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Tödlicher Staub

Tödlicher Staub

Titel: Tödlicher Staub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Donelly wird Ihnen noch Unterricht in Atomphysik geben, damit Sie wissen, um was es sich handelt. Wir haben für diesen Informationsunterricht zwei Wochen vorgesehen, und dann schwirren Sie ab nach Moskau, Tripolis und Paris. Sie, Captain Fontana, melden sich bei Monsieur Ducoux … offiziell sind Sie Repräsentant eines amerikanischen Getränkeherstellers, der mit einer neuen Fertigcocktailmarke den europäischen Markt erobern soll. Das Gesöff heißt Ladykiller … dafür sind Sie der richtige Mann! Wenn man jemandem die Wirkung dieses Cocktails glaubt, dann Ihnen!«
    »Gibt es das Gebräu vielleicht?« fragte Fontana belustigt. »Habe ich Probeflaschen im Gepäck? Ohne Muster keine Kunden, Sir.«
    »Natürlich haben Sie einige Kisten Ladykiller im Gepäck!«
    »Und wie schmeckt das Zeug?«
    »Das werden Sie noch testen, Captain. Es soll aus Wodka, Kiwiextrakt und Kokossaft bestehen. Leicht, exotisch und erotisch.«
    »Ich werde die Wirkung bei Victoria testen …«
    »Täusch dich nicht.« Victoria hob den Zeigefinger. »Immer wenn ich zucke, wird's ein Tritt in den Unterleib. Zieh einen stählernen Eierwärmer an.«
    Alle lachten, und als Houseman noch etwas dazu sagen wollte, rief Fontana warnend: »Halt's Maul, Bill! Es genügt!«
    Colonel Curley erhob sich. »Morgen um acht beginnt der Unterricht bei Dr. Donelly. Nächste Woche lernen Sie Ihre Spezialausrüstung kennen. Dann folgen drei Tage Auffrischung Ihrer Kondition, ein ärztlicher Check-up und neue Informationen. Ich danke Ihnen.«
    Die drei standen stramm, Curley ging zur Tür, steckte seinen Chip in das Schloß und öffnete die Tür. Er war sichtlich zufrieden. Er hatte die besten Agenten ausgewählt, die die CIA für diese Aufgaben zur Verfügung hatte. Ob sie es schafften, die Geheimnisse der russischen Mafia zu knacken?
    Später, in der Kantine der CIA, saßen Houseman, Fontana und Victoria zusammen und tranken Espresso. Curleys Worte klangen in ihnen noch nach, und sie waren sich ihrer wichtigen Aufgabe bewußt.
    »Ich komme mir vor wie 007, der in jedem Film die Welt retten muß«, sagte Fontana. »Ich hätte nie gedacht, daß so etwas Wirklichkeit werden kann. Vicky, du hast von uns allen die schwierigste Arbeit bekommen.«
    »Ich schaff das schon.« Victoria starrte aus dem Fenster auf ein Stück Garten mit blühenden Blumenbeeten.»Und wenn nicht … Schicksal.«
    »Und du, Bill, steckst mit deinem dicken Kopf immer in der Schlinge.«
    »Ich werde mich bemühen, ein Musteraraber zu sein. Das habe ich in Saudi-Arabien gelernt. Da saß ich in der Kasbah von Medina und hämmerte als Silberschmied auf silbernen Schalen herum. Es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn sie mich in Tripolis outen würden.« Er nahm einen Schluck Espresso und schlug dann Fontana auf den Unterarm. »Am besten hat es dich erwischt, Dick! Paris! Place Pigalle. Schöne Weiber. Champagner. Chambre séparée.«
    »Ich werde mir Mühe geben.« Fontana steckte die Hände in die Tasche und lehnte sich zurück, als säße er schon jetzt auf einer Bank an der Seine. »Kann sein, daß es ein schöner, bezahlter Urlaub wird …«
    Aber da täuschte er sich gewaltig.
    Seit Natalja Petrowna das Glanzstück im ›Roten Salon‹ von Madame de Marchandais war, hatte sich die Anzahl der Besucher verdoppelt.
    In den gehobenen Kreisen von Paris hatte es sich schnell herumgesprochen, daß eine Russin bei Madame wohnte, ein Wunder von Frau, eine Schönheit, die selbst der begabteste Maler nicht auf die Leinwand bannen könnte, ein schwarzer Engel mit dem Körper einer Venus … nein, selbst die Venus, die Schaumgeborene, verblaßte gegen das, was Natalja jeden Abend in immer anderer Verhüllung zeigte oder ahnen ließ.
    Vor allem zwei Männer wären am liebsten vor ihr niedergekniet: Ducoux und Awjilah. Wie immer mit großer Höflichkeit, bekämpften sie sich jetzt und buhlten um die Gunst, bei Natalja am Tisch sitzen zu dürfen. Sie strapazierten ihre deutschen Sprachkenntnisse bis zur Lächerlichkeit, aber keiner von ihnen wagte es, Natalja näherzukommen oder gar deutlicher seine Wünsche auszusprechen. Nur ihre Blicke waren beredt und fraßen sich in diesen Wunderkörper hinein, den nur einmal zu besitzen ein halbes Leben wert war. Natalja nahm natürlich diese Blicke wahr, aber sie hielt sich zurück, vor allem bei Ducoux, den sie sinnlich anlächelte, aber auf Distanz hielt. Weichkochen, nennt man das, knochenlos machen, das Gehirn paralysieren. Und im richtigen Augenblick

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