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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Das durch das Fenster einfallende Mondlicht ließ
     das Mobiliar bizarr erscheinen. Er hielt den Atem an und lauschte. Hatte
     er ein Geräusch gehört?
    Womöglich hatten ihm
     seine Nerven einen Streich gespielt, denn völlige Stille umfing ihn.
     Seine rechte Hand wischte über die Wand neben der Tür, er
     erwischte den Lichtschalter und betätigte ihn.
    Um ein Haar hätte er
     einen Herzinfarkt erlitten, als er die Gestalt in seinem Sessel sitzen
     sah, die ihm den Rücken zuwandte. Betont langsam wandte sich der
     ungebetene Gast zu ihm um. Er schwenkte das halbvolle Whiskyglas und lächelte.
    »Mein Gott«,
     stammelte er völlig fassungslos. »Wie kommst du hier rein?«
    »Schön, dass wir
     uns endlich einmal wiedersehen.« Der ungebetene Gast ließ sich
     nicht aus der Ruhe bringen. Er deutete auf das Sofa. »Setz dich doch
     zu mir, dann können wir ein wenig über die guten alten Zeiten
     plaudern.«
     
    Bad Pyrmont, 21.55 Uhr
    Es war ein lauer Sommerabend,
     und auf den Straßen des Kurortes herrschte noch reger Betrieb.
     Urlauber und Kurgäste flanierten durch die Straßen von Bad Pyrmont. In den Restaurants und
     Straßencafés waren die meisten Tische belegt. Nach Einbruch
     der Dunkelheit hatte der Kurpark von Bad Pyrmont ein einzigartiges
     Ambiente, denn die Pflanzen wurden stimmungsvoll angeleuchtet. Vom
     Hylligen Born aus waren sie zur Brunnenstraße spaziert, hatten sich
     rechts gehalten und in der Kirchstraße das Restaurant der Alten
     Villa Schlossblick entdeckt und für gut befunden. Nachdem sie im Außenbereich
     einen freien Tisch gefunden hatten, genossen sie den traumhaften Ausblick
     auf die historische Hauptallee und schwiegen.
    »Eigentlich dürfte
     ich gar nicht hier sein«, eröffnete sie ihm nervös, als
     sie ein paar Minuten schweigend beieinander gesessen hatten. Ihr Dekolleté
     war tiefrot; bei Maja ein Zeichen innerer Anspannung.
    Ulbricht drückte ihre
     Hand. »Du musst einfach mal abschalten.«
    »Leichter gesagt als
     getan.« Sie blickte aus großen Augen auf seine Hand, die auf
     der ihren lag, sagte aber nichts und zog ihre Hand auch nicht fort.
     »Wir fahren heute Nacht Großeinsätze, um den Mörder
     endlich zu überführen, und wir sitzen hier in gemütlicher
     Runde zusammen.«
    »Großeinsätze?«
    Sie nickte. »Wir
     durchsuchen die Wohnungen von Alexandra Voosen. Grundmann ist mit ein paar
     Leuten nach Hannover gefahren, und Alders, Lisa Stendal und ein paar
     Mitarbeiter der KTU nach Hehlen. Parallel läuft die Fahndung nach dem
     dunklen Audi, aus dem auf Alexandra Voosen geschossen wurde.«
    »Moment«, rief
     Ulbricht. »Man hat aus einem fahrenden Auto auf Alexandra Voosen
     geschossen? Hast du mir nicht gesagt, sie wurde erdrosselt?«
    »Ja schon«,
     nickte Maja und strich über die Tischdecke. »Aber eins nach dem
     anderen.«
    Eine Kellnerin trat an den
     Tisch, zündete ein kleines Windlicht an, das die romantische Stimmung
     unterstrich, und brachte ihnen die Karten. Nachdem sie die Getränkebestellung
     aufgenommen hatte, zog sich die Bedienung diskret zurück. Maja und
     Ulbricht blätterten in den Karten und waren um Normalität bemüht.
     Doch Maja hielt es nicht länger aus. Sie war nach Bad Pyrmont
     gekommen, um von Ulbricht zu erfahren, was er den ganzen Tag über
     getrieben hatte. Schließlich hatte er sie mit Anspielungen hierher
     gelockt, und nun ließ er sie schmoren.
    »Mensch Norbert«,
     platzte es schließlich aus ihr heraus. Sie ließ die Karte
     sinken. »Raus mit der Sprache - was hast du wieder versaut heute?«
    »Geht das auch ein
     bisschen diskreter?«, mahnte er sie und blickte peinlich berührt
     zu den Nachbartischen. Doch niemand der anderen Gäste schien sich für
     sie zu interessieren.
    »Dann erzähl mir,
     warum ich hier bin.«   
    Ulbricht legte die Karte
     fort. Im Zweifelsfall würde er ein Wiener Schnitzel bestellen, das
     gab es auf fast jeder Speisekarte.
    »Was hat dein lieber
     Kollege Jürgen Grundmann eigentlich mit Alexandra Voosen zu schaffen?«
    »Wie bitte?«
    »Ich war heute im
     Internet-Café und habe mir online ein paar Bilder von Vorberg
     angesehen. Unter anderem bin ich über ein Foto gestolpert, das
     Grundmann an der Seite von Voosen zeigt.«        
    Nun musste Maja lachen.
     »Ach das«, sagte sie. »Er hält sich immer für
     etwas ganz Besonderes, weil er bei der Kripo arbeitet. Und da haben wir
     mal zusammengeschmissen und ihm für zwei Stunden eine Lady gebucht.
     Da

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