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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Fotostudios um. »Was muss ich eigentlich tun, wenn ich
     eines der von Ihnen ausgestellten Werke käuflich erwerben möchte?«
    Maars Miene drückte
     Bedauern aus. »Das tut mir leid. Aber ich fürchte, dass Sie
     sich dabei an eine der Damen wenden müssen, die mir Modell gestanden
     haben.«
    »Das habe ich geahnt«,
     murmelte Ulbricht, dann stand er in der Nachmittagssonne.

 
    ACHTZEHN
    Immer wieder blickte er auf
     die Armbanduhr. Vor knapp fünf Stunden hatte er diesen seltsamen
     Ermittler angerufen. Norbert Ulbricht war sein Mann. Nachdem er in den
     letzten Tagen so viele Enttäuschungen hatte erleben müssen, galt
     es nun, das weitere Vorgehen genau zu planen. Ihm durfte kein Fehler mehr
     unterlaufen. Er hatte sich lange genug mit schlecht bezahlten Dilettanten
     herumgeärgert, die ihm eine Menge Ärger und schlaflose Nächte
     bereitet hatten. Nun hatte er seine Mission zur Chefsache gemacht und war
     sicher, dass das der einzig wahre Weg war. Deshalb hatte er die Flucht
     nach vorn gewagt und zu diesem seltsamen Ermittler Kontakt aufgenommen.
     Wahrscheinlich, so spann er seinen Faden weiter, ging er den Kollegen, die
     im Mordfall Christian Vorberg ermittelten, auf die Nerven.
    Somit war Ulbricht sein Mann.
     Er würde ihn auf seine Seite holen und ihm seine Geschichte erzählen.
     Wenn die Rechnung aufging, dann war er ein gemachter Mann. Doch noch
     dauerte es ein paar Stunden. Mühsam erhob er sich von seiner
     Ledercouch und durchwanderte das große Wohnzimmer. Trat an das
     Fenster und blickte hinab in den parkähnlich angelegten Garten, der
     bis ans Weserufer reichte. Der Fluss glitzerte im Licht der
     Nachmittagssonne; ein strahlend weißer Ausflugsdampfer zog mit
     Wesertouristen gemächlich seine Bahn auf dem Wasser. Rechts und links
     war das Grundstück durch drei Meter große, blickdichte Hecken
     vor allzu neugierigen Blicken abgeschirmt. Niemand musste etwas von dem
     mitbekommen, was sich in seiner Villa und in seinem Garten abspielte. Er
     hasste seit diesem einen Vorfall die Öffentlichkeit, ließ sich,
     wenn möglich, durch einen Mitarbeiter aus der Presseabteilung
     vertreten, wenn es darum ging, sein Unternehmen in der Öffentlichkeit
     zu präsentieren. So hatte er den Kopf frei, sich um das Tagesgeschäft
     zu kümmern.
    Und heute war die Zeit
     gekommen, um die Weichen endgültig in Richtung Zukunft zu stellen.
     Zunächst würde er Ulbricht von seinem tragischen Schicksal
     begeistern, dann würde er das Geschäft seines Lebens unter Dach
     und Fach bringen.
    Mit einem breiten Grinsen
     riss er sich vom Blick in den Garten los und trat an das Kabinett, um sich
     einen Whisky zu gönnen. Er entschied sich nach kurzem Überlegen
     für einen nordirischen Single Malt und griff mit geübtem Blick
     nach der Flasche Bushmills, deren Inhalt 16 Jahre alt war. Goldgelb
     glitzerte der Whisky im Glas, er hielt es gegen das einfallende Licht und
     genoss den würzig samtenen Duft, bevor er daran nippte. Der Geruch
     von Zitrusfrüchten, Eichenholz und Vanille stieg in seine Nase. Er
     war ein Genießer, was sündhaft teuren Whisky anging, aber von
     den Sorten, die man im Supermarkt erstehen konnte, bekam er Sodbrennen.
    Für einen Augenblick
     lang schloss er die Augen und gab sich dem tiefen Geschmack einer Mischung
     aus Marzipan und einer Brise Pfeffer hin, bevor er den Abgang aus Vanille
     und Kakao schmeckte. Nachdem er das Glas geleert hatte, ging es ihm ein
     wenig besser. Seine Nerven hatten sich beruhigt, und er war
     zuversichtlich, dass er den heutigen Abend mit zwei Erfolgen abschließen
     würde. Jetzt konnte er es kaum erwarten, Norbert Ulbricht endlich
     persönlich gegenüberzustehen. Sicherlich würde der sich
     brennend für seine Lebensgeschichte interessieren…         
     
    Holzminden, Sollingstraße,
     17.05 Uhr
    Mit dem Porsche war es ein
     Katzensprung bis nach Holzminden, und um ein Haar wäre Ulbricht kurz
     hinter dem Ortseingangsschild in eine Radarfalle gerast. Er musste nicht
     lange suchen, bis er die Tankstelle fand, zu der sein Vectra geschleppt
     worden war. Seitlich gab es eine Reparaturhalle. Durch das offene Rolltor
     sah er seinen alten Opel auf der Hebebühne stehen. Ulbricht parkte
     den Sportwagen am Rand des Tankstellengeländes und marschierte
     zielstrebig in die kleine Werkstatt. Als er seinen Wagen völlig
     verwaist und mit offener Motorhaube antraf, ging er hinüber zum gläsernen
     Kassenhäuschen der Tankstelle. Gleich

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