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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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bezahlt, aber das sollte nicht an die Öffentlichkeit
     dringen, und so waren die Zeitungen damals voll mit Meldungen, aus denen
     hervorging, dass ich kein Lösegeld an Kidnapper zahlen werde.«
     Er senkte den Blick. »Es war wohl die falsche Taktik, denn offenbar
     haben Beatrices Entführer die Meldungen in den Medien verfolgt, und
     der erste Versuch einer Lösegeldübergabe platzte. Zwei Tage später
     fand man Beatrice tot in der Weser. Es war ein schrecklicher Anblick.«
     Als er den Kopf hob, schimmerten seine Augen feucht, und Ulbricht fühlte
     sich unwohl in seiner Haut. Er war es nicht gewohnt, dass Männer vor
     ihm weinten. Dennoch spürte er, wie nahe Hartmann der Mord an seiner
     Frau ging.         
    Ulbricht räusperte sich
     ein wenig verlegen. »Was hat die Sache nun mit Alexandra Voosen zu
     tun?«, nahm er den Faden auf.
    »Ich wollte Ihnen
     einfach sagen, dass sie eine schlimme Frau ist und dass sie in meinem Fall
     zu spät kam. Sie konnte mich nicht mehr erpressen, denn meine Frau
     war tot, und somit fehlte ihr das Druckmittel.«
    »Wo waren Sie
     eigentlich vorgestern Nacht zwischen zweiundzwanzig und zwei Uhr morgens?«
    Hartmann lächelte, als hätte
     er mit dieser Frage gerechnet. »Erst im Golf-Club, dann habe ich den
     Abend bei einem Essen mit Geschäftsfreunden verbracht. Den Rest des
     Abends, so offen will ich sein, habe ich mit einer Kollegin von Frau
     Voosen verbracht, mit einer seriösen Dame aus einer professionellen
     Begleitagentur - wohlbemerkt. Ich kann Ihnen eine Liste mit den
     Kontaktdaten zukommen lassen, das dürfte Ihre Recherchearbeit
     erleichtern.« Arndt Hartmann lächelte.
    Er erhob sich und machte
     Anstalten, die Salzgrotte zu verlassen. An der Tür angekommen, wandte
     er sich noch einmal Ulbricht zu. »Vielen Dank, dass Sie mir zugehört
     haben.« Dann war er draußen.
    Ulbricht schüttelte den
     Kopf und fragte sich, was dieses Treffen zu bedeuten hatte.

 
    ZWANZIG
    Sie hatte es sich mit ein
     paar belegten Broten, einer eingelegten Gurke und einer Flasche Bier vor
     dem Fernseher bequem gemacht und versuchte die Ereignisse des Tages zu
     verdrängen, als das Telefon im Flur anschlug. Maja spielte mit dem
     Gedanken, es klingeln zu lassen, doch nach dem vierten Klingeln übermannte
     sie ihr Pflichtgefühl. Eilig spülte sie das Salamibrot mit einem
     Schluck Bier herunter, unterdrückte einen Rülpser und begab sich
     in den Flur. Die Nummer auf dem Display verhieß nichts Gutes. Am
     anderen Ende der Leitung war Oberkriminal rat Klaus Dauber.
    »Es tut mir leid, dass
     ich Ihren Feierabend störe«, eröffnete er das Gespräch,
     »aber es hat einen Leichenfund gegeben.«
    »Darin schicken Sie ein
     Tatort-Team los«, empfahl Maja und machte keinen Hehl daraus, dass
     sie keine große Lust hatte, noch einmal loszuziehen.
    »Ist schon geschehen,
     allerdings gibt es ein Problem mit der Leiche.«
    »Warum?« 
    »Bei der Toten handelt
     es sich um Alexandra Voosen.«
    Einen Augenblick lang glaubte
     Maja, ohnmächtig zu werden. Nachdem der Mordversuch an dem Callgirl
     in Hehlen erfolglos geblieben war, hatten es die Täter nun also doch
     geschafft, sie aus dem Weg zu räumen. »Mein Gott«, kam es
     über ihre Lippen. »Wir hätten sie nicht gehen lassen dürfen.«
    »Sie hat darauf Wert
     gelegt, dass wir sie nicht unter Zeugenschutz stellen«, erinnerte
     sie ihr Vorgesetzter.
    »Und da Ihr Informant
     sich geweigert hat, Anzeige gegen Frau Voosen zu erstatten, mussten wir
     sie gehen lassen. Der Verdacht einer Erpressung genügte leider nicht,
     um sie zu inhaftieren. Insofern müssen wir uns keine Vorwürfe
     machen.«
    »Wo muss ich hin?«
    Dauber nannte ihr die
     Adresse, und keine fünf Minuten später saß Maja bereits
     wieder in ihrem Corsa. Den Feierabend hatte sie in Gedanken abgehakt.
     
    Rothesteinhöhle bei
     Holzen, 20.20 Uhr
    Auf der B 1 war sie über
     Coppenbrügge und Salzhemmendorf bis Duingen gefahren, wo sie den
     Abzweig in südlicher Richtung genommen hatte. Nachdem sie den Wagen
     auf einem Wanderparkplatz am Waldrand von Holzen abgestellt hatte, musste
     sie den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen. Vorsichtshalber
     hatte sie einen dünnen Pulli, eine Jeans und feste Schuhe angezogen.
     Sie war zuletzt vor Jahren bei einem Ausflug an der Rothesteinhöhle
     gewesen und hatte diesen beinahe mystischen Ort als unheimlich empfunden.
     Einst, so hieß es, hatte die Höhle an den Klippen des Ith
     Kannibalen beherbergt,

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