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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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liegt?«
    »Herzinfarkt. Ich weiß
     nicht, ob es ihr schon besser geht.«
    »Eine seltenes Symptom
     bei einer Frau. Meist sind es die Männer, die an einem Herzinfarkt
     sterben.«
    »Ja.« Edeltraut
     Majewski blickte Maja mit versteinerter Miene an. »So wie mein Mann
     Erhardt damals. Es ging alles ganz schnell.«
    Maja blickte sich peinlich
     berührt um, fand aber kein Loch im Boden, durch das sie hätte
     versinken können. So erhob sie sich. »Danke, dass Sie Zeit für
     mich hatten«, sagte sie an die alte Dame gerichtet. »Bleiben
     Sie sitzen, ich finde alleine heraus.«
     
    Schillerstrafie, Bad Pyrmont,
     11.30 Uhr
    Natürlich genoss er die
     neugierigen Blicke der Passanten, als er mit dem knallroten Porsche Cabrio
     durch den Ort donnerte. Das war schon etwas anderes als sein alter Vectra,
     dachte er und atmete tief durch, während der Fahrtwind in seinen
     Haaren spielte. Die Sonne brannte ihm auf den Leib, und er überlegte
     kurz, nur ganz kurz, ob er für das Cabrio Fahren nicht doch schon zu
     alt war. Dann verwarf er den Gedanken wieder und genoss das Brummen des
     Motors im Heck.
    Anfangs war es ein komisches
     Gefühl gewesen, mit dem Wagen eines Toten loszufahren, doch der
     Fahrspaß mit dem Sportwagen hatte ihm das beklemmende Gefühl
     genommen, und als er am Ortsausgang von Hameln das Radio auf volle Lautstärke
     gedreht hatte, hatte er die Fahrt nach Bad Pyrmont genossen. Der Wagen lag
     auf der Straße wie ein Brett und nahm gierig Drehzahl an, wenn er
     das Gaspedal nur antippte. In den Kurven lief der Porsche wie auf
     Schienen, und Ulbricht fühlte sich um Jahrzehnte jünger, als er
     nun durch den Kurort rollte. Dennoch ging ihm der Fall nicht aus dem Kopf,
     und so suchte er sich einen freien Parkplatz unweit des Hylligen Borns, löste
     zähneknirschend ein Parkticket und suchte sich ein Internet-Café,
     das er im Postweg auch fand. Er wählte sich in eine
     Internet-Suchmaschine ein und recherchierte nach den Arbeiten von
     Christian Vorberg, von dem er nach wie vor viel zu wenig wusste. Bald
     schon wurde er auf Zeitungsartikel aufmerksam, die mit Bildern von Vorberg
     garniert waren. Keine Frage, soweit Ulbricht das beurteilen konnte, hatte
     Vorberg etwas von seinem Fach verstanden. Wunderschöne
     Landschaftsaufnahmen und unzählige Porträts fand er, allesamt
     kleine Kunstwerke, und wenn es nur die Außenaufnahme eines Schulgebäudes
     in Hameln war, das von der Schließung betroffen war. Tatsächlich
     war Vorberg auch ein Society-Fotograf gewesen, wie Ulbricht in der
     Online-Ausgabe eines Lifestyle-Magazins las. Er blätterte sich durch
     die Galerien, die der Betreiber der Website ins Netz gestellt hatte und
     traute seinen Augen nicht, als er neben einer ihm wohlbekannten Dame ein
     bekanntes Gesicht entdeckte.
    »Da sieh an«,
     murmelte er mit einem fetten Grinsen und erntete dafür von dem jungen
     Mann am Computer neben ihm ein mitleidiges Kopfschütteln. »Wenn
     das mal nicht Alexandra Voosen ist. Aber was du mit ihr zu tun hast, das
     musst du mir wohl oder übel selbst erklären.«
     
    Evangelisches Krankenhaus
     Holzminden, 11.40 Uhr
    Maja hasste Krankenhäuser,
     daran konnte auch das durchaus freundliche Ambiente des Evangelischen
     Krankenhauses nichts ändern. Es war 1933 eingeweiht worden und im
     Jahr 1958 großzügig erweitert worden. Nun befanden sich
     zahlreiche Fachabteilungen unter einem Dach im Haupthaus am Forster Weg,
     ein kleiner parkähnlich angelegter Garten lud Patienten und ihre
     Besucher dazu ein, im Grünen zu verweilen. Vögel zwitscherten
     munter in den Bäumen, als sie über den Kiesweg das Portal der
     Klinik erreichte.
    Nachdem sie die drei breiten
     Waschbetonstufen zum Eingang genommen hatte, erkundigte sich Maja am
     Empfangstresen nach Hildegard Vorberg. Nachdem sie Station und die
     Zimmernummer erfahren hatte, suchte Maja die Kardiologie
     auf, die sich im zweiten Obergeschoss des Haupttraktes befand. Der beißende
     Duft von Desinfektionsmitteln bohrte sich in ihre Atemwege. Irgendwo
     rollte ein Wagen mit klapperndem Geschirr vorüber, jemand
     telefonierte und lachte laut. Auf dem hellen Korridor mit Handlauf standen
     ein paar leere Betten. Maja fragte sich, ob die Patienten, die in diesen
     Betten gelegen hatten, gestorben waren. Die Tür eines Krankenzimmers
     flog auf, und Maja stieß um ein Haar mit einer Krankenschwester
     zusammen. Misstrauen lag in ihrem Blick.   
    »Zu wem möchten
     Sie?«, fragte sie

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