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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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ich. Worum
     geht es?« Sein Herz begann zu rasen. Es kam nicht oft vor, dass die
     Polizei vor seiner Tür stand. Obwohl er ein reines Gewissen hatte,
     bekam er es auf der Stelle mit der Angst zu tun.
    »Ist etwas mit
     Jennifer? Oder mit Mona?«
    »Nein. Dürfen wir
     kurz reinkommen?«
    »Natürlich.«
     Kuhnert gab den Eingang frei und führte die Beamten in das kleine
     Wohnzimmer. Er bot ihnen an, Platz zu nehmen, doch die Polizisten lehnten
     dankend ab.
    »Es geht um Ihren
     Wagen. Ihnen gehört doch ein Toyota Starlet?« Der Polizist
     blickte auf einen Notizzettel, dann nannte er das amtliche Kennzeichen.
    »Das ist richtig, ja.
     Der Wagen gehört mir.«
    »Wo waren Sie vor zwei
     Stunden?«
    »Auf der Arbeit. Ich
     arbeite an der Tankstelle Sollingstraße, nicht weit von hier. Dafür
     gibt es Zeugen, Sie können meinen Chef fragen, er wird Ihnen bestätigen,
     dass…« Kuhnert brach ab, dann schlug er sich mit der flachen
     Hand vor die Stirn. »Moment«, stotterte er. »Sie kommen
     wegen des Wagens? Was ist damit? Hat Gerhard einen Unfall gebaut?«        
    »Wer?« Nun war es
     der jüngere Polizist der beiden, der nachhakte. Kuhnert schätzte
     ihn auf Mitte zwanzig. Die dunkelblaue Polizeiuniform wirkte noch neu und
     steif. Wahrscheinlich war er noch nicht lange im Streifendienst.
    »Gerhard, mein
     Bekannter. Er brauchte ein Auto, und weil ich mit dem Rad zur Tankstelle
     fahre, habe ich ihm den Toyota geliehen.«
    »Wir brauchen den Namen
     und die Adresse Ihres Freundes.«
    Kuhnert dachte kurz nach.
     Etwas musste geschehen sein. Doch er nannte den Polizisten die Anschrift
     von Gerhard Plott. »Was ist denn passiert?«
    »Das dürfen wir
     Ihnen noch nicht sagen, Entschuldigung.«
    »Verstehe.«
     Kuhnert nickte. »Aus ermittlungstechnischen Gründen, wie es
     immer so schön heißt, nehme ich an?«
    »Exakt.« Der
     Ältere nickte. Sein Kollege hatte die Kontaktdaten von Gerhard Plott
     notiert, und sie wandten sich zum Gehen, als irgendwo ein Handy fiepte.
     Der ältere Polizist murmelte eine Entschuldigung und zog das Telefon
     aus der Hemdstasche. Er murmelte etwas Unverständliches in den Hörer
     und beendete die Verbindung dann.
    »Es tut mir leid«,
     sagte er an Paul Kuhnert gewandt. »Das war eine Kollegin aus Bad
     Pyrmont. Es hat einen schweren Verkehrsunfall gegeben. Ihr Freund ist in
     einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen, vermutlich wegen überhöhter
     Geschwindigkeit. Der Wagen hat Totalschaden, und Ihr Freund wurde eben mit
     einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Da er keine Papiere
     bei sich trug, sind wir nicht sicher, ob es sich bei dem Fahrer des
     Unfallwagens um Ihren Freund handelt, aber das
     werden wir sicherlich herausfinden.« Er brachte ein mattes Lächeln
     zustande. »Es tut uns leid, dass wir keine besseren Nachrichten für
     Sie haben. Aber wir halten Sie auf dem Laufenden.« Die Polizisten
     verabschiedeten sich von Kuhnert; er brachte sie völlig fassungslos
     zur Tür. Als er allein war, wurde ihm der ganze Umfang der
     Neuigkeiten bewusst. Kuhnert zitterte am ganzen Leib, dann sank er auf die
     verschlissene Couch im Wohnzimmer. Anscheinend war das Ende seiner Pechsträhne
     noch nicht erreicht.
     
    Kurhotel Schillerhof, Bad
     Pyrmont, 20.20 Uhr
    Die Kollegen der
     Spurensicherung gaben Maja ein Zeichen, während sie das Hotelzimmer
     verließen und sich auf dem Korridor die Overalls abstreiften. Die
     Tatortarbeit war abgeschlossen, jetzt folgte die Auswertung der Spuren
     beim Technischen Dienst und dem Erkennungsdienst.
    Wenn es sich bei dem
     Einbrecher um einen Wiederholungstäter handelte, war er bereits
     aktenkundig und konnte anhand der im Zimmer hinterlassenen Spuren
     identifiziert werden. Sollte es sich bei ihm um den gleichen Täter
     handeln wie beim Einbruch in Vorbergs Wohnung, hatten sie gleich zwei
     Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
    »Sie können dann
     wieder in Ihr Zimmer - wenn Sie mögen«, murmelte einer der
     Beamten an Ulbricht gewandt.
    Der zuckte die Schultern und
     tauschte einen raschen Blick mit Maja, die sich mit der Hotelleiterin
     unterhalten hatte. Die Aufzeichnungen der Videoüberwachung waren bereits auf dem Weg in die
     Polizeiinspektion. Wahrscheinlich würde das Sichten des Materials
     einige Stunden in Anspruch nehmen. Die Kommissarin wirkte müde. Als
     sie sah, dass die Kollegen ihre Ermittlungen abgeschlossen hatten, wandte
     sie sich von Angela Kirschstein ab und wechselte einige

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