Nichts leichter als das. Ich habe mich in ihn
     hineinversetzt. Wie würde ich zu meinem Vater stehen, wenn er nichts
     von mir wissen wollen würde; er aber steinreich ist und das Vermögen
     seiner Ehefrau zu verdanken hat?«
    »Aber das war nicht der
     Anlass, der zu seiner Verhaftung geführt hat«, vermutete Maja.
    »Stimmt. Ich habe
     einfach nur genau zugehört. Als wir ihn mit unserem Wissen, dass er
     der Sohn von Arndt Hartmann ist, konfrontiert haben, sprach er gleich in
     der Vergangenheit von seinem Vater. Er sagte sinngemäß: ,Er war
     ein kleiner Schlucker' und meinte damit, dass er seinen Reichtum und seine
     Position in der Gesellschaft nur seiner Frau Beatrice zu verdanken hatte.
     Ich fragte mich also, warum er in der Vergangenheitsform von seinem Vater
     sprach, obwohl er von dessen Tod noch gar nichts wissen konnte. Dann zählte
     ich eins und

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