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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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doch die Zeiten waren längst vorbei, und so
     hatten sich die kleinen Höhlen zu einem beliebten Ziel für Höhlenforscher
     aller Art entwickelt. Da es bereits dämmerte, war das Tatort-Team mit
     geländegängigen Fahrzeugen angerückt. Man hatte
     leistungsstarke Scheinwerfer aufgestellt, die Maja den Weg zum Eingang der
     Höhle wiesen. Mit Absperrband hatte man das Gelände weiträumig
     abgeriegelt und ermöglichte der Spurensicherung so ein ungehindertes
     Arbeiten.
    Dauber wanderte ruhelos vor
     der Rothesteinhöhle auf und ab. Er blickte auf, als Maja sich
     schnellen Schrittes näherte. »Schön, dass Sie kommen
     konnten«, sagte er. »Es war mir sehr wichtig, dass Sie sich
     selbst einen Überblick verschaffen - schließlich ist es Ihr
     Fall.«
    Maja ging nicht darauf ein.
    »Hier wurde sie
     gefunden?«
    Dauber nickte. »Allerdings
     ist anzunehmen, dass sie hier nicht getötet wurde. Tatort ist also
     nicht gleich Fundort.«
    »Wer hat sie gefunden?«
    »Jugendliche, die sich
     hier treffen wollten, um einen Joint zu rauchen.«
    »Hm.« Maja nickte
     und erblickte Alders, der mit einer Gruppe Teenager beisammenstand. Die
     Heranwachsenden standen offensichtlich unter Schock, denn auch ein Arzt kümmerte
     sich um sie. Wahrscheinlich hatte die Tatsache, dass sie hier Cannabis
     konsumieren wollten, kein weiteres Nachspiel. Vorerst nicht. Maja
     entschuldigte sich bei Dauber und ging zu Roland Alders. »So stellst
     du dir also einen entspannten Feierabend vor«, lächelte sie und
     blickte bezeichnend auf die Armbanduhr.
    »Ich habe Lena schon
     angerufen. Eigentlich wollten wir heute essen gehen - es ist unser dritter
     Hochzeitstag. Sie wartet nicht auf mich, aber mein Kind erkennt mich
     bestimmt bald nicht mehr.« Er nahm sie zur Seite. »Schöne
     Sauerei, wir laufen dem Täter hinterher und haben keine Chance, eine
     Spur zu finden.«
    »Apropos«,
     erwiderte Maja und machte eine ausladende Geste, mit der sie das Gelände
     umriss. »Ich könnte mir vorstellen, dass es hier von Spuren nur
     so wimmelt.«
    »Allerdings«,
     seufzte Alders. »Wenn ich mit den Kids fertig bin, werde ich die
     Spurensicherung unterstützen. Vielleicht finden wir Schuhabdrücke,
     mit denen wir etwas anfangen können, Schleifspuren oder so etwas in
     der Richtung. Ein ziemlich ungewöhnlicher Ort, aber der Täter
     hat um diese Zeit seine Ruhe, und das wusste er. Wahrscheinlich ist er
     ortskundig.«
    Maja nickte. »Aber wer
     bringt jemanden um und schleppt seine Leiche dann durch den Wald, um sie
     hier abzulegen? Einer ihrer Kunden? Ein Perverser?«
    Alders zuckte die Schultern.
     »Es muss mindestens ein Mann gewesen sein, der Weg hier hoch ist
     sehr beschwerlich, und es erfordert ein großes Maß an Kraft,
     um eine Tote durch das Gelände zu tragen, um sie hier zu verstecken.
     Der oder die Täter wollten sichergehen, dass man die Leiche nicht so
     schnell findet.«
    »Aber tagsüber
     wird die Höhle von Kletterern und Touristen besucht«,
     entgegnete Maja.
    »Deshalb wollte er
     Alexandra Voosen ja auch verbrennen. Offensichtlich wurde der Täter
     gestört und trat die Flucht an. Jedenfalls fanden wir einen Fünfliter-Kanister
     mit Benzin neben der Toten, was darauf hindeutet, dass er sie durch das
     Feuer unkenntlich machen wollte.«
    Maja rieselte bei dem
     Gedanken ein Schauer den Rücken herunter. »Ich will sie sehen.«
    Dauber hatte keine Einwände.
     »Kommen Sie.« Sie kletterten die moosbewachsenen Felsen, die
     zum Eingang der Höhle führten, hinauf. Neben der Spalte, die ins
     Innere des Felsens führte, wies ein Hinweisschild die Besucher darauf
     hin, dass es sich bei der Rothesteinhöhle um ein Fledermausquartier
     handelte. Der Eingang der Höhle war schmal, und Maja drückte
     sich seitlich durch die Felsspalte. Auch hier hatten die Kollegen Halogenstrahler
     aufgestellt, die die Höhle in ein gleißendes Licht tauchten.
     Ein schmaler Gang führte ins Innere der Höhle, doch weit musste
     sie nicht gehen, bis sie den Leichnam von Alexandra Voosen erblickte. Sie
     war nur spärlich bekleidet, trug halterlose Strümpfe, einen
     schwarzen BH mit Spitze und einen Hauch von Slip. Selbst jetzt strahlte
     sie eine fast kindliche Unschuld aus - sicherlich ein Grund, warum ihr
     kaum ein Mann widerstehen konnte. Nur die Augen standen weit offen, und
     Maja glaubte, etwas Anklagendes in ihrem Blick erkennen zu können.
     Unglaublich, dass diese Frau noch vor wenigen Stunden bei ihr im Büro
    

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