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Tödliches Abseits (German Edition)

Tödliches Abseits (German Edition)

Titel: Tödliches Abseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Zweyer
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und bleibst unmöglich!«
    »Stimmt.«
    »Den Krimi muss ich aber nicht sofort lesen, oder?«
    »Nee, das hat ein oder zwei Tage Zeit.«
    »Prima. Vielen Dank. Was hast du noch da drin?« Cengiz griff nach der Tüte und sah hinein. »Wein. Wie nett von dir. Vielen Dank! Den stelle ich kalt – und hebe ihn mir für einen besonderen Anlass auf.«
    Bevor Rainer protestieren konnte, verschwand Cengiz in der Küche. Von da rief er: »Trinken werde ich den alleine. Da bekommt keiner etwas ab. Ich denke, das ist so in deinem Interesse?«
    Von einem Ohr zum anderen grinsend, betrat Cengiz wieder das Wohnzimmer. »Und dann noch Riesling Spätlese aus der Pfalz. Dein Lieblingswein. Du hast dir doch bestimmt auch einige Flaschen gekauft, oder?«
    »Klar«, beeilte sich Rainer zu versichern. Und dachte mit Wehmut an seine schon wieder leere Brieftasche und den Freinsheimer Musikantenbuckel , der jetzt in Cengiz’ Kühlschrank einer späteren Verwendung entgegen-
kühlte.
    »Sag mal, Cengiz«, nahm Rainer das Gespräch wieder auf, während er den Verlust seines Lieblingsgetränkes verdaute, »was haben eigentlich die Befragungen der Leute ergeben, die im Zug die Hucke voll bekommen haben?«
    »Wenig. Nur einer war ziemlich sauer. Da hat augenscheinlich ein Dortmunder Fan andere Dortmunder verprügelt.«
    »Ein Dortmunder?«, staunte Rainer.
    »Sagt der Mensch. Ob’s stimmt, weiß ich nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dich das weiterbringt.«
    »Vielleicht doch. Wenn Droppe nicht der Täter ist, dann muss ja logischerweise ein anderer Kröger erstochen und dafür gesorgt haben, dass Droppes Fingerabdrücke auf das Messer kommen, nicht wahr? Möglicherweise der Kerl, dessen Namen ich jetzt hätte, wenn du nicht ...«
    »Rainer! Klappe!«
    »Warum soll nicht der Dortmunder Schläger der Täter sein. Wenn der schon Dortmunder verprügelt ...«
    »Sticht er sie auch ab? Ein bisschen weit hergeholt.«
    »Weiß ich doch selbst. Hast du eine bessere Idee?«
    »Leider nein.«
    »Eben. Ich auch nicht. Außerdem kann ich nicht denken, wenn ich so einen trockenen Mund habe. Ob der Riesling wohl schon kalt ...« Esch sah seinen Freund hoffnungsvoll an.
    »Nein. Den trinke ich wirklich alleine.«
    Rainers Zuversicht schwand.
    »Aber ich habe noch einen anderen Pfälzer im Kühlschrank. Deidesheimer Herrgottsacker . Und der ist kalt. Wenn du vielleicht mit dem vorlieb nehmen würdest ...«
    Esch nickte erfreut. »Cengiz, dafür lade ich dich als meinen besten Freund am Freitagabend nach Bochum ein. Schalke spielt gegen den VfL. Das wird ein Gemetzel, sag ich dir. Ein G e m e t z e l !«
    »Wer zahlt?«, erkundigte sich Cengiz vorsichtig.
    »Du natürlich. Ich besorge die Karten.«
    »O nein!«
    »O doch. Quatsch, war ’n Scherz. Liegt der Korkenzieher immer noch in der Besteckschublade?«
    36
    In den vergangenen Tagen hatten Sonja Kostalis und Kommissar Knut Janssen mehr als zweihundert Anrainer der Brandheide befragt. Seit der letzten Sitzung der Sonderkommission war ihre Motivation auf den Tiefpunkt gesunken. Der leichte Nieselregen an diesem Morgen trug auch nicht zu einer Verbesserung ihrer Laune bei.
    »Verdammter Mist«, schimpfte Knut Janssen, als sie an der Grenze zu Herne aus dem Wagen stiegen. »Das bringt doch alles überhaupt nichts. Das ist ’ne Arbeit für einen, der Opa und Oma ermordet hat.« Er schlug den Kragen seiner Jacke höher. »Aber gut. Der Wunsch unseres geschätzten Hauptkommissars ist mir Befehl. Ich nehme die Häuser rechts von hier, du arbeitest dich langsam nach links vor.« Er sah auf die Uhr. »Um eins treffen wir uns wieder hier am Wagen. Klar?« Ohne eine Antwort abzuwarten, stapfte Janssen davon.
    Nach drei Stunden erfolgloser Befragungen erreichte Sonja Kostalis ein freistehendes älteres Einfamilienhaus. Es lag unmittelbar an einer Zufahrt zu einem der Parkplätze der Brandheide. Als sie das Grundstück betrat, bemerkte sie eine hölzerne Rampe neben den drei Stufen, die zum Hauseingang führten.
    Dräscher stand auf der Klingel. Die Polizistin schellte. Kurz darauf hörte sie Schritte und eine schon etwas ältere Frau öffnete die Tür.
    Die Beamtin zückte ihren Dienstausweis. »Sind Sie Frau Dräscher?«
    »Ja, warum?«
    »Sie haben doch sicherlich in der Zeitung von dem Mord gelesen, der sich vor einiger Zeit hier in der Nähe ereignet hat?«
    »Sicher. Aber was haben wir damit zu tun?«
    »Wir befragen alle Anwohner der Brandheide, ob sie etwas Auffälliges gesehen haben. Reine

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